In dieser Hausarbeit soll es im Folgenden um das deutsch- schwedische Verhältnis in der Zwischenkriegszeit (1933 bis 1939) gehen; hauptsächlich aus der schwedischen Perspektive. Als Einführung in die Hausarbeit möchte ich kurz etwas weiter in die schwedische Geschichte eingehen, und zwar in Bezug auf ihre Außenpolitik:
Es ist nachweislich, dass Schweden seit 1523 keine militärische Besetzung über sich ergehen lassen musste und außerdem seit 1814 keine Kriege mehr in seinem Land stattfanden. Während der Regierungszeiten der Könige Gustav II. Adolf (1611-1632) und Karl XII. (1697-1718) kam Schweden eine wichtige Bedeutung in der europäischen Großmachtpolitik zu. Dieses sollte jedoch bald durch Karl XIV. Johann (1818-1844) resolut unterbunden werden. Karl Johann wurde als ehemaliger Marschall Bernadotte in Frankreich 1810 vom schwedischen Parlament zum Kronprinzen gewählt und nahm sich daraufhin zur Aufgabe die schwedische Außenpolitik radikal zu ändern und sie den in diesem Land zur Verfügung stehenden Ressourcen anzupassen. Er beendete - damit verbunden - eine jahrhundertlange Feindschaft mit Russland und akzeptierte zumindest formell, dass Finnland, welches seit dem 12. Jahrhundert zum Königreich Schweden gehörte, vom russischen Zaren als Großfürstentum für sich beansprucht wurde. Somit wurde das Fundament für die kommende Neutralitätspolitik im Falle eines Krieges gelegt. Im 19. Jahrhundert lernte Schweden diese Politik, gegründet auf einem Balanceakt, auszuführen. Im Zusammenhang mit der Ende des 19. Jahrhunderts einsetzenden Industrialisierung wandelte sich die traditionelle Wirtschaft Schwedens. Das bis dahin vorwiegend landwirtschaftlich geprägte Land richtete seine Industrie zunehmend auf den Export aus, so dass die Produkte schwedischer Erfinder mit großem Erfolg Einzug auf den Weltmärkten hielten. Schweden konnte mit der Zeit eine starke Volkswirtschaft aufbauen, wodurch die Grundlage für die Unabhängigkeit Schwedens in der Außenpolitik geschaffen werden konnte.
Wie schon zu Beginn erwähnt, wird es sich auf den nächsten Seiten jedoch hauptsächlich um die Zwischenkriegsjahre handeln und im Zusammenhang damit speziell das Verhältnis zwischen Schweden und dem Dritten Reich beleuchtet. Eine ganz besondere Rolle wird dabei die schwedische Presse spielen, durch die größtenteils immer wieder Konflikte zwischen Schweden und dem Dritten Reich entstanden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Politik Schwedens um 1930
- Schweden und Deutschland während und nach dem I. Weltkrieg
- Die Zwischenkriegszeit 1933-1939
- Als der Nationalsozialismus an die Macht kommt
- Die Entwicklung der deutsch-schwedischen Beziehungen ab 1933
- Wandel der nationalsozialistischen Außenpolitik in Zusammenhang mit Schweden
- Vor dem Ausbruch des II. Weltkrieges
- Die ersten Monate im zweiten Weltkrieg
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die deutsch-schwedischen Beziehungen in der Zwischenkriegszeit (1933-1939), wobei der Fokus auf der schwedischen Perspektive liegt. Ziel ist es, die Entwicklung dieser Beziehungen vor dem Hintergrund der schwedischen Innen- und Außenpolitik zu analysieren.
- Schwedens Außenpolitik und Neutralitätstradition
- Die innenpolitische Situation Schwedens in den 1930er Jahren und der Aufstieg der Sozialdemokraten
- Die Entwicklung der deutsch-schwedischen Beziehungen im Kontext des aufkommenden Nationalsozialismus
- Die Rolle der schwedischen Presse im deutsch-schwedischen Verhältnis
- Schwedens Reaktion auf den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der deutsch-schwedischen Beziehungen in der Zwischenkriegszeit ein und betont die schwedische Perspektive. Sie skizziert kurz die schwedische Geschichte im Hinblick auf ihre Außenpolitik, die durch lange Neutralität und einen Balanceakt zwischen Großmächten geprägt ist. Die wirtschaftliche Entwicklung Schwedens im 19. und frühen 20. Jahrhundert wird erwähnt, um den Kontext für die Unabhängigkeit der Außenpolitik zu schaffen. Die Bedeutung der schwedischen Presse im Hinblick auf die Beziehungen zu Deutschland wird angedeutet.
Die Politik Schwedens um 1930: Dieses Kapitel beleuchtet die innenpolitische und soziale Lage Schwedens um 1930. Es beschreibt den Aufstieg der Sozialdemokraten, ihre Wirtschaftspolitik im Kontext der Weltwirtschaftskrise und die Etablierung des schwedischen Wohlfahrtsstaats. Der Unterschied zu Deutschland, das von Weltkrieg, Niederlage und Versailler Vertrag geprägt war, wird hervorgehoben. Schwedens relative wirtschaftliche Stabilität und die prägenden Persönlichkeiten der sozialdemokratischen Partei werden diskutiert. Der Fokus liegt auf der Schaffung der Voraussetzungen für die schwedische Außenpolitik in diesem Kontext.
Schlüsselwörter
Deutsch-schwedische Beziehungen, Zwischenkriegszeit, Schweden, Dritte Reich, Außenpolitik, Neutralität, Sozialdemokratie, Wohlfahrtsstaat, Weltwirtschaftskrise, schwedische Presse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Deutsch-Schwedische Beziehungen in der Zwischenkriegszeit (1933-1939)
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die deutsch-schwedischen Beziehungen in der Zwischenkriegszeit (1933-1939) aus der Perspektive Schwedens. Sie analysiert die Entwicklung dieser Beziehungen vor dem Hintergrund der schwedischen Innen- und Außenpolitik.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt unter anderem Schwedens Außenpolitik und Neutralitätstradition, die innenpolitische Situation Schwedens in den 1930er Jahren (insbesondere den Aufstieg der Sozialdemokraten), die Entwicklung der deutsch-schwedischen Beziehungen im Kontext des aufkommenden Nationalsozialismus, die Rolle der schwedischen Presse und Schwedens Reaktion auf den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Die Politik Schwedens um 1930, Schweden und Deutschland während und nach dem I. Weltkrieg, Die Zwischenkriegszeit 1933-1939 (mit Unterkapiteln zu den jeweiligen Aspekten dieses Zeitraums), und Schlussbetrachtung.
Was ist die Zielsetzung der Hausarbeit?
Die Zielsetzung ist die Analyse der Entwicklung der deutsch-schwedischen Beziehungen in der Zwischenkriegszeit unter Berücksichtigung der schwedischen Innen- und Außenpolitik. Der Fokus liegt dabei auf der schwedischen Perspektive.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Deutsch-schwedische Beziehungen, Zwischenkriegszeit, Schweden, Drittes Reich, Außenpolitik, Neutralität, Sozialdemokratie, Wohlfahrtsstaat, Weltwirtschaftskrise, schwedische Presse.
Wie wird die Einleitung gestaltet?
Die Einleitung führt in das Thema ein, betont die schwedische Perspektive und skizziert kurz die schwedische Geschichte im Hinblick auf ihre Außenpolitik (Neutralität und Balanceakt zwischen Großmächten). Sie erwähnt die wirtschaftliche Entwicklung Schwedens und die Bedeutung der schwedischen Presse im deutsch-schwedischen Verhältnis.
Was ist der Inhalt des Kapitels "Die Politik Schwedens um 1930"?
Dieses Kapitel beleuchtet die innenpolitische und soziale Lage Schwedens um 1930, den Aufstieg der Sozialdemokraten, ihre Wirtschaftspolitik im Kontext der Weltwirtschaftskrise und den Aufbau des schwedischen Wohlfahrtsstaats. Es hebt den Unterschied zu Deutschland hervor und diskutiert Schwedens relative wirtschaftliche Stabilität sowie prägende Persönlichkeiten der sozialdemokratischen Partei.
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- Anita Schwarzschulz (Author), 2006, Außenpolitik - Schweden und das Dritte Reich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62732