Seit Jahrtausenden schon versucht der Mensch sich das ihn umgebende Universum zu erklären. Verschiedenste Deutungen von Naturphänomenen wurden entworfen und wieder verworfen, bis in der Neuzeit die ersten „echten“ Wissenschaften entstanden. Doch worauf basierten diese Vorstellungen von der Welt, welche Auswirkungen hatten sie? Ausgehend von den philosophischen Ansätzen der Antike, wurde das Weltbild während des Mittelalters und in der Frühen Neuzeit immer weiter entwickelt. Prägend waren dabei sowohl mystisch-okkulte als auch religiöse Theorien und Glaubensansätze. Natürlich wurde auch versucht einen Nutzen aus der Natur und den vermeintlichen Erkenntnissen zu ziehen, sei es aus religiösen, finanziellen oder machtpolitischen Interessen. Als besonders bedeutsam sind daher zwei Bereiche zu nennen, die das Leben der Menschen aber auch die Entwicklung der späteren Wissenschaften stark beeinflussten. Den einen Bereich stellt die Astrologie dar, welche mit der heutigen „Horoskopie“ in diversen Zeitschriften nur wenig zu tun hatte. Zum anderen tritt als besonders markant die Alchemie hervor, welche bis zu einem gewissen Grad durchaus als Vorläufer der späteren Chemie angesehen werden darf. Beide Bereiche basierten auf einem festen Regelwerk und waren somit vollwertige (Vor)Wissenschaften - wenn auch nicht im heutigen Sinne. Ihre enge Verknüpfung miteinander war aufgrund der kosmologischen Vorstellungen zwingend notwendig, zugleich wirkte sie aber auch förderlich für beide Bereiche, die teils im Ansehen, teils in den Erkenntnissen voneinander profitierten.
Im Rahmen dieser Arbeit wird das Weltbild - die Kosmologie und die damit verbundene Elementenlehre - des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit untersucht werden. Die damit einhergehenden Formen der frühen Wissenschaften Alchemie und Astrologie werden den Schwerpunkt der Untersuchung bilden. In einem weiteren Punkt wird die philosophische Ebene behandelt werden, welche in der Metaphysik als philosophischer Grundlage dieser Wissenschaften ihren Niederschlag fand.
Der zentrale Aspekt der Untersuchung wird in der Frage bestehen, welche Bedeutung ein solches Denken durch derartige Einstellungen zum Kosmos und damit zur Natur hatte. Eine möglicherweise veränderte Sicht in der Neuzeit ist hierbei von besonderem Interesse. Räumlich wird sich die Arbeit auf Europa beschränken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kosmologie und Elementenlehre – Formen von Weltbildern in Antike bis Neuzeit
- Vorwissenschaftliche Deutung und Nutzung von Naturphänomenen und -elementen
- Astrologie
- Alchemie
- Die Metaphysik als philosophische Darstellung der Natur -,,Das ich erkenne was die Welt im Innersten zusammenhält❝
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung von Weltbildern im späten Mittelalter und der Frühen Neuzeit, mit besonderem Fokus auf die frühen Wissenschaften Alchemie und Astrologie, die eng mit der Kosmologie und Elementenlehre dieser Zeit verbunden waren. Darüber hinaus wird die philosophische Ebene, die in der Metaphysik als Grundlage dieser Wissenschaften ihren Niederschlag fand, untersucht.
- Die kosmologischen Vorstellungen des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit
- Die Bedeutung der vier Elemente in der Antiken Philosophie
- Die Rolle der Alchemie und Astrologie als frühe Wissenschaften
- Die Verbindung von Mikrokosmos und Makrokosmos und ihre Auswirkungen auf das Weltbild
- Die philosophische Grundlage der naturwissenschaftlichen Denkweise in der Metaphysik
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und beschreibt die Herausforderungen der Erklärung des Universums im Wandel der Zeit. Sie beleuchtet die Bedeutung von frühen Wissenschaften wie Astrologie und Alchemie sowie deren Bezug zur philosophischen Metaphysik.
- Das Kapitel „Kosmologie – Formen von Weltbildern in Antike bis Neuzeit“ behandelt die geozentrischen Weltbilder, die bis zur Zeit von Kopernikus vorherrschten, und die aristotelische Bewegungslehre, die den Kosmos in verschiedene Sphären aufteilte. Hierbei werden die vier Elemente und ihre Eigenschaften sowie die Rolle der Äthertheorie beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Kosmologie, Elementenlehre, Alchemie, Astrologie, Metaphysik, Weltbild, Antike, Mittelalter, Frühe Neuzeit, Philosophie, Naturwissenschaft, Mikrokosmos, Makrokosmos, Aristoteles, Copernicus.
- Quote paper
- Daniel Schmidl (Author), 2004, Die Anfänge: Metaphysik, Alchemie, Kosmologie, Astrologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62369