Auch heutzutage sind Prostitution und Menschenhandel noch oft tabuisierte Themen in Deutschland.
Dies ist insofern nicht erstaunlich, als kaum ein Mann freiwillig zugeben würde, dass er gelegentlich die Dienste von Prostituierten in Anspruch nimmt, geschweige denn, dass es sich bei diesen Frauen vielleicht um solche handeln könnte, die Opfer von Menschenhandel geworden sein könnten.
Und doch sind es täglich um die 1.000.000 Männer, die sich in Bordellen und Clubs "Liebe" kaufen.
In der Bundesrepublik Deutschland gibt es 60.000 offiziell registrierte Prostituierte. Schätzungen zufolge sind es allerdings um die 400.000 Frauen, die in unserem Land der Prostitution nachgehen.
Die Umsätze im Rotlichtmilieu werden auf 12 bis 70 Milliarden DM im Jahr geschätzt. Dabei handelt es sich vor allem für die Zuhälter und Hintermänner um ein höchst lukratives Geschäft, denn die Frauen können nur einen Bruchteil ihres Verdienstes für sich behalten.
Die unser Europa mittlerweile offene Grenzen hat, wird es den Schleusern und Menschenhändlern dabei zunehmend einfacher gemacht, neue Frauen für ihre Bordelle nach Deutschland zu bringen. Sei es, dass sie heimlich in die Bundesrepublik einreisen, als Touristinnen begrenzte Visa besitzen oder dass sie kurz vor der Einreise einen Deutschen heiraten, sodass sie problemlos eine unbefristete Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis bekommen.
Im folgenden wird definiert, was in dieser Hausarbeit unter dem Begriff "Menschenhandel" zu verstehen ist. Anschließend wird die Lage in der Bundesrepublik Deutschland und in Schleswig-Holstein und die diesbezügliche Bekämpfungssituation dargestellt.
Schleswig-Holstein spielt bei dieser Problematik als Ostseeanrainer und unmittelbares Nachbarland von Dänemark und Hamburg eine große Rolle, sowohl als Transitland, als auch als (vorübergehende) Endstation für die eingeschleusten Frauen.
Redet man von Menschenhandel, so ist der Begriff der Freiwilligkeit ein wichtiges Stichwort. Viele werden sagen, daß ein großer Teil der ausländischen Prostituierten freiwillig nach Deutschland gekommen seien und genau wußten, was sie hier erwartet. Sie hätten also die freie Entscheidung gehabt. Dabei ist aber diese Freiwilligkeit sehr kritisch zu sehen. In vielen Ländern auf unserer Welt herrscht eine große Armut, von der oft vor allem Frauen betroffen sind, da sie in diesen Ländern, zumindest in der Realität, nicht gleichberechtigt sind und somit noch seltener Arbeit finden als Männer.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- A. Definition des Begriffs „Menschenhandel“
- I. Definition im Sinne des StGB
- II. Anderweitige Definitionen
- B. Phänomenologie des Menschenhandels
- I. Allgemeine Angaben
- 1. Das Delikt „Menschenhandel”
- 2. Lagedarstellung
- II. Tatzeit
- III. Tatort
- IV. Tatopfer
- 1. Herkunft der Tatopfer
- 2. Geschlecht und Altersstruktur der Opfer
- 3. Ursachen, dass die Einzelne zum Opfer wird
- 4. Tathergang
- V. Täter
- 1. Allgemeines
- 2. Tatverdächtigenzahlen und Aufteilung nach Geschlecht
- 3. Nationalität der Tatverdächtigen
- I. Allgemeine Angaben
- C. Problematiken bei der Verfolgung und Bekämpfung des Menschenhandels
- I. Erschwernisse im Ermittlungsverfahren
- II. Probleme im Hauptverfahren
- D. Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Menschenhandel in der Bundesrepublik Deutschland. Ziel ist es, das Phänomen zu definieren, seine Ausprägungen zu beschreiben und die Herausforderungen bei der Bekämpfung aufzuzeigen. Die Arbeit beleuchtet dabei die rechtlichen Grundlagen, die sozioökonomischen Hintergründe und die Schwierigkeiten bei der Strafverfolgung.
- Definition von Menschenhandel und rechtliche Einordnung
- Sozioökonomische Faktoren und Opferprofile
- Täterstrukturen und -motive
- Herausforderungen bei der Ermittlung und Strafverfolgung
- Die Situation in Schleswig-Holstein im Kontext des Gesamtproblems
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Menschenhandel als ein tabuisiertes Thema in Deutschland und verdeutlicht die große Dunkelziffer im Vergleich zu den offiziellen Statistiken der registrierten Prostituierten. Sie skizziert die wirtschaftlichen Dimensionen des Problems und den vereinfachten Zugang für Schleuser und Menschenhändler durch offene Grenzen in Europa. Die Arbeit kündigt die Definition von Menschenhandel, die Darstellung der Lage in Deutschland und Schleswig-Holstein sowie die dargestellten Bekämpfungssituationen an.
A. Definition des Begriffs „Menschenhandel“: Dieses Kapitel legt die juristische Definition von Menschenhandel nach dem StGB dar und vergleicht sie mit anderen Definitionen. Es bildet die Grundlage für das Verständnis des Themas im weiteren Verlauf der Arbeit und legt die Parameter fest, nach denen der Menschenhandel in den folgenden Kapiteln analysiert wird. Die verschiedenen Definitionen werden im Kontext ihrer jeweiligen Anwendung und Zielsetzung abgegrenzt und analysiert.
B. Phänomenologie des Menschenhandels: Dieses Kapitel präsentiert eine umfassende Darstellung des Menschenhandels in Deutschland, unter Berücksichtigung von Tatzeit, Tatort, Tatopfer (inklusive Herkunft, Geschlecht, Altersstruktur und Ursachen der Opferwerdung) und Tätern (inklusive demografischer Daten und Nationalität). Es beschreibt den Tathergang detailliert und analysiert die dahinterliegenden Strukturen und Motive. Die verschiedenen Aspekte werden miteinander verknüpft, um ein ganzheitliches Bild des Phänomens zu zeichnen.
C. Problematiken bei der Verfolgung und Bekämpfung des Menschenhandels: Dieses Kapitel widmet sich den Herausforderungen bei der Verfolgung und Bekämpfung von Menschenhandel. Es analysiert die Schwierigkeiten sowohl im Ermittlungsverfahren (z.B. Opferzeugen, Beweislage) als auch im Hauptverfahren (z.B. juristische Hürden, Schutz der Opfer). Es werden konkrete Beispiele und Lösungsansätze diskutiert, um die Effektivität der Maßnahmen zur Bekämpfung zu verbessern und die Opfer besser zu schützen. Der Fokus liegt auf den strukturellen Problemen und systemischen Defiziten im Kampf gegen diesen Kriminalität.
Schlüsselwörter
Menschenhandel, Prostitution, Bundesrepublik Deutschland, Schleswig-Holstein, StGB, Opfer, Täter, Ermittlungsverfahren, Strafverfolgung, Sozioökonomie, Kriminalitätsbekämpfung, Dunkelfeld, Schleuser, Ausbeutung, Freiwilligkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Menschenhandel in Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit untersucht den Menschenhandel in der Bundesrepublik Deutschland, mit besonderem Fokus auf Schleswig-Holstein. Sie beleuchtet die Definition des Menschenhandels, seine Phänomenologie, die sozioökonomischen Hintergründe und die Herausforderungen bei der Bekämpfung.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die juristische Definition von Menschenhandel nach dem StGB und im Vergleich zu anderen Definitionen; die sozioökonomischen Faktoren und Opferprofile; die Strukturen und Motive der Täter; die Herausforderungen bei der Ermittlung und Strafverfolgung; und die Situation in Schleswig-Holstein im Kontext des Gesamtproblems. Die Arbeit beinhaltet eine detaillierte Phänomenologie mit Angaben zu Tatzeit, Tatort, Tatopfern (Herkunft, Geschlecht, Alter, Ursachen der Opferwerdung) und Tätern (demografische Daten, Nationalität).
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit ist in Kapitel gegliedert: Einleitung, Definition des Begriffs „Menschenhandel“, Phänomenologie des Menschenhandels, Problematiken bei der Verfolgung und Bekämpfung des Menschenhandels, und Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel beinhaltet eine Zusammenfassung.
Welche Definition von Menschenhandel wird verwendet?
Die Hausarbeit legt die juristische Definition von Menschenhandel nach dem StGB dar und vergleicht sie mit anderen Definitionen. Die verschiedenen Definitionen werden im Kontext ihrer jeweiligen Anwendung und Zielsetzung abgegrenzt und analysiert, um eine solide Grundlage für die weitere Analyse zu schaffen.
Welche Aspekte der Phänomenologie des Menschenhandels werden betrachtet?
Die Phänomenologie umfasst eine detaillierte Beschreibung von Tatzeit, Tatort, Tatopfern (inkl. Herkunft, Geschlecht, Altersstruktur und Ursachen der Opferwerdung) und Tätern (inkl. demografischer Daten und Nationalität). Der Tathergang wird detailliert beschrieben und die dahinterliegenden Strukturen und Motive analysiert.
Welche Probleme bei der Verfolgung und Bekämpfung des Menschenhandels werden angesprochen?
Die Arbeit analysiert die Schwierigkeiten im Ermittlungsverfahren (z.B. Opferzeugen, Beweislage) und im Hauptverfahren (z.B. juristische Hürden, Opferschutz). Konkrete Beispiele und Lösungsansätze zur Verbesserung der Effektivität der Maßnahmen und zum besseren Opferschutz werden diskutiert. Der Fokus liegt auf strukturellen Problemen und systemischen Defiziten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Menschenhandel, Prostitution, Bundesrepublik Deutschland, Schleswig-Holstein, StGB, Opfer, Täter, Ermittlungsverfahren, Strafverfolgung, Sozioökonomie, Kriminalitätsbekämpfung, Dunkelfeld, Schleuser, Ausbeutung, Freiwilligkeit.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Hausarbeit?
Die Schlussfolgerung fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen und könnte unter anderem die komplexen Herausforderungen bei der Bekämpfung von Menschenhandel, die Notwendigkeit von verbesserten Strategien und die Bedeutung des Opferschutzes hervorheben. (Die genaue Schlussfolgerung ist nicht im bereitgestellten Text enthalten).
Für wen ist diese Hausarbeit relevant?
Diese Hausarbeit ist relevant für alle, die sich akademisch mit dem Thema Menschenhandel auseinandersetzen, darunter Studenten, Wissenschaftler und Fachkräfte im Bereich der Kriminalistik, Sozialarbeit und Rechtswissenschaft.
- Arbeit zitieren
- Silke Göder (Autor:in), 2002, Handelsware Frau - Menschenhandel in der Bundesrepublik Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6187