1. Einführung
1.1 Problemstellung
Situationen ungleichgewichteter, sprich asymmetrischer, Informationsverteilung zwischen miteinander in geschäftlichem Kontakt stehenden Wirtschaftssubjekten sind ein alltäglich auftretendes Problem. Innerhalb des Kaufprozesses sieht sich der Konsument häufig dem Problem gegenübergestellt, dass er nur in stark beschränktem Maße auf die Informationen zurückgreifen kann, die ausschlaggebend für seine individuelle Kaufentscheidung sind.
Vor allem die Qualität des zu erwerbenden Produktes ist vom Konsumenten zumindest beim Erstkauf oftmals nicht einzuschätzen. Die aus diesen Beurteilungsschwierigkeiten erwachsenden Unsicherheiten können zu schwerwiegenden Fehlallokationen bei der Koordination seiner Wirtschaftsaktivitäten und damit zu erheblichen Beeinflussungen seines Kaufverhaltens führen. Folglich stellen Qualitätsunsicherheiten eine beachtliche Barriere hinsichtlich der Kaufbereitschaft des Konsumenten dar. Daher erscheint es nötig, Kontrakttypen und Kooperationsdesigns zu entwickeln, die entweder die asymmetrische Informationslage beseitigen können oder zumindest deren negative Auswirkungen eliminieren.
1.2 Zielsetzung
In Theorie und Praxis lassen sich eine Vielzahl von Ansätzen finden, mit denen das soeben vorgestellte Problemfeld eingedämmt werden soll. Als ein mögliches Mittel hierzu wird der Einsatz von Garantien zum Abbau von Unsicherheiten beim Konsumenten diskutiert. Ziel der Arbeit ist es aufzuzeigen, wie und in welchem Umfang durch den gezielten Gebrauch von Garantien, die durch Informationsdefizite bedingte, Unsicherheit überwunden werden kann. Ausgehend von der Situation asymmetrischer Information soll dargestellt werden, wie es zu Qualitätsunsicherheiten beim potentiellen Erwerber eines Produktes kommt. Qualitätsunsicherheiten wie Garantieformen werden im folgen-den näher kategorisiert, bevor im zweiten Teil der Arbeit darauf eingegangen wird, inwieweit durch Garantien als mögliche Qualitätssignale Unsicherheiten abgebaut werden können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Unsicherheiten und ihr Einfluss auf das Konsumentenverhalten
- 2.1.1 Modelle zur Beschreibung des Konsumentenverhaltens
- 2.1.2 Verortung der Unsicherheitenproblematik innerhalb des Kaufprozesses
- 2.1.3 Informationsasymmetrien
- 2.1.4 Unsicherheiten als Konsequenz asymmetrischer Information
- 2.1.4.1 Exogene und endogene Unsicherheit
- 2.1.4.2 Begriffsdefinition der Qualitätsunsicherheit
- 2.1.4.3 Entstehungszeitpunkt und Grad der Qualitätsunsicherheit
- 2.2 Die Garantie
- 2.2.1 Kategorisierung verschiedener Garantieformen
- 2.2.1.1 Eindimensionale Garantien
- 2.2.1.2 Zweidimensionale Garantien
- 3. Die Reduktion von Qualitätsunsicherheiten durch Garantien
- 3.1 Überwindung asymmetrischer Information durch Signaling
- 3.1.1 Signaling zur Qualitätsindikation
- 3.1.2 Überblick zu extrinsischen Qualitätssignalen
- 3.1.3 Die Garantie als Qualitätssignal
- 3.1.3.1 Voraussetzungen der Qualitätsindikation
- 3.1.3.2 Verhinderung adverser Selektion
- 3.1.3.3 Opportunistisches Verhalten als Grenze der Unischerheitenreduktion
- 3.1.3.3.1 Moral-Hazard beim Nachfrager
- 3.1.3.3.2 Moral-Hazard beim Anbieter
- 3.2 Ausgewählte Fragen zur Implementierung der Garantiepolitik
- 3.2.1 Gestaltung der Garantiebotschaft
- 3.2.1.1 Umfang der Garantie
- 3.2.1.2 Inhaltliche und formelle Gestaltung der Garantie
- 3.4.2 Anforderungen an das Qualitätsmanagement
- 3.2.2.1 Maßnahmen zur Sicherung und Steigerung der Produktqualität
- 3.2.2.2 Kosten und Nutzen garantierter Qualität
- 3.2.3 Garantieformen zur Gewährleistung bei bestimmten Produktarten
- 3.2.3.1 Einsatzgebiete eindimensionaler Garantien
- 3.2.3.2 Einsatzgebiete zweidimensionaler Garantien
- 4. Abschließende Gesamtwürdigung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Garantien zur Reduktion von Qualitätsunsicherheiten beim Konsumenten beitragen können. Der Fokus liegt auf der Analyse der Rolle von Garantien als Qualitätssignale im Kontext asymmetrischer Information. Die Arbeit zeigt auf, wie und in welchem Umfang durch Garantien die durch Informationsdefizite bedingte Unsicherheit überwunden werden kann.
- Asymmetrische Informationsverteilung und ihre Auswirkungen auf das Konsumentenverhalten
- Die Bedeutung von Qualitätsunsicherheiten beim Kaufprozess
- Die Garantie als Mittel zur Reduktion von Qualitätsunsicherheiten
- Die Rolle von Garantien als Qualitätssignale
- Ausgewählte Fragen zur Implementierung der Garantiepolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit der Einführung des Problems asymmetrischer Information im Kaufprozess und den damit verbundenen Herausforderungen für den Konsumenten. Im zweiten Kapitel werden die theoretischen Grundlagen der Unsicherheit im Konsumentenverhalten, insbesondere die Qualitätsunsicherheit, erläutert. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Reduktion von Qualitätsunsicherheiten durch Garantien, wobei der Fokus auf der Überwindung asymmetrischer Information durch Signaling liegt. Es werden verschiedene Arten von Garantien und ihre Einsatzgebiete sowie die Gestaltung der Garantiepolitik diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Qualitätsunsicherheiten, Informationsasymmetrien, Garantien als Qualitätssignale, Signaling, adversen Selektion, Moral-Hazard, sowie die Gestaltung der Garantiepolitik.
- Quote paper
- Fabian Pfuhl (Author), 2004, Die Garantie und ihr Beitrag zur Reduktion von Qualitätsunsicherheiten beim Konsumenten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62549