Jedes neue Medium entsteht aus einer Tradition heraus, die durch diverse andere Medien geprägt ist. Dabei zeichnet sich jedes Medium durch spezifische Aspekte aus, die es von den anderen unterscheidet. Seien es (oberflächlich betrachtet) die schriftliche Fixierung und massenhafte Verbreitung einer bis dahin überwiegend mündlich überlieferten Narration durch den Buchdruck oder die statische beziehungsweise dynamische Visualisierung narrativer Vorgänge durch die bildende Kunst oder den Film. Vor allem das 20. Jahrhundert zeichnet sich durch eine Vielzahl neuer technischer Möglichkeiten aus, die medial genutzt werden. „Erfindungen“ wie Film, Radio, Fernsehen und nicht zuletzt Computer und Internet erlangten (entwicklungsgeschichtlich betrachtet) binnen kürzester Zeit Massenpopularität. Interessant ist der Punkt, dass sich die Medien über Jahrtausende hinweg eines grundlegenden Mittels bedienten: dem Akt des Erzählens. Dass dies (dem Zweck gemäß) enorm vereinfacht dargestellt ist, dass das Erzählen diverse hochspezifische Formen und natürlich unterschiedlichste Konsequenzen hatte oder Intentionen verfolgte, ist klar. Aber grundsätzlich funktionierten die Medien ausschließlich über das Erzählen (mündlich, schriftlich, bildlich, darstellerisch, plastisch…). Dabei gab es jeweils einen oder mehrere Produzenten (Geschichtenerzähler im weitesten Sinne 2 ) und einen oder mehrere Konsumenten. Letztere konnten lediglich entscheiden, ob ihnen die Geschichte gefällt oder nicht und entsprechend der Erzählung bis zum Ende folgen oder die Rezeption abbrechen 3 . Andere Möglichkeiten der Einflussnahme auf das Medium und seine wie auch immer erzählte Geschichte hatten sie nicht 4 . [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Computerspiele und ihre Dramaturgie im intermedialen Kontext
- 1.1 Computerspiele als Medium
- 1.2 Computerspiele als Wirtschaftsfaktor
- 1.3 Computerspiele als Untersuchungsgegenstand
- 2. Analysen der Computerspielreihe „Monkey Island“
- 2.1 The Secret of Monkey Island (1990)
- 2.1.1 Handlung
- 2.1.2 Struktur
- 2.1.3 Archetypische Funktionen
- 2.1.4 Narration und Interaktion
- 2.1.5 Audiovisuelle Umsetzung
- 2.1.6 Kurzresümee
- 2.2 Monkey Island 2: LeChucks Revenge (1991)
- 2.2.1 Handlung
- 2.2.2 Struktur
- 2.2.3 Archetypische Funktionen
- 2.2.4 Narration und Interaktion
- 2.2.5 Audiovisuelle Umsetzung
- 2.2.6 Kurzresümee
- 2.3 Curse of Monkey Island (1997)
- 2.3.1 Handlung
- 2.3.2 Struktur
- 2.3.3 Archetypische Funktionen
- 2.3.4 Narration und Interaktion
- 2.3.5 Audiovisuelle Umsetzung
- 2.3.6 Kurzresümee
- 2.4 Flucht von Monkey Island (2000)
- 2.4.1 Handlung
- 2.4.2 Struktur
- 2.4.3 Archetypische Funktionen
- 2.4.4 Narration und Interaktion
- 2.4.5 Audiovisuelle Umsetzung
- 2.4.6 Kurzresümee
- 3. Crossmediale Auswirkungen auf die dramaturgischen Strategien narrativer Computerspiele
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht den Einfluss crossmedialer Elemente auf die Dramaturgie von Computerspielen, anhand der Monkey Island-Tetralogie. Ziel ist es, die spezifischen dramaturgischen Strategien dieser Spielreihe im Kontext ihrer medialen Vorläufer und Einflüsse zu analysieren und zu bewerten.
- Computerspiele als Medium und ihre Entwicklung im intermedialen Kontext
- Analyse der Dramaturgie der Monkey Island-Spiele
- Untersuchung der narrativen Strukturen und interaktiven Elemente
- Bedeutung audiovisueller Umsetzung für die Spielerfahrung
- Crossmediale Einflüsse auf die dramaturgischen Strategien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Computerspiele und ihre Dramaturgie im intermedialen Kontext: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit. Es beleuchtet Computerspiele als ein Medium, das aus einer Tradition verschiedener Medien hervorgegangen ist und sich durch spezifische interaktive Elemente auszeichnet. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen narrativen Medien wie Film, Literatur und Theater herausgearbeitet. Besonders hervorgehoben wird die Rolle des Erzählens und die Interaktivität als zentrales Merkmal von Computerspielen im Vergleich zu passiven Rezeptionsformen. Das Kapitel verbindet die kulturelle Bedeutung des Erzählens mit der des Spielens und definiert das Spiel anhand seiner Merkmale: Als-ob-Ebene, Regelhaftigkeit und Interaktion. Es differenziert die Interaktionsmöglichkeiten von Spielern mit Computerspielen im Vergleich zu anderen Medien und betont den Einfluss des Spielers auf den Verlauf der Handlung.
2. Analysen der Computerspielreihe „Monkey Island“: Dieses Kapitel analysiert die vier Spiele der Monkey Island-Reihe einzeln. Jede Analyse unterteilt sich in die Aspekte Handlung, Struktur, archetypische Funktionen, Narration und Interaktion sowie audiovisuelle Umsetzung. Es wird im Detail auf die spezifischen dramaturgischen Mittel eingegangen, die in jedem Spiel eingesetzt werden, und es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den einzelnen Spielen herausgearbeitet. Die Kapitel untersuchen die Entwicklung der Dramaturgie innerhalb der Reihe im Kontext der technologischen Möglichkeiten und der sich ändernden Spielerwartungen.
Schlüsselwörter
Computerspiele, Dramaturgie, Intermedialität, Monkey Island, Narration, Interaktion, Audiovisuelle Umsetzung, Spieltheorie, Mediengeschichte, Archetypen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Computerspiele und ihre Dramaturgie im intermedialen Kontext - Analyse der Monkey Island-Reihe
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Diese Diplomarbeit untersucht den Einfluss crossmedialer Elemente auf die Dramaturgie von Computerspielen, anhand der Monkey Island-Tetralogie. Das Ziel ist die Analyse und Bewertung der spezifischen dramaturgischen Strategien dieser Spielreihe im Kontext ihrer medialen Vorläufer und Einflüsse.
Welche Aspekte der Monkey Island-Spiele werden analysiert?
Die Arbeit analysiert die vier Spiele der Monkey Island-Reihe (The Secret of Monkey Island, Monkey Island 2: LeChucks Revenge, Curse of Monkey Island, Flucht von Monkey Island) einzeln. Jede Analyse umfasst die Aspekte Handlung, Struktur, archetypische Funktionen, Narration und Interaktion sowie die audiovisuelle Umsetzung. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Spielen werden herausgearbeitet, ebenso wie die Entwicklung der Dramaturgie im Kontext von Technologie und Spielerwartungen.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Kapitel 1 legt die theoretischen Grundlagen. Es beleuchtet Computerspiele als Medium, das aus verschiedenen Medien hervorgegangen ist und sich durch interaktive Elemente auszeichnet. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen narrativen Medien (Film, Literatur, Theater) werden herausgearbeitet. Die Rolle des Erzählens und die Interaktivität als zentrales Merkmal werden betont, ebenso der Einfluss des Spielers auf den Handlungsverlauf.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Computerspiele als Medium und ihre Entwicklung im intermedialen Kontext; Analyse der Dramaturgie der Monkey Island-Spiele; Untersuchung der narrativen Strukturen und interaktiven Elemente; Bedeutung der audiovisuellen Umsetzung für die Spielerfahrung; Crossmediale Einflüsse auf die dramaturgischen Strategien.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst drei Kapitel: Kapitel 1 behandelt die theoretischen Grundlagen zu Computerspielen und Dramaturgie im intermedialen Kontext. Kapitel 2 analysiert die vier Monkey Island-Spiele einzeln, detailliert nach den oben genannten Aspekten. Kapitel 3 behandelt die crossmedialen Auswirkungen auf die dramaturgischen Strategien narrativer Computerspiele.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Computerspiele, Dramaturgie, Intermedialität, Monkey Island, Narration, Interaktion, Audiovisuelle Umsetzung, Spieltheorie, Mediengeschichte, Archetypen.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich für Computerspiele, Dramaturgie, Intermedialität und die Analyse narrativer Strukturen interessieren, insbesondere im Kontext der Monkey Island-Reihe. Sie bietet sowohl theoretische als auch praktische Einblicke in die Entwicklung und Analyse von Computerspielen.
- Quote paper
- Karsten Barthold (Author), 2005, Crossmediale Einflüsse auf die Dramaturgie von Computerspielen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61686