Eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts besteht in der Sicherung eines angemessenen Einkommens der älteren Menschen von morgen, ohne die jüngeren Generationen dafür übermäßig zu beanspruchen. Angesichts des demographischen Wandels und des Globalisierungsprozesses nehmen die Ungewissheit und das Misstrauen darüber zu, ob die Rentenversicherungssysteme diesen Herausforderungen gewachsen sind. Zahlreiche Debatten über Rentenreformen drehen sich um deren Nachhaltigkeit. Die Zukunft der alternden Gesellschaften hängt davon ab, wie erfolgreich soziale aber auch wirtschaftliche Effektivität in einem geräumigen Ansatz der sozialen Sicherung vereint werden können. Zunächst müssen sich die Staaten die Frage stellen, welches Ziel sie erreichen möchten.
Wie soll die zukünftige soziale Sicherung im Alter sein?
Welche Leistungen sollen die Rentenversicherungssysteme bieten?
Welche Bedingungen müssen seitens der Politik, der Wirtschaft geschaffen werden, um dieses Ziel zu erreichen?
Welche Hindernisse sind zu bewältigen?
Mit der Arbeit wird die Effektivität der Rentenversicherungssysteme in drei EU-Mitgliedsstaaten untersucht. In diesem Kontext wird der im Rahmen der Lissabon-Strategie beschlossene Einsatz der offenen Methode der Koordinierung im Bereich der Alterssicherung näher beleuchtet. Mit den im Koordinierungsprozess formulierten Zielen werden die Kriterien der Effektivität bestimmt. Aus diesen Kriterien ergeben sich folgende Fragen:
Gewährleisten die Rentenversicherungssysteme die Angemessenheit der Renten?
Wird die finanzielle Tragfähigkeit der Rentensysteme bewahrt?
Werden die Rentensysteme als Reaktion auf sich ändernde Bedürfnisse der Wirtschaft, Gesellschaft und jedes Einzelnen modernisiert?
Das Ziel dieser Abhandlung ist es aufzuzeigen, inwieweit die EU-Mitgliedsstaaten, den Herausforderungen der demographischen Entwicklung und ihren Folgen für die Alterssicherungssysteme gewachsen sind. Dabei ist es wichtig auszuarbeiten, welche politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktoren eine Rolle für die Rentenversicherungssysteme spielen. In diesem Zusammenhang soll auch herausgefunden werden, in welchen Bereichen bei den einzelnen Ländern Defizite bzw. Kapital für die Effektivität der Rentenversicherungssysteme bestehen. Trotz unterschiedlicher Alterssicherungssysteme haben alle drei Länder mit gleichen Herausforderungen zu kämpfen. Wie unterschiedlich oder ähnlich bestimmte Probleme gelöst werden, wird hier untersucht.
Inhaltsverzeichnis
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1. Was bedeutet Effektivität in den Rentenversicherungssystemen?
- 1.1. Effektivität und Nachhaltigkeit
- 1.2. Effektivität und soziale Gerechtigkeit
- 1.3. Effektivität und politische Akzeptanz
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2. Entwicklung der europäischen Sozialpolitik
- 2.1. Die Anfänge der Sozialpolitik in Europa
- 2.2. Die Entwicklung der Sozialpolitik in der Europäischen Union
- 2.3. Die Bedeutung der Sozialpolitik für die europäische Integration
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3. Aktuelle Zusammenarbeit im Bereich der Alterssicherung - die ,,Offene Methode der Koordinierung".
- 3.1. Ziele und Arbeitsmethoden der offenen Methode der Koordinierung im Bereich der Alterssicherung
- 3.2. Die Bedeutung der offenen Methode der Koordinierung für die Zukunft der europäischen Sozialpolitik
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4. Bundesrepublik Deutschland
- 4.1. Territoriale und politische Rahmenbedingungen
- 4.2. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
- 4.3. Struktur des Rentensystems.
- 4.4. Finanzierungsarten des Rentenversicherungssystems
- 4.5. Leistungsvoraussetzungen
- 4.6. Zusammenfassung und Auswertung
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5. Schweden
- 5.1. Territoriale und politische Rahmenbedingungen
- 5.2. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
- 5.3. Struktur des Rentensystems.
- 5.4. Finanzierung des Rentensystems
- 5.5. Leistungsvoraussetzungen
- 5.6. Zusammenfassung und Auswertung
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6. Polen
- 6.1. Territoriale und politische Rahmenbedingungen.
- 6.2. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
- 6.3. Struktur des Rentensystems.
- 6.4. Finanzierung des Rentensystems
- 6.5. Leistungsvoraussetzungen
- 6.6. Zusammenfassung und Auswertung
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7. Theoretische Ansätze des Untersuchungsgegenstandes
- 7.1. Aufbau der Analyse und Auswahl der Analysekriterien
- 7.2. Die Bedeutung von theoretischen Ansätzen für die vergleichende Analyse der Rentenversicherungssysteme
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8. Komparative Analyse .
- 8.1. Qualitative Klassifizierung nach Esping-Andersen: Deutschland .
- 8.2. Qualitative Klassifizierung nach Esping-Andersen: Schweden
- 8.3. Qualitative Klassifizierung nach Esping-Andersen: Polen.
- 8.4. Quantitative Auswertung der wirtschaftlichen Daten
- 8.5. Untersuchung der Rentenversicherungsstrukturen
- 8.5.1. Struktur des Rentensystems
- 8.5.2. Struktur der Finanzierung und Beitragshöhe
- 8.5.3. Leistungsberechtigung und Leistungsniveau
- 8.6. Prüfung der Effektivität der Rentenversicherungssysteme
- 8.6.1. Gewährleisten die Rentenversicherungssysteme die Angemessenheit der Renten?
- 8.6.2. Wird die finanzielle Tragfähigkeit der Systeme bewahrt?
- 8.6.3. Werden die Rentensysteme als Reaktion auf sich verändernde Bedürfnisse der Wirtschaft, Gesellschaft und jedes Einzelnen modernisiert?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit der Effektivität von Rentenversicherungssystemen in Europa. Sie analysiert die Systeme in Deutschland, Schweden und Polen anhand einer vergleichenden Analyse, um deren Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit zu bewerten.
- Der Einfluss des demografischen Wandels auf die Rentenversicherungssysteme
- Die Bedeutung der ,,Offenen Methode der Koordinierung" im Bereich der europäischen Sozialpolitik
- Die Herausforderungen der Finanzierung und der nachhaltigen Sicherung der Rentenleistungen
- Die Auswirkungen von Reformen und Modernisierungsprozessen auf die Effektivität der Rentenversicherungssysteme
- Die Rolle der staatlichen und gesellschaftlichen Akteure bei der Gestaltung der Rentenversicherungssysteme
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor, die Bedeutung der Rentenversicherungssysteme in der europäischen Sozialpolitik und die Herausforderungen, die sich aus dem demografischen Wandel ergeben.
- Kapitel 2: In diesem Kapitel werden die Entwicklung der europäischen Sozialpolitik und die Bedeutung der Rentenversicherungssysteme in diesem Kontext dargestellt.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel analysiert die ,,Offene Methode der Koordinierung", ein wichtiges Instrument der europäischen Zusammenarbeit im Bereich der Alterssicherung.
- Kapitel 4: Das Rentenversicherungssystem Deutschlands wird hinsichtlich seiner Struktur, seiner Finanzierung und seiner Leistungsvoraussetzungen analysiert.
- Kapitel 5: Dieses Kapitel befasst sich mit dem schwedischen Rentenversicherungssystem und stellt dessen Besonderheiten dar.
- Kapitel 6: Das polnische Rentenversicherungssystem wird hinsichtlich seiner Struktur, seiner Finanzierung und seiner Leistungsvoraussetzungen untersucht.
- Kapitel 7: In diesem Kapitel werden die theoretischen Ansätze und die analytischen Methoden der Arbeit erläutert.
- Kapitel 8: Dieses Kapitel präsentiert die vergleichende Analyse der Rentenversicherungssysteme in Deutschland, Schweden und Polen.
Schlüsselwörter
Rentenversicherung, Alterssicherung, demografischer Wandel, Effektivität, Nachhaltigkeit, ,,Offene Methode der Koordinierung", Vergleichende Analyse, Deutschland, Schweden, Polen, Sozialpolitik, Europäische Union
- Quote paper
- Katharina Goczol (Author), 2006, Effektivität der Rentenversicherungssysteme. Vergleichsanalyse mit Deutschland, Polen und Schweden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61865