Im ersten Teil meiner Hausarbeit werde ich die Zeichentheorien von Ferdinand de Saussure und Charles Sanders Peirce vorstellen. Dabei wird es hauptsächlich darauf angekommen, den Begriff Zeichen zu definieren und ihm einen Platz in unserer Welt zuzuweisen. Das Deuten von Zeichen ist ein sehr komplexer Vorgang, der hier mit seinen Bedingungen skizziert werden soll. Der Unterschied zwischen der triadischen Unterteilung von Zeichen nach Peirce (die auch den Zeichenempfänger berücksichtigt) und der Unterscheidung von „signifié“ und „signifiant“ nach Saussure, werden im weiteren Verlauf Thema dieser Arbeit sein. Denn auf diesem Unterschied basiert die Abgrenzung Umberto Ecos zu den Zeichentheorien. Für Eco bedeutet Kommunikation auch Interpretation, so dass eine Theorie, die sich nur mit Zeichenform und Zeicheninhalt beschäftigt, für ihn nicht weit genug geht, da sie den Empfänger außer acht lässt. Anhand der Entstehung und des Aufbaus der fiktiven Welt (nach Eco), soll ein Bereich gezeigt werden, in dem vielfältige Zeichen vorkommen und in dem sich immer wieder Aspekte der Zeichentheorien finden lassen werden. Denn um den Fiktionalitätspakt realisieren zu können, müssen einige der Bedingungen der Theorien akzeptiert und angewendet werden. Doch auch der Einfluss fiktiver Welten auf den Alltag des Lesers und auf die Wirklichkeit, sollen in Kapitel 3 näher betrachtet werden. Daraus wird sich eine Überleitung zum dem Begriff des Modell-Lesers ergeben, der von Eco ausführlich beschrieben wurde. Dieser bewegt sich auf einer besonderen Textebene, welche viel mit Zeichen, Abhängigkeiten und dem Empfänger arbeitet. Anhand dieser Thematik soll in Kapitel 4 auch die Grundlage für den Pakt der Fiktionalität verdeutlicht werden. Zum Schluss der Arbeit wird mich die Frage beschäftigen, wie Eco sein Konstrukt des Modell-Autors in dieser fiktiven Welt der Literatur unterzubringen beabsichtigt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in die Semiotik
- Die Zeichentheorie nach Peirce
- Die Zeichentheorie nach Saussure
- Ecos Abgrenzung zu den Zeichentheorien
- Die fiktive Welt
- Eine kurze Definition
- Die fiktive Welt und der darin wandelnde Leser
- Der Autor und sein Modell-Leser
- Der empirische Leser auf dem Weg zum Modell-Leser
- Wie sich ein Text seinen Modell-Leser erschafft
- Der (Modell)-Autor und seine Relation zum Leser
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit Umberto Ecos Theorien zur fiktiven Welt der Literatur und dem darin wandelnden (Modell-)Leser. Sie analysiert zunächst die Zeichentheorien von Saussure und Peirce, um anschließend Ecos Kritik an diesen Theorien darzulegen und seine eigene Konzeption der fiktiven Welt zu erläutern.
- Die Zeichentheorie von Peirce und Saussure
- Ecos Kritik an den traditionellen Zeichentheorien
- Die Konzeption der fiktiven Welt bei Eco
- Der (Modell-)Leser und seine Rolle in der fiktiven Welt
- Die Beziehung zwischen Autor und Leser
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel gibt einen Überblick über die Zeichentheorien von Saussure und Peirce, wobei die Unterschiede zwischen diesen beiden Ansätzen besonders hervorgehoben werden. Das zweite Kapitel widmet sich der fiktiven Welt nach Eco und untersucht die Bedeutung des Fiktionalitätspakts. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Modell-Leser, seiner Rolle in der fiktiven Welt und seiner Beziehung zum Autor.
Schlüsselwörter
Semiotik, Zeichentheorie, Peirce, Saussure, Eco, Fiktionalität, Fiktive Welt, Modell-Leser, Empirischer Leser, Autor, Interpretation.
- Quote paper
- Nina Löhmer (Author), 2006, Umberto Ecos Theorien über die fiktive Welt der Literatur und dem darin wandelnden (Modell)-Leser, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62155