Die Befreiungstheologie ist und bleibt umstrittenes Thema innerhalb der katholischen Kirche. Nicht selten liest man gar negative Äußerungen des Papstes zu diesem Thema.
Es stellt sich die Frage, wie die Gesellschaft zu der Diskussion steht bzw. stehen könnte. Ist der Dienst an den Armen, die Hilfe für die Dritte Welt nicht der "moderne Zugang" zur Christlichkeit schlechthin? Oder ist das Bekenntnis zur katholischen Kirche überhaupt nicht mehr notwendig, um die Werte der Befreiungstheologie zu schätzen und zu leben?
Im Kontext der zunehmenden Globalisierung und der immer weiter auseinander klaffenden Schere zwischen Arm und Reich soll diese Arbeit einschätzen, ob die befreiungstheologische „Option für die Armen“ Antwort auf das soziale Ungleichgewicht in der Welt und somit auch allgemein ethisch, nicht nur ekklesial, begründet sein kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriff „Armut“
- Armut allgemein
- Das theologische Armutsverständnis
- Mehrdeutigkeit des Begriffs
- Politische Bedeutung
- Befreiungstheologie
- Medellin und Puebla
- Option für die Armen
- Kirche der Armen
- Die Kirche als geschichtliches Befreiungssakrament
- Medellin und Puebla
- Ethische Begründungen der befreiungstheologischen Option für die Armen
- Die Bevorzugte Option für die Armen außerhalb der Kirche?
- Der Fähigkeiten-Ansatz nach Sen
- Enrique Dussels Entwurf
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die ethische Begründung der befreiungstheologischen „Option für die Armen“ im Kontext der globalen Armut und den Herausforderungen der Kirche, eine eindeutige Position zu diesem Problem einzunehmen.
- Entwicklungen der Befreiungstheologie als Antwort auf soziales Ungleichgewicht
- Ekklesiale und ethische Begründungen der befreiungstheologischen Option für die Armen
- Analyse verschiedener Ansätze zur ethischen Begründung, wie den Fähigkeiten-Ansatz nach Sen und den Entwurf von Enrique Dussel
- Bewertung der Frage, ob die befreiungstheologische Option für die Armen eine ethische Antwort auf das soziale Ungleichgewicht in der Welt darstellt
- Untersuchung der Komplexität und Mehrdeutigkeit des Begriffs „Armut“ in verschiedenen Kontexten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Hausarbeit beleuchtet die Bedeutung der befreiungstheologischen Option für die Armen im Kontext der globalen Armut und der Herausforderungen der Kirche, eine klare Position dazu einzunehmen. Sie stellt die Forschungsfrage, ob die Option für die Armen eine ethisch begründete Antwort auf das soziale Ungleichgewicht darstellt.
- Begriff „Armut“: Dieses Kapitel analysiert den Armutsbegriff aus unterschiedlichen Perspektiven. Es werden verschiedene Theorien des Armutsbegriffs vorgestellt, darunter die absolute Armut und die relative Armut. Anschließend wird der Fokus auf das theologische Armutsverständnis gelegt, wobei die Mehrdeutigkeit des Begriffs und seine politische Bedeutung hervorgehoben werden.
- Befreiungstheologie: Hier werden die Entwicklungen der Befreiungstheologie als Reaktion auf soziales Ungleichgewicht dargestellt. Die Kapitel behandeln die „Option für die Armen“ und die „Kirche der Armen“ im Kontext der Medellin- und Puebla-Konferenzen sowie die Rolle der Kirche als geschichtliches Befreiungssakrament.
- Ethische Begründungen der befreiungstheologischen Option für die Armen: Dieses Kapitel analysiert verschiedene ethische Begründungen der Option für die Armen, die über die ekklesialen Begründungen hinausgehen. Der Fähigkeiten-Ansatz nach Sen und der Entwurf von Enrique Dussel werden vorgestellt und ihre Relevanz für die ethische Begründung der befreiungstheologischen Option für die Armen diskutiert.
Schlüsselwörter
Befreiungstheologie, Option für die Armen, Kirche der Armen, Armut, soziales Ungleichgewicht, ethische Begründung, Fähigkeiten-Ansatz, Enrique Dussel, Medellin-Konferenz, Puebla-Konferenz.
- Quote paper
- Isabelle Klein (Author), 2006, Ethische Begründungen der befreiungtheologischen Option, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62907