Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Countertenor Klaus Nomi, der in den 1970er und in den frühen 1980er Jahren als Star der New Yorker Underground New Wave-und Punk-Bewegung gefeiert wurde, bis er 1983 als eines der ersten prominenten AIDS-Opfer starb.
Die Arbeit muss im Zusammenhang mit dem Seminar „Androgynität - Stimme -Identität. Zur Konstruktion von Gender in der Vokalmusik“ gesehen werden und folgt demnach der im Seminar vorgegebenen Dreiteilung: (1) Biografie, (2) Image und Maske: äußere Erscheinung und (3) Stimme: innere Disposition.
Im ersten Teil der Arbeit wird folglich ein Abriss von Klaus Nomis Biografie gegeben (Kapitel 2.), der sich in weiten Teilen auf Andrew Horns Dokumentation The Nomi Song stützt. Die Biografie einer Person ist meist ein entscheidendes identitätsstiftendes Moment. Klaus Nomis Biografie ist somit von Bedeutung für die nachfolgenden Kapitel. Klaus Nomis Selbstinszenierung, sowie sein Image und seine Maske, werden im zweiten Teil der Arbeit untersucht (Kapitel 3.). Hier soll zunächst Klaus Nomis äußere Erscheinung allgemein, sowie beispielsweise auch die Bedeutung seines Namens Nomi besprochen werden (Kapitel 3.1.). In einem weiteren Abschnitt werden dann die Konzepte von Androgynität (Kapitel 3.2.1.) und Identität (Kapitel 3.2.2.) vorgestellt. Diese Abschnitte stützen sich in weiten Teilen auf Judith Butlers Werke Das Unbehagen der Geschlechter und Körper von Gewicht. In Kapitel 3.2.3. werden dann diese beiden Konzepte auf Klaus Nomis Selbstinszenierung bezogen. Klaus Nomis Inszenierung auf der Bühne wird beispielhaft anhand eines Auftritts, nämlich einer Performance der Arie Mon coeur s’ouvre a ta voix aus der Oper Samson et Delilah von Camille Saint-Saëns, beschrieben (Kapitel 3.3.). In diesem Abschnitt werden außerdem Publikumsreaktionen kurz dargestellt. Kapitel 4 der Arbeit beschäftigt sich mit Klaus Nomis Stimme und seiner inneren Disposition. Dabei wird zunächst Klaus Nomis Stimme charakterisiert (Kapitel 4.1.). In einem weiteren Abschnitt wird dann beschrieben, inwiefern die Stimme eines Menschen als identitätsstiftendes Moment angesehen werden kann (Kapitel 4.2.). In einem letzten Abschnitt wird diese dann anhand eines Beispiels im Detail beschrieben (Kapitel 4.3.).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Biografie
- 3. Image und Maske
- 3.1. Klaus Nomis äußere Erscheinung
- 3.2. Androgynität & Identität
- 3.2.1. Das Konzept der Androgynität
- 3.2.2. Das Konzept der Identität
- 3.2.3. Androgynität & Identität bei Klaus Nomi
- 3.3. Klaus Nomis Selbstinszenierung, untersucht anhand eines Beispiels
- 4. Stimme: innere Disposition
- 4.1. Charakterisierung von Klaus Nomis Stimme
- 4.2. Stimme als identitätsstiftendes Moment
- 4.3. Vergleich von Klaus Nomis Stimme mit Stimmen von Sopranistinnen und Mezzosopranistinnen anhand der Arie Mon coeur s'ouvre a ta voix aus der Oper Samson et Delilah von Camille Saint-Saëns
- 5. Schlussfolgerungen und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Countertenor Klaus Nomi, seinen Aufstieg in der New Yorker Underground-Szene der 1970er und frühen 1980er Jahre und seinen frühen Tod als eines der ersten prominenten AIDS-Opfer. Die Analyse folgt einer Dreiteilung: Biografie, Image und Maske (äußere Erscheinung) und Stimme (innere Disposition). Das Ziel ist, Nomis künstlerische Identität im Kontext seiner androgynen Selbstinszenierung zu beleuchten.
- Klaus Nomis Biografie als identitätsstiftendes Element
- Analyse von Nomis androgyner Erscheinung und Selbstinszenierung
- Die Rolle seiner Stimme in der Konstruktion seiner Identität
- Der Vergleich seiner Gesangstechnik mit bekannten Sopranistinnen und Mezzosopranistinnen
- Nomis Bedeutung und Relevanz bis in die Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
2. Biografie: Diese Biografie skizziert Klaus Nomis Leben, von seiner Geburt in Immenstadt über sein Gesangsstudium in Berlin bis zu seinem Erfolg in der New Yorker New Wave und Punk-Szene. Sie beleuchtet seine Anfänge als Statist, seine Zeit als Logenschließer an der Deutschen Oper Berlin und seine späteren Schwierigkeiten, als Countertenor in Deutschland Fuß zu fassen. Der Umzug nach New York, die Arbeit als Tellerwäscher und Konditor, die Gründung einer Bäckerei und schließlich der Durchbruch durch die Zusammenarbeit mit David Bowie werden detailliert beschrieben. Der Namenswechsel von Klaus Sperber zu Klaus Nomi und die Bedeutung des Namens werden angedeutet, werden aber im Detail in Kapitel 3.1 behandelt. Diese Biografie dient als Grundlage für das Verständnis seiner späteren künstlerischen Identität.
3. Image und Maske: Dieses Kapitel analysiert Klaus Nomis Image und seine Bühnenpräsenz. Es untersucht seine äußere Erscheinung, die Bedeutung seines Künstlernamens „Nomi“, und setzt dies in Beziehung zu den theoretischen Konzepten der Androgynität und Identität, insbesondere im Hinblick auf die Werke von Judith Butler. Die Analyse konzentriert sich auf Nomis bewusste Selbstinszenierung als androgynes Wesen und wie dies seine künstlerische Identität formte. Ein spezifischer Auftritt mit der Arie „Mon coeur s'ouvre à ta voix“ wird als Beispiel für seine Bühnenpräsenz und die Reaktionen des Publikums herangezogen.
4. Stimme: innere Disposition: Dieses Kapitel befasst sich mit der zentralen Rolle von Nomis Stimme in der Konstruktion seiner Identität. Es charakterisiert seine einzigartige Gesangstechnik und untersucht, wie seine Stimme als identitätsstiftendes Element fungierte. Ein detaillierter Vergleich seiner Interpretation der Arie „Mon coeur s'ouvre à ta voix“ mit denen bekannter Sopranistinnen und Mezzosopranistinnen verdeutlicht seine individuellen stimmlichen Fähigkeiten und die einzigartige Positionierung innerhalb der Gesangstradition. Die Analyse betont die Verbindung zwischen Stimmcharakter und persönlicher Identität.
Schlüsselwörter
Klaus Nomi, Countertenor, Androgynität, Identität, New Wave, Punk, Selbstinszenierung, Stimme, Oper, „Mon coeur s'ouvre à ta voix“, Judith Butler, New Yorker Underground-Szene, AIDS.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit über Klaus Nomi
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Countertenor Klaus Nomi, seinen Aufstieg in der New Yorker Underground-Szene der 1970er und frühen 1980er Jahre und seinen frühen Tod als eines der ersten prominenten AIDS-Opfer. Die Analyse konzentriert sich auf seine Biografie, sein Image und seine Maske (äußere Erscheinung) sowie seine Stimme (innere Disposition) um seine künstlerische Identität im Kontext seiner androgynen Selbstinszenierung zu beleuchten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Biografie, Image und Maske (inkl. Unterkapitel zu Klaus Nomis äußerer Erscheinung, Androgynität & Identität und seiner Selbstinszenierung), Stimme: innere Disposition (inkl. Unterkapitel zur Charakterisierung seiner Stimme, der Stimme als identitätsstiftendes Moment und einem Vergleich mit Sopranistinnen und Mezzosopranistinnen) und Schlussfolgerungen und Ausblick. Jedes Kapitel wird im Inhaltsverzeichnis detailliert aufgelistet.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Klaus Nomis Biografie als identitätsstiftendes Element, die Analyse seiner androgynen Erscheinung und Selbstinszenierung, die Rolle seiner Stimme in der Konstruktion seiner Identität, einen Vergleich seiner Gesangstechnik mit bekannten Sopranistinnen und Mezzosopranistinnen und seine Bedeutung und Relevanz bis in die Gegenwart.
Wie wird Klaus Nomis Image und Maske analysiert?
Kapitel 3 analysiert Klaus Nomis Image und Bühnenpräsenz. Es untersucht seine äußere Erscheinung, die Bedeutung seines Künstlernamens „Nomi“ und setzt dies in Beziehung zu den theoretischen Konzepten der Androgynität und Identität, insbesondere im Hinblick auf die Werke von Judith Butler. Die Analyse konzentriert sich auf Nomis bewusste Selbstinszenierung als androgynes Wesen und wie dies seine künstlerische Identität formte. Ein spezifischer Auftritt mit der Arie „Mon coeur s'ouvre à ta voix“ dient als Beispiel.
Welche Rolle spielt Nomis Stimme in der Arbeit?
Kapitel 4 befasst sich mit der zentralen Rolle von Nomis Stimme in der Konstruktion seiner Identität. Es charakterisiert seine einzigartige Gesangstechnik und untersucht, wie seine Stimme als identitätsstiftendes Element fungierte. Ein detaillierter Vergleich seiner Interpretation der Arie „Mon coeur s'ouvre à ta voix“ mit denen bekannter Sopranistinnen und Mezzosopranistinnen verdeutlicht seine individuellen stimmlichen Fähigkeiten und seine einzigartige Positionierung innerhalb der Gesangstradition.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Klaus Nomi, Countertenor, Androgynität, Identität, New Wave, Punk, Selbstinszenierung, Stimme, Oper, „Mon coeur s'ouvre à ta voix“, Judith Butler, New Yorker Underground-Szene, AIDS.
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird gegeben?
Es werden Zusammenfassungen der Kapitel 2 (Biografie), 3 (Image und Maske) und 4 (Stimme: innere Disposition) angeboten. Die Biografie skizziert Nomis Leben von seiner Geburt bis zu seinem Durchbruch in New York. Kapitel 3 analysiert sein Image und seine Bühnenpräsenz im Kontext von Androgynität und Identität. Kapitel 4 konzentriert sich auf die Analyse seiner Gesangstechnik und deren Bedeutung für seine Identität.
Wie wird die Arie "Mon coeur s'ouvre à ta voix" in der Arbeit verwendet?
Die Arie "Mon coeur s'ouvre à ta voix" dient als Beispiel für Klaus Nomis Bühnenpräsenz und Gesangstechnik. Sie wird im Kapitel über Image und Maske analysiert und im Kapitel über seine Stimme mit Interpretationen bekannter Sopranistinnen und Mezzosopranistinnen verglichen.
- Arbeit zitieren
- Heike Barkawitz (Autor:in), 2006, Klaus Nomi - Androgyny beyond Androgyny, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61955