„Verzweifelt, geradezu besessen liebt die junge Kunststudentin Angélique den verheirateten Arzt Loïc. Aber dessen Frau erwartet ein Kind und für eine Zukunft mit Angélique scheint kein Platz in seinem Leben. Heimliche Treffen, einsame Nächte und tagelanges Warten sind offenbar alles, worauf sie hoffen darf – so hat es den Anschein. […]“
Mit diesen Worten beginnt die kurze Inhaltsangabe von À LA FOLIE… PAS DU TOUT auf der Rückseite des DVD-Covers der deutschen Version. Die zentrale Wendung ist hierbei „so hat es den Anschein“. Sie weist darauf hin, dass der Film in seiner Narration nicht zuverlässig ist, sondern zunächst einen Anschein erweckt, der jedoch trügt. Ziel dieses Buches ist es zu beschreiben, mit welchen Mitteln dieser falsche Anschein erweckt wird. Zu diesem Zweck wird zunächst das Konzept des unzuverlässigen Erzählens allgemein kurz zusammengefasst. Im Anschluss werden der für das Verständnis der Erzählweise von À LA FOLIE… PAS DU TOUT besonders relevanten theoretischen Konzepte der Fokalisierung und der kognitiven Aktivität des Zuschauers geklärt. Abschließend wird die Erzeugung, aber auch die Markierung von Unzuverlässigkeit in À LA FOLIE… PAS DU TOUT betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Unzuverlässiges Erzählen
- Fokalisierungen
- Die kognitive Aktivität des Zuschauers
- Fallbeispiel: À LA FOLIE….. PAS DU TOUT
- Konstruktion der Unzuverlässigkeit
- Fokalisierungen
- Alterationen
- Weitere Verweise auf bekannte Erzählschemata
- Markierung der Unzuverlässigkeit
- Der Filmtitel
- Die Persönlichkeit der Erzählerin
- Falschaussagen im kleineren Rahmen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die filmische Narration von À LA FOLIE... PAS DU TOUT, um die Mittel zu beschreiben, mit denen ein falscher Anschein erweckt wird. Der Fokus liegt dabei auf dem Konzept des unzuverlässigen Erzählens, insbesondere im Hinblick auf die Fokalisierung und die Rolle des Zuschauers bei der Rezeption des Films.
- Analyse des unzuverlässigen Erzählens im Film
- Untersuchung der Fokalisierungsstrategien und deren Auswirkungen
- Betrachtung der kognitiven Aktivität des Zuschauers im Kontext der unzuverlässigen Narration
- Identifizierung der textuellen Signale, die beim Zuschauer den Eindruck der Unzuverlässigkeit erzeugen
- Analyse der Markierung der Unzuverlässigkeit in À LA FOLIE... PAS DU TOUT
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des unzuverlässigen Erzählens ein und stellt die Fragestellung der Arbeit dar. Kapitel 2 definiert das Konzept des unzuverlässigen Erzählens und beleuchtet verschiedene Ansätze in der Literaturwissenschaft. Kapitel 3 untersucht das Konzept der Fokalisierung als ein entscheidendes Mittel zur Steuerung der Information im narrativen Prozess. Kapitel 4 erörtert die kognitiven Prozesse des Zuschauers und deren Rolle bei der Interpretation einer unzuverlässigen Narration. Kapitel 5 widmet sich der Analyse des Fallbeispiels À LA FOLIE... PAS DU TOUT. Dabei werden die Mittel zur Konstruktion und Markierung der Unzuverlässigkeit im Film untersucht. Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Unzuverlässiges Erzählen, Fokalisierung, Kognition, Filmanalyse, À LA FOLIE... PAS DU TOUT, Erzählstrategie, Rezeption, Zuschaueraktivität.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Bernd Leiendecker (Author), 2006, "À la folie... pas du tout" als Fallbeispiel für unzuverlässiges Erzählen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62291