Mit seinen Arbeiten über Medien und Kultur bzw. Literatur hat Friedrich Kittler einen Diskurs angeregt, der eine veränderte Sichtweise der Me-dien- und Literaturgeschichte nach sich zog. Seine kybernetisch inspirier-ten Arbeiten sehen die Entwicklung der technischen Medien als elemen-taren Bestandteil der Kultur- und Literaturgeschichte. In Grammophon, Film, Typewriter (1986) erläutert Kittler die Einbettung der Medien in unse-re Kultur als die historische Evolution der im Titel genannten Erfindungen. Wie wird seine Medien- und Fernsehtheorie nun an Literatur/Kultur ge-koppelt?
Wer den Begriff Medien im Wörterbuch nachschlägt, findet dort häufig Einträge, die auf die medienlogischen Grundphänomene Speichern, Übertragen und Bearbeiten im technischen Sinne reduziert sind. Die De-finition von Medien ist aber eine nicht ganz so einfache Angelegenheit. Denn was im Allgemeinen unter Medien verstanden wird, ist lediglich ein Teil dessen, was sie sind und was sie leisten. Und gerade hier hat Kittler mit seinem Werk angesetzt, um den Fokus auf die Wirkung der unter-schiedlichen Medienleistungen und Einsatzgebiete zu legen.
Im Allgemeinen wird gesagt, dass Medien in erster Linie ein Kommunika-tionsmittel sind; eben ein Mittel oder Vermittelndes. „Neue Medien“ ver-drängen sich gegenseitig und zitieren sich selbst und alte Medien. Den-noch bleibt es schwer zu definieren, welches Verhältnis Kommunikation und Medien im Einzelfall zueinander haben. Medien sind allgegenwärtig. Niemand wundert sich heute noch darüber. Wir haben uns im Zeitalter der modernen Technik und des Fortschritts an rasante Entwicklungen gewöhnt und gehen tagtäglich routiniert mit solchen „Wundern“ um. Als Konsequenz des Medienzeitalters hat sich die Sicht der Dinge verändert: „Wunder werden üblich.“ Dass die Erfindung der technischen Medien lediglich Abfallprodukt militärischer Kriegsforschung ist, bestätigt für Kittler den engen Zusammenhang von „Herrschaft und technischen Medien.“ Im Folgenden soll daher gezeigt werden, wie innovativ Friedrich Kittler seine Medien- und Kulturtheorie an kultur- und literaturwissenschaftlichen Fragestellungen entwickelt hat.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1. Was sind Medien?
- 1.1 Was Medien leisten
- 2. Kultur und Medien in Friedrich Kittlers Grammophon, Film, Typewriter
- 2.1 Grammophon
- 2.2 Film
- 2.3 Typewriter
- II. Fazit: Medien bestimmen die Kultur einer Gesellschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Einfluss von Medien auf die Kultur und Literatur, insbesondere im Kontext von Friedrich Kittlers Werk "Grammophon, Film, Typewriter". Die Arbeit analysiert Kittlers kybernetisch inspirierte Sichtweise der Medienentwicklung als elementaren Bestandteil der Kulturgeschichte.
- Der Begriff "Medien" und seine Definition im Kontext von Kultur und Literatur
- Die Auswirkungen von Medien auf die gesellschaftliche Kommunikation und die Wahrnehmung der Welt
- Die Rolle der Medien in der Entwicklung der Kultur und Literatur
- Kittlers Analyse der drei Schlüsselmedien "Grammophon", "Film" und "Typewriter"
- Die Bedeutung von Medien in der Gestaltung der Kultur einer Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt Kittlers Werk "Grammophon, Film, Typewriter" und seine These der Medienentwicklung als elementaren Bestandteil der Kulturgeschichte vor. Sie diskutiert die Schwierigkeit, den Begriff "Medien" eindeutig zu definieren und betont die Bedeutung von Medienleistungen und Einsatzgebieten. Die Einleitung beleuchtet auch die allgegenwärtige Präsenz von Medien im modernen Leben und deren Einfluss auf die Sicht der Dinge.
1. Was sind Medien?
Dieses Kapitel analysiert den Begriff "Medium" und seine verschiedenen Bedeutungen, von sinnlichen Wahrnehmungsmedien über semiotische Kommunikationsmedien bis hin zu technischen Verbreitungs- und Speichermedien. Es erläutert die Entwicklung des Begriffs "Medien" und zeigt die komplexen psychologischen Prozesse, die durch Medien im Rezipienten ausgelöst werden.
1.1 Was Medien leisten
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Rolle von Medien in der Gesellschaft und deren ständiger Veränderung durch den technischen Fortschritt und gesellschaftliche Entwicklungen. Er unterstreicht die Bedeutung von Medientheorien für das Verständnis des Phänomens "Medien" und die Herausforderungen, die die ständige Weiterentwicklung von Medien mit sich bringt.
Schlüsselwörter
Medien, Kultur, Literatur, Friedrich Kittler, Grammophon, Film, Typewriter, Technik, Gesellschaft, Kommunikation, Wahrnehmung, Geschichte, Entwicklung, Kybernetik, Medientheorie, Poststrukturalismus
- Arbeit zitieren
- Master of Arts Alexander Monagas (Autor:in), 2006, Medien und Kultur in Friedrich Kittlers "Grammophon, Film, Typewriter", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62294