Tahar Ben Jelloun wurde am 01.12.1944 in Fès geboren und wuchs in Tanger auf. Seit 1971 lebt und arbeitet er in Paris, wo er außerdem ein Studium der Psychologie absolvierte. Heute ist Tahar Ben Jelloun einer der bekanntesten Schriftsteller des Maghreb. Seine frühen Gedichte sind stark politisch engagiert. Seine Romane sind hauptsächlich in Städten angesiedelt. Zu seinen bedeutendsten Werken gehören „Harrouda“ (Denoёl 1973), „L’enfant de sable“ (Seuil 1985), „La nuit sacré“ (Seuil 1987) und „Les yeux baissés“ (Seuil 1991).
In diesem Werk schildert Tahar Ben Jelloun eindrucksvoll die Geschichte eines Berbermädchens, welches zwischen zwei Kulturen gerät.
Die vorliegende Arbeit behandelt Inhalt, Aufbau und Stil des Werkes. Schwerpunkt der Untersuchungen stellen die angewandte Blickmetaphorik, sowie die beschriebene Suche nach der Identität der Protagonistin dar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitendes zum Autor
- Inhalt, Aufbau und Stil des Werkes
- Die Blickmetaphorik
- Die islamische Blickkultur
- Blicke in Bezug auf Figuren des Werkes
- Emanzipation der Frau als Thema
- Die Suche nach der Identität
- Darstellungen von Interkulturalität
- Leben zwischen zwei Welten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Roman „Les yeux baissés“ von Tahar Ben Jelloun befasst sich mit der Problematik der Entwurzelung und des Kulturkonflikts, der sich durch die Emigration ergibt. Der Text beleuchtet die Lebenswelt einer jungen marokkanischen Frau, die zwischen ihrer Heimat und dem Leben in Frankreich hin- und hergerissen ist.
- Die Herausforderungen des Lebens zwischen zwei Kulturen
- Die Suche nach der eigenen Identität in einer neuen Umgebung
- Die Bedeutung des kulturellen Erbes und die Vermittlung an die nächste Generation
- Die Rolle der Frau in traditionellen und modernen Gesellschaften
- Die Darstellung des Alltags im Pariser Araberviertel Goutte-d'Or
Zusammenfassung der Kapitel
Die Geschichte beginnt in einem marokkanischen Dorf, wo Fathma, die Protagonistin, von ihrer Familie erfährt, dass sie die Hüterin eines verborgenen Schatzes ist. Durch den Fluch ihrer Tante, die den „bösen Blick“ besitzt, wird das Dorf jedoch vom Unglück verfolgt. Nach dem Tod ihres kleinen Bruders zieht Fathmas Familie nach Frankreich, wo sie im Pariser Araberviertel Goutte-d'Or ein neues Leben beginnen. Dort lernt Fathma die französische Kultur und Sprache kennen, kämpft aber auch mit dem Rassismus und den Konflikten der neuen Umgebung. Ihre Fantasie führt sie immer wieder zurück in ihre Kindheit im Dorf, wo sie sich nach ihrer alten Heimat sehnt. Ein Besuch in Marokko verdeutlicht ihr jedoch, dass sie mit ihrer Bildung nicht mehr in die archaischen Sozialstrukturen zurückkehren kann. Die Heirat mit einem französischen Schriftsteller kann ihre Zerrissenheit zwischen den Kulturen nicht lindern. Sie kehrt ein letztes Mal in ihr Dorf zurück, um nach dem Schatz zu suchen. Zurück in Paris, hat ihr Mann sie verlassen, um in Marokko zu leben.
Schlüsselwörter
Der Roman „Les yeux baissés“ von Tahar Ben Jelloun zeichnet sich durch seine vielfältigen Themen und Schlüsselbegriffe aus. Zu den wichtigsten gehören die Emigration, Interkulturalität, Entwurzelung, kulturelle Identität, islamische Blickkultur, Emanzipation der Frau, Vater-Tochter-Beziehung, Traum und Realität, Marokko, Frankreich, Paris, Goutte-d'Or.
- Arbeit zitieren
- Ines Rieck (Autor:in), 2006, Zu: Tahar Ben Jelloun: "Les yeux baissés", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62408