Schon seit frühester Kindheit soll der 106 v. Chr. geborene Feldherr Cnaeus Pompeius ein Verehrer Alexanders des Großen gewesen sein, welchem er, laut Meinung zahlreicher Forscher, Zeit seines Lebens nachzueifern versuchte.
Diese Arbeit soll sich mit den Meinungen und Beweisführungen eben jener Forscher beschäftigen und beleuchten, inwieweit diese Behauptungen auf stichhaltigen Beweisen beruhen oder bloße Vermutungen sind. Die Frage, ob der Beiname Magnus, den Pompeius bereits als 25jähriger erhielt, Rückschlüsse auf einen Bezug zum Leben Alexanders zulässt, wird ebenso zu untersuchen sein, wie Äußerungen seiner Zeitgenossen und Vitenschreiber. Darüber hinaus muss auch ein Blick auf verschiedene Münzdarstellungen geworfen werden, welche Anspielungen auf Alexander enthalten sollen.
Zahlreiche Forschungsberichte zu diesem Thema zeigen, dass durchaus Parallelen zwischen den Lebensläufen der beiden Feldherren gezogen werden. Doch ob die Vermutung zulässig ist, Pompeius knüpfe an das Leben Alexanders an ist fraglich. Ebenso wäre es möglich, dass er sich auf eine wesentlich länger andauernde hellenistische Tradition beruft, welcher auch Alexander vor ihm nacheiferte. Auch könnte die Tatsache zutreffen, dass zwar Pompeius’ Zeitgenossen sein Tun und Handeln als eine Imitation Alexanders begriffen und ihren Feldherrn auch gerne in dieser Tradition gesehen hätten, ein solcher Vergleich jedoch von Pompeius nie ernsthaft forciert wurde. Es wird schwierig oder nahezu unmöglich sein, bei dieser Fragestellung zu einem eindeutigen Ergebnis zu kommen. Es soll jedoch der Versuch unternommen werden, Klarheit darüber zu erlangen, welchen Ansätzen stichhaltige Beweise zugrunde liegen und welche Behauptungen als eher spekulativ gelten können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Darstellungen und Legenden auf Münzen
- Das Münzrecht des Pompeius
- Ein provinzialrömischer Aureus
- Ein stadtrömischer Denar
- Der Ehrentitel Magnus
- Die Entstehung des Beinamens
- Der Gebrauch des Titels
- Parallelen im Lebenslauf
- Lebensdaten
- Städtegründungen
- Äußerliche Ähnlichkeiten
- Imitator Alexanders oder individualistischer Herrscher?
- Die Nachahmungstheorie in der Forschung
- Die Imitation als politisches Programm
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die These, dass der römische Feldherr Pompeius dem Leben und Wirken Alexanders des Großen nacheiferte. Es wird geprüft, inwieweit die Behauptung, Pompeius habe sich bewusst an Alexander orientiert, auf stichhaltigen Beweisen basiert oder lediglich auf Vermutungen beruht.
- Analyse der Alexanderverehrung in Pompeius’ Lebenslauf und Wirken.
- Untersuchung der Bedeutung des Ehrentitels Magnus für die Alexander-Analogie.
- Bewertung der Aussagen von Zeitgenossen und Biographen über Pompeius’ Bewunderung Alexanders.
- Deutung von Münzdarstellungen, die auf eine Alexander-Beziehung hinweisen könnten.
- Differenzierung zwischen bewusster Imitation und möglichen Parallelen zu einer langdauernden hellenistischen Tradition.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Alexanderverehrung des Pompeius und gibt einen Überblick über die in der Arbeit behandelten Themen und Methoden.
- Die Darstellungen und Legenden auf Münzen: Dieses Kapitel befasst sich mit Münzen, die auf Pompeius Bezug nehmen. Besonderes Augenmerk wird auf die Interpretation von Münzdarstellungen gelegt, die Parallelen zu Alexander aufweisen sollen.
- Der Ehrentitel Magnus: In diesem Kapitel wird die Entstehung und der Gebrauch des Beinamens Magnus untersucht, um herauszufinden, ob er auf eine bewusste Anlehnung an Alexander hindeutet.
- Parallelen im Lebenslauf: Dieses Kapitel beleuchtet Übereinstimmungen zwischen Pompeius’ und Alexanders Lebenslauf, wie Lebensdaten, Städtegründungen und äußere Ähnlichkeiten, und diskutiert deren Relevanz für die Alexander-Analogie.
- Imitator Alexanders oder individualistischer Herrscher?: In diesem Kapitel werden die verschiedenen Forschungspositionen zur Alexander-Imitationstheorie vorgestellt und die Frage diskutiert, ob Pompeius tatsächlich bewusst an Alexander anknüpfte oder ob seine Handlungen eher als Ausdruck einer individuellen Herrscherpolitik zu interpretieren sind.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Alexanderverehrung, der römischen Republik, Pompeius Magnus, Hellenismus, Imitation, Münzpropaganda, Ehrentitel, historische Parallelen, und der Frage nach der bewussten Nachahmung in der Antike.
- Arbeit zitieren
- Stefanie Driescher (Autor:in), 2005, Imitatio Alexandri des Pompeius - Historische Untersuchungen zur Alexanderverehrung des Pompeius, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61845