Seit dem Veranlagungszeitraum 1995 ist es für kleine und mittelständische Unternehmen möglich, Ansparabschreibungen für geplante Investitionen durchzuführen. Inzwischen erfreut sich diese gesetzliche Regelung immer größerer Beliebtheit bei Steuerpflichtigen und deren Beratern. Doch bei der Verfolgung steuerbilanzpolitischer Ziele treten immer wieder Konflikte zwischen Finanzverwaltung und Steuerpflichtigem auf.
Der folgende Beitrag soll helfen, einige der bestehenden Spannungsfelder zu lösen. Dabei werden jedoch nur ausgewählte Aspekte näher beleuchtet.
Zunächst soll geklärt werden, ob die Ansparabschreibung als Finanzierungsmittel geeignet ist und welche Vor- bzw. Nachteile hierbei auftreten. Im zweiten Teil der Arbeit soll dargestellt werden, ob bei der Auflösung der Ansparrücklage und dem damit zusammenhängenden „Gewinnzuschlag“ zwischen Einnahmen-Überschuss-Rechnern und bilanzierenden Steuerpflichtigen zu differenzieren ist und inwieweit es diesbezüglich zu einer Ungleichbehandlung kommt. Der letzten Teil widmet sich dem Thema des Gestaltungsmissbrauches und versucht eine Grenze zwischen legaler und gesetzeswidriger Steuergestaltung ziehen, denn „Überlegungen zur Durchführung von vorteilhaften Steuergestaltungsmaßnahmen beinhalten oft den Gedanken, es könne sich möglicher- weise um eine nicht rechtmäßige Maßnahme handeln. Finanziell vorteilhafte Gestaltungen können zum einen vollkommen wirksam und rechtmäßig ausgeübt werden (Steuerersparnis), zum anderen aber auch unwirksam sein (Gestaltungsmissbrauch) oder den Straftatbestand der Steuerhinterziehung erfüllen.“ Deshalb sollen Grundsätze herausgearbeitet werden, die illegale Gestaltungsmöglichkeiten verhindern können.
Ziel dieser Arbeit ist es also, Rechtssicherheit zu schaffen und damit zu gewährleisten, dass der Steuerpflichtige stets optimal und unter Wahrung seiner Interessen sowie gesetzeskonform beraten werden kann. Außerdem soll die Transparenz der gesetzlichen Regelung erhöht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Die Ansparabschreibung im Überblick
- Vorwort
- Handels- und steuerrechtliche Einordnung
- Übersicht über den gesetzlichen Regelungsinhalt
- Die Ansparabschreibung als Finanzierungsmittel
- Steuersparmodell Ansparabschreibung
- Gewinnbringende Zwischenfinanzierung
- Die Ansparabschreibung im Vergleich zur Fremdfinanzierung
- Kompensation des Ertrages bei Auflösung der Rücklage
- Rechtmäßigkeit der Umgehung des „Strafzinses\" bei Einnahmen-Überschuss-Rechnung
- Befürworter
- Gegenteilige Meinungen
- Ergebnis der Betrachtungen
- Die Ansparrücklage an der Grenze zum Gestaltungsmissbrauch
- Definition und Beispiele
- Vermeidung des Missbrauchs
- Zusammenfassung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den besonderen Aspekten der Ansparabschreibung gemäß § 7 g Abs. 3 bis 8 EStG. Sie analysiert die Ansparabschreibung als Finanzierungsmittel, untersucht die Rechtmäßigkeit ihrer Anwendung bei Einnahmen-Überschuss-Rechnern und beleuchtet die Problematik des Gestaltungsmissbrauchs in diesem Kontext.
- Die Ansparabschreibung als Finanzierungsinstrument
- Rechtliche Aspekte der Ansparabschreibung
- Die Ansparabschreibung im Vergleich zur Fremdfinanzierung
- Gestaltungsmissbrauch bei der Ansparabschreibung
- Optimierung der Steuergestaltung im Zusammenhang mit der Ansparabschreibung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Ansparabschreibung im Überblick Dieses Kapitel führt in die Thematik der Ansparabschreibung ein und beschreibt ihren historischen Kontext sowie ihre handels- und steuerrechtliche Einordnung.
- Kapitel 2: Die Ansparabschreibung als Finanzierungsmittel Dieses Kapitel untersucht die Ansparabschreibung als Finanzierungsinstrument und beleuchtet ihre Vor- und Nachteile im Vergleich zu anderen Finanzierungsformen.
- Kapitel 3: Rechtmäßigkeit der Umgehung des „Strafzinses\" bei Einnahmen-Überschuss-Rechnung Dieses Kapitel diskutiert die rechtliche Situation der Ansparabschreibung bei Einnahmen-Überschuss-Rechnern und beleuchtet unterschiedliche Standpunkte und Argumente.
- Kapitel 4: Die Ansparrücklage an der Grenze zum Gestaltungsmissbrauch Dieses Kapitel untersucht die Problematik des Gestaltungsmissbrauchs im Zusammenhang mit der Ansparabschreibung und definiert Kriterien zur Unterscheidung zwischen legaler und gesetzeswidriger Steuergestaltung.
Schlüsselwörter
Ansparabschreibung, § 7 g Abs. 3 bis 8 EStG, Finanzierungsmittel, Steueroptimierung, Gestaltungsmissbrauch, Einnahmen-Überschuss-Rechnung, Bilanzierung, Rechtssicherheit, Steuergestaltung.
- Arbeit zitieren
- Jana Erfurth (Autor:in), 2006, Besondere Aspekte der Ansparabschreibung gemäß § 7 g Abs. 3 bis 8 EStG, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62182