„Ich will immer mehr fotografieren vom aktuellen Leben, um allen zu zeigen und sie wissen zu lassen und ihnen erklären, was sie nicht sehen können, denn sie sind vielleicht zu nahe am Geschehen oder sie fliehen es, oder sie haben Angst davor. Ich will ihnen die Welt zeigen, wie sie ist, unsere Welt in all ihrer Härte, ihre Fremdheit, ihre Heiterkeit und Schönheit.“ (Chargesheimer 1957)
Aus Chargesheimers umfassenden fotografischen Werk bezieht sich diese Arbeit vor allem auf seine Fotobände „Cologne intime“, „Unter Krahnenbäumen“, „Im Ruhrgebiet“, „Theater Theater“ und „Köln 5Uhr30“. Anhand dieser Bücher wird Chargesheimers Arbeitsweise analysiert und erläutert. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Untersuchung der Darstellung der Menschen bei Chargesheimer.
Dazu werden zwei weitere Fotografen, welche in Exkursen kurz behandelt werden, um ihren Bezug zu Chargesheimers Arbeiten deutlich zu machen, unterstützend zum fotogeschichtlichen Hintergrund hinzugezogen. Zur Nachdrücklichen Betonung der Wichtigkeit des Menschenbildes Chargesheimers für seine Art des Fotografierens erfolgt anschließend eine Betrachtung desselben aus soziologischer Sicht. Des Weiteren leitet der soziologische Ansatz direkt zu Chargesheimers Theaterarbeit über, welche große Bedeutung für sein fotografisches Werk hat. Um die Vielseitigkeit der Fotografie Chargesheimers darzulegen und um eine Veränderung des Standpunktes und eine Entwicklung in seinen Arbeiten zu zeigen, wird zum Ende hin Chargesheimers letztes Buch „Köln 5Uhr30“ noch einmal näher unter Bezugnahme auf verschiedene Interpretationen dieser Arbeit betrachtet.
"Was war, was wurde Chargesheimer nicht alles? Maler und Lichtgrafiker zunächst. Er entwickelte seine weiteren Fähigkeiten als Photogrammer, Photograph, Projektionsgestalter, Bühnenbildner, Opernregisseur, Macher kinetischer Maschinen und – wie in einem Rausch – Produzent zahlreicher Bildbände über Menschen, Landschaften, Städte, Architekturen und über das Theater." (L. Fritz Gruber über Chargesheimer in einem Nachdruck aus dem „photokina“-Katalog von 1976)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Person Chargesheimer
- Kurzbiografie
- Der Allroundkünstler
- Der Mensch bei Chargesheimer
- Kurzüberblick: Werke
- Cologne intime
- Unter Krahnenbäumen
- Im Ruhrgebiet
- Theater Theater
- Köln 5Uhr30
- Einflüsse und fotogeschichtlicher Hintergrund
- „Human Interest“ und die „Livefotografie“
- Human Interest
- Die Livefotografie
- Exkurs: Edward Steichen
- Kurzbiografie
- Steichens „Family of Man“
- Exkurs: Henri Cartier-Bresson
- Kurzbiografie
- Der moment décisif – Cartier-Bresson
- „Human Interest“ und die „Livefotografie“
- Der entscheidende Augenblick - Chargesheimer
- „Human Interest“ und die „Livefotografie“ – Chargesheimer
- Chargesheimers fotografische Intention
- Ein soziologischer Ansatz in Chargesheimers Werken
- Das Theater
- Kurzüberblick: Werke
- Menschenleer
- Abschließende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem fotografischen Werk von Chargesheimer und konzentriert sich insbesondere auf die Darstellung des Menschen in seinen Werken. Die Analyse der Fotobände „Cologne intime“, „Unter Krahnenbäumen“, „Im Ruhrgebiet“, „Theater Theater“ und „Köln 5Uhr30“ soll Chargesheimers Arbeitsweise und seine Intentionen beleuchten. Darüber hinaus wird der Einfluss von „Human Interest“ und „Livefotografie“ sowie die Verbindung zu den Arbeiten von Edward Steichen und Henri Cartier-Bresson betrachtet. Ein soziologischer Ansatz soll Chargesheimers Menschenbild in Bezug zu seinen Fotografien und seiner Theaterarbeit verdeutlichen.
- Darstellung des Menschen in Chargesheimers fotografischem Werk
- Analyse der Arbeitsweise und Intentionen von Chargesheimer
- Einfluss von „Human Interest“ und „Livefotografie“
- Beziehung zu den Arbeiten von Edward Steichen und Henri Cartier-Bresson
- Soziologischer Ansatz zur Interpretation von Chargesheimers Menschenbild und dessen Einfluss auf seine Fotografie und Theaterarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Fokus der Arbeit auf die Analyse von Chargesheimers Fotobänden und die Darstellung des Menschen in seinen Werken dar. Kapitel 2 bietet einen Einblick in Chargesheimers Leben und seine vielseitigen künstlerischen Aktivitäten. Kapitel 3 untersucht die Darstellung des Menschen in Chargesheimers Werken und betrachtet die Einflüsse von „Human Interest“ und „Livefotografie“ sowie den Bezug zu den Werken von Edward Steichen und Henri Cartier-Bresson. Ein soziologischer Ansatz wird verwendet, um Chargesheimers Menschenbild im Zusammenhang mit seiner Fotografie und seiner Theaterarbeit zu analysieren. Kapitel 4 behandelt die Thematik „Menschenleer“ und stellt eine mögliche Entwicklung in Chargesheimers Werk dar.
Schlüsselwörter
Chargesheimer, Fotografie, „Human Interest“, „Livefotografie“, Edward Steichen, Henri Cartier-Bresson, Menschenbild, Soziologie, Theater, Köln, Rheinland.
- Arbeit zitieren
- Katja Staats (Autor:in), 2004, Chargesheimer – der vielseitige Fotograf aus Köln, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62324