Im weiteren Verlauf dieser Arbeit werde ich zuerst die Mead’sche Theorie der Sozialisation darstellen und darauf hin die Konzeption Berger/Luckmanns. Des Weiteren werde ich die Schnittstellen und Abweichungen der beiden Theorien verdeutlichen und aufzeigen, in wieweit B/L das Mead’sche Modell übernommen oder abgeändert haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Sozialisationsprozess bei George Herbert Mead
- Die Begriffe „Play“, „Game“ und der „verallgemeinerte Andere“
- „Play“
- „Game“
- Der „verallgemeinerte Andere“
- „I“ und „Me“
- Die Begriffe „Play“, „Game“ und der „verallgemeinerte Andere“
- Der Sozialisationsprozess bei Berger / Luckmann
- Primäre Sozialisation
- Generalisierte Andere
- Sekundäre Sozialisation
- Schnittstellen und Differenzen der Theorien
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Sozialisationsprozess anhand der Theorien von George Herbert Mead und Peter L. Berger/Thomas Luckmann. Ziel ist es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Ansätze herauszuarbeiten und deren Bedeutung für das Verständnis von Identität und gesellschaftlicher Integration zu beleuchten.
- Meads Konzept des „Play“ und „Game“ und die Entwicklung des „verallgemeinerten Anderen“
- Das Verhältnis von „I“ und „Me“ in Meads Theorie
- Bergers und Luckmanns Unterscheidung zwischen primärer und sekundärer Sozialisation
- Vergleich der Konzepte des „verallgemeinerten Anderen“ bei Mead und Berger/Luckmann
- Analyse der Schnittstellen und Differenzen der beiden Theorien
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Sozialisation ein, definiert den Begriff und stellt die zentralen Autoren – George Herbert Mead und Peter L. Berger/Thomas Luckmann – vor. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und benennt die Ziele der Untersuchung, nämlich die vergleichende Analyse der beiden Sozialisationstheorien.
1. Der Sozialisationsprozess bei George Herbert Mead: Dieses Kapitel erläutert Meads Theorie der Sozialisation, die sich auf die Entwicklung der Identität („Self“) konzentriert. Mead beschreibt die Stadien „Play“ und „Game“, in denen Kinder durch Rollenübernahme und die Berücksichtigung der Perspektiven anderer die Fähigkeit zur Selbstreflexion entwickeln. Der „verallgemeinerte Andere“ repräsentiert die internalisierten Erwartungen der Gesellschaft. Die Unterscheidung zwischen dem spontanen „I“ und dem sozialisierten „Me“ bildet den Kern von Meads Verständnis von Identität als dynamischer Prozess zwischen individueller Handlungsfreiheit und gesellschaftlicher Einbindung.
2. Der Sozialisationsprozess bei Berger / Luckmann: Dieses Kapitel behandelt die Sozialisationstheorie von Berger und Luckmann, die Sozialisation als „grundlegende und allseitige Einführung des Individuums in die objektive Welt einer Gesellschaft“ definiert. Im Gegensatz zu Mead betonen Berger und Luckmann die Bedeutung der primären Sozialisation in der Familie und die sekundäre Sozialisation in Institutionen. Sie erweitern den Begriff des „verallgemeinerten Anderen“ und integrieren ihn in ihren umfassenderen Ansatz, der die Internalisierung von gesellschaftlichen Strukturen und Normen beschreibt. Das Kapitel analysiert die unterschiedlichen Aspekte und Schwerpunkte dieses Modells.
3. Schnittstellen und Differenzen der Theorien: Dieses Kapitel vergleicht die Sozialisationstheorien von Mead und Berger/Luckmann. Es identifiziert Gemeinsamkeiten, wie die Bedeutung des „verallgemeinerten Anderen“ für die Identitätsentwicklung und die Rolle der Rollenübernahme im Sozialisationsprozess. Gleichzeitig werden die Unterschiede hervorgehoben, insbesondere die unterschiedlichen Schwerpunkte (Identitätsentwicklung vs. Internalisierung gesellschaftlicher Strukturen) und die unterschiedliche Gewichtung von primärer und sekundärer Sozialisation. Der Vergleich dient dazu, die Stärken und Schwächen beider Theorien zu beleuchten und ein umfassenderes Verständnis von Sozialisation zu entwickeln.
Schlüsselwörter
Sozialisation, George Herbert Mead, Peter L. Berger, Thomas Luckmann, Identität, „Self“, „I“, „Me“, „verallgemeinerter Anderer“, „Play“, „Game“, Primäre Sozialisation, Sekundäre Sozialisation, Rollenübernahme, Gesellschaftliche Strukturen, Identitätentwicklung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Sozialisationstheorien von Mead und Berger/Luckmann
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht und kontrastiert die Sozialisationstheorien von George Herbert Mead und Peter L. Berger/Thomas Luckmann. Sie untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Ansätze und beleuchtet deren Bedeutung für das Verständnis von Identität und gesellschaftlicher Integration.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Meads Konzepte von „Play“ und „Game“, die Entwicklung des „verallgemeinerten Anderen“, das Verhältnis von „I“ und „Me“, Bergers und Luckmanns Unterscheidung zwischen primärer und sekundärer Sozialisation, einen Vergleich der Konzepte des „verallgemeinerten Anderen“ bei beiden Autoren und eine Analyse der Schnittstellen und Differenzen der Theorien.
Welche Sozialisationstheorien werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht die Sozialisationstheorien von George Herbert Mead und Peter L. Berger/Thomas Luckmann. Meads Theorie konzentriert sich auf die Identitätsentwicklung durch Rollenübernahme, während Berger und Luckmann die Sozialisation als Prozess der Internalisierung gesellschaftlicher Strukturen und Normen betrachten.
Was ist Meads Konzept des „verallgemeinerten Anderen“?
Bei Mead repräsentiert der „verallgemeinerte Andere“ die internalisierten Erwartungen der Gesellschaft. Kinder entwickeln ihn durch „Play“ (Rollenspiel) und „Game“ (organisiertes Spiel), in denen sie die Perspektiven anderer einnehmen und internalisieren.
Was ist der Unterschied zwischen „I“ und „Me“ bei Mead?
Das „I“ repräsentiert das spontane, unvorhersehbare Element der Persönlichkeit, während das „Me“ die internalisierten gesellschaftlichen Erwartungen und Normen verkörpert. Die Interaktion zwischen „I“ und „Me“ bildet die Grundlage von Meads dynamischem Verständnis von Identität.
Wie unterscheiden Berger und Luckmann Sozialisation?
Berger und Luckmann unterscheiden zwischen primärer Sozialisation (in der Familie) und sekundärer Sozialisation (in Institutionen). Primäre Sozialisation legt die Grundlage für die Internalisierung grundlegender Normen und Werte, sekundäre Sozialisation erweitert und differenziert dieses Wissen.
Wie werden die Konzepte des „verallgemeinerten Anderen“ bei Mead und Berger/Luckmann verglichen?
Die Arbeit vergleicht die Bedeutung und Funktion des „verallgemeinerten Anderen“ in beiden Theorien, wobei die unterschiedlichen Schwerpunkte (Identitätsentwicklung vs. Internalisierung gesellschaftlicher Strukturen) herausgearbeitet werden.
Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen den Theorien?
Gemeinsamkeiten bestehen in der Bedeutung des „verallgemeinerten Anderen“ und der Rollenübernahme. Unterschiede liegen in den Schwerpunkten (Identitätsentwicklung vs. Internalisierung gesellschaftlicher Strukturen), der Gewichtung von primärer und sekundärer Sozialisation und der Perspektive auf Identität (dynamisch bei Mead, eher strukturell bei Berger/Luckmann).
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Schlüsselwörter sind Sozialisation, George Herbert Mead, Peter L. Berger, Thomas Luckmann, Identität, „Self“, „I“, „Me“, „verallgemeinerter Anderer“, „Play“, „Game“, Primäre Sozialisation, Sekundäre Sozialisation, Rollenübernahme, Gesellschaftliche Strukturen, Identitätentwicklung.
- Arbeit zitieren
- Valentin Marquardt (Autor:in), 2006, Der Sozialisationsprozess bei Peter L. Berger / Thomas Luckmann und George Herbert Mead, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62544