Das Thema der vorliegenden Arbeit lautet „Wie Paare in modernen Industriestaaten sexuell werden“. Ich habe mich dafür entschieden, weil ich darüber im Hauptseminar „Beziehungsanfänge - Wie die Liebe entsteht“ ein Referat gehalten habe, wodurch mein Interesse geweckt wurde. Mit „modernen Industriestaaten“ meine ich die Länder der westlichen Welt, so vor allem die deutschsprachigen Länder in Europa und die USA. Die Leitfrage meiner Arbeit lautet: „Wie schnell werden Paare heute miteinander sexuell?“. Ich habe mich unter Berücksichtigung dieser Frage - und vor allem auch in Vorbereitung auf mein Referat - schon im Vorfeld belesen und erfahren, dass sich die Implementierungsmuster, also die Muster der sexuellen Aufnahme in einer Beziehung mit der Zeit gewandelt haben. Diesem Wandel werde ich - nach einer kurzen Einführung in verschiedene Begrifflichkeiten - nachgehen, wobei der Schwerpunkt meiner Arbeit auf der Verbreitung dieser Muster liegen wird. Ich möchte demnach die Frage beantworten, wie schnell die meisten Paare heutzutage miteinander schlafen. Warten sie eine gewisse Zeit ab? Oder werden sie gleich zu Beginn ihrer Beziehung miteinander sexuell? Dabei werde ich auch versuchen, die Gründe für längeres Warten bzw. für schnelleres Miteinanderschlafen aufzuzeigen. Die Arbeit bezieht sich vor allem auf vier Studien: Auf die empirischen Studien „Sexualität im sozialen Wandel“ von Clement (1986); „Intime Kommunikation“ von Gerhards / Schmidt (1992) und „Sexuelle Erfahrungen und Einstellungen junger Erwachsener“ von Boeger / Mantey (1998), sowie auf die qualitative Studie „Sexuelle Erfahrungen im Jugendalter. Aushandlungsprozesse im Geschlechterverhältnis“ von Dannenbeck / Stich (2002). Eine weitere Datengrundlage stellt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Emnid dar, die im Frühjahr 2005 in der Frauenzeitschrift „Lisa“ veröffentlicht wurde. Außerdem werde ich an einem Ratgeber für junge Menschen kurz darstellen, was normativ gefordert wird und ob dies dem wirklichen Verhalten von Paaren entspricht. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erklärung zu den Begriffen „Paar“ und „Sexualität“
- Implementierungsmuster der Sexualität in Zweierbeziehungen - Wie und wann werden Paare sexuell?
- Implementierungsmuster: Aufschub der ersten sexuellen Interaktion bis nach der Heirat
- Implementierungsmuster: Aufschub der ersten sexuellen Interaktion bis zur Verlobung
- Verbreitung der Muster seit Mitte der 1980er Jahre bis heute
- Sexualität ist an die Ehe gekoppelt
- Sexualität ist an ein Heiratsversprechen gekoppelt
- Sexualität ist an eine gewisse Bestandsdauer der Beziehung gekoppelt
- Sexualität erfolgt zeitgleich mit der Paarbildung oder ist einer möglichen Paarbildung vorgelagert
- Warum wartet die Mehrheit der Paare heute mit der ersten sexuellen Interaktion?
- Und was wird normativ gefordert?
- Zusammenfassung
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Wandel der Implementierungsmuster von Sexualität in Paarbeziehungen in modernen Industriestaaten. Sie untersucht, wie schnell Paare heute miteinander sexuell werden und welche Faktoren diese Entwicklung beeinflussen. Die Arbeit analysiert verschiedene Studien und untersucht die Verbreitung verschiedener Implementierungsmuster der Sexualität seit Mitte der 1980er Jahre.
- Entwicklung von Implementierungsmustern der Sexualität in Paarbeziehungen
- Verbreitung und Gründe für unterschiedliche Muster der sexuellen Aufnahme in Beziehungen
- Soziale und kulturelle Einflüsse auf die Sexualität in modernen Industriestaaten
- Normative Erwartungen und reales Verhalten von Paaren
- Einfluss von Studien und Statistiken auf die Analyse der Thematik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erklärt die Fragestellung. Sie erläutert den Begriff „moderne Industriestaaten“ und die verwendeten Studien. Kapitel 2 definiert die Begriffe „Paar“ und „Sexualität“ und legt den Fokus auf die in der Arbeit verwendete Definition von Sexualität als koitaler Austausch.
Kapitel 3 beleuchtet die Entwicklung von Implementierungsmustern der Sexualität in Zweierbeziehungen. Es beschreibt das traditionelle Modell der sexuellen Interaktion, das erst nach der Heirat erlaubt war, und das Modell der Verlobung, bei dem der erste koitale Austausch nur im Rahmen eines Heiratsversprechens möglich war.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Sexualität in Paarbeziehungen, insbesondere mit den Implementierungsmustern der sexuellen Interaktion. Die Arbeit untersucht den Wandel in der Verbreitung dieser Muster in modernen Industriestaaten seit Mitte der 1980er Jahre. Schlüsselbegriffe sind: Implementierungsmuster, Sexualität, Koitus, Zweierbeziehung, Ehe, Verlobung, moderne Industriestaaten, sozialer Wandel.
- Arbeit zitieren
- Conny Raabe (Autor:in), 2005, Wie Paare in modernen Industriestaaten sexuell werden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62073