My essential argument is that while junior members in the international system at times took actions that tried to block, moderate, and end the epic contest, they also took actions that played a key role in expanding, intesifying, and prolonging the struggle between East and West.
Mit dieser These widerspricht der britische Historiker Tony Smith einer konventionellen Auffassung, die den Kalten Krieg primär als eine globale Konfrontation zweier Supermächte beschreibt. Sein „pericentric framework“ begreift das internationale System nach dem zweiten Weltkrieg als ein komplexes Beziehungsgeflecht, das nicht allein von den USA und der Sowjetunion dominiert wurde. Vielmehr sei es lokalen Akteuren gelungen, Washington und Moskau gegeneinander auszuspielen und den weltpolitischen Antagonismus für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Die Regierungen von Staaten wie China, Nordkorea, Deutschland oder Kuba seien in der Lage gewesen, souverän und unabhängig zu handeln, auch wenn sie dabei sowjetische bzw. amerikanische Interessen verletzten. Auf diese Weise hätten sie entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Kalten Krieges genommen und ihn mitunter nach ihrem eigenen Willen gestaltet.
Ich möchte versuchen, diese analytische Prämisse am Beispiel Indiens zu überprüfen. Indien gilt nach dem Erlangen seiner Unabhängigkeit am 15. August 1947 als einer der wichtigsten Staaten in der Bewegung der Blockfreien. Unter maßgeblicher Federführung des indischen Ministerpräsidenten Jawaharlal Nehru verfolgte der indische Subkontinent in den Jahren zwischen 1947 bis 1964 den Anspruch, sich weder in den amerikanischen noch in den sowjetischen Machtblock einzureihen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Vorüberlegungen
- Konventionelle Beschreibungsmodelle der Internationalen Beziehungen im Kalten Krieg
- „The tail wagging the dog“: Für eine perizentrische Perspektive
- Indien im Kalten Krieg
- Non-Alignment als außenpolitische Zielkategorie
- Blockfreiheit auf dem Prüfstand
- Die Supermächte und der Subkontinent
- Exkurs: Die Bewegung der Blockfreien heute
- Schluss: Zwischen den Blöcken?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die indische Politik des Non-Alignments zwischen 1947 und 1964 und analysiert, ob und inwieweit diese Politik die These des „pericentric framework“ von Tony Smith unterstützt. Smith argumentiert, dass der Kalte Krieg nicht nur ein Konflikt zwischen den Supermächten war, sondern dass auch kleinere Akteure einen bedeutenden Einfluss auf den Verlauf des Konflikts hatten.
- Die Rolle Indiens in der Bewegung der Blockfreien
- Das Verhältnis Indiens zu den Supermächten
- Die Frage nach der Autonomie der indischen Außenpolitik
- Die Auswirkungen der indischen Politik auf den Kalten Krieg
- Die Bedeutung des „pericentric framework“ für die Analyse des Kalten Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die These von Tony Smith vor und führt in die Problematik des Non-Alignments ein. Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Vorüberlegungen zum Kalten Krieg, insbesondere die konventionellen Beschreibungsmodelle der Internationalen Beziehungen. Kapitel 3 widmet sich der Analyse der indischen Politik des Non-Alignments, betrachtet die Herausforderungen der Blockfreiheit und untersucht das Verhältnis Indiens zu den Supermächten.
Schlüsselwörter
Der Kalte Krieg, Non-Alignment, Blockfreiheit, Indien, Jawaharlal Nehru, „pericentric framework“, Supermächte, Internationale Beziehungen, bipolare Struktur, Macht, Sicherheit, ideologische Konfrontation, Geschichte.
- Quote paper
- Michael Bee (Author), 2006, Zwischen den Blöcken - Indiens Politik des Non-Alignments von 1947 bis 1964, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62353