Ziel ist es, eine Art Zoom bezüglich der Betrachtung des jüdischen Schicksals in Südwestdeutschland zu unternehmen: Das Gebiet des heutigen Baden-Württemberg und dessen Historie die Juden und speziell die Gesetzgebung gegenüber denselbigen betreffend soll dabei als notwendiger Ausgangspunkt dienen, um die Entwicklungen im Kleineren danach verständlicher werden zu lassen. Die Einbeziehung der historischen Entwicklung der ganzen Fläche des heutigen Bundeslandes ist auch deshalb legitim und notwendig, da nicht nur das heutige Tauberfranken territorial einstmals äußerst versprengt war, sondern auch, weil der Main-Tauber-Kreis noch heute einen badischen und einen württembergischen Teil aufweist. Die zweite Stufe meiner Ausführungen bildet dann eine Skizzierung der Geschichte der Juden in Tauberfranken vom Mittelalter bis 1933. Schließlich folgt die Bearbeitung des Ortes Wenkheims und seiner jüdischen Geschichte als kleinstes Element bzw., wenn man so will, als höchste Zoom-Stufe. Bei der Betrachtung der Synagoge in Wenkheim möchte ich von meinem zuvor festgelegten Zeitrahmen abweichen und den Zeitraum nach 1933 bis heute ebenfalls beleuchten, da das Bild der Synagoge in Wenkheim sonst völlig unvollständig wirken würde.
Die Quellenlage zu dem bearbeiteten Thema ist nicht allzu umfangreich, einen wertvollen Überblick über das jüdische Leben in Baden-Württemberg liefert vor allem Joachim Hahn. Für die Thematik, die das Gebiet Tauberfranken betrifft, war die Einbeziehung der Literatur von Elmar Weiss hilfreich, der auch Hauptquelle bei der Betrachtung Wenkheims war. Dabei gilt es aber auch ein Gespräch und eine private Führung durch die Synagoge und über den Judenfriedhof in Wenkheim zu erwähnen, die Herr Ghiraldin, Vorsitzender des dort ansässigen Fördervereins, den ich am Ende meiner Arbeit noch erwähnen werde, mir ermöglichte. Zum besseren Verständnis und zur leichteren Einordnung der geographischen Gegebenheiten Tauberfrankens befindet sich im Anhang Kartenmaterial zur Region, ebenso einige Bilder der Synagoge in Wenkheim.
Inhaltsverzeichnis
- Heranführung an Zielstellung und Vorgehensweise der Arbeit
- Kurzer Abriss der Geschichte der Juden in Baden Württemberg bis 1933
- Die Juden vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert
- Die Emanzipation der Juden im 19. Jahrhundert
- Die Entwicklung in Württemberg
- Die Entwicklung in Baden
- Auswirkungen der Emanzipation
- Das Leben der Juden bis zur Machtergreifung Hitlers
- Juden in der Region Tauberfranken
- Von den Anfängen bis ins Spätmittelalter
- Die langsame Besserung der Lebensverhältnisse im 18. und 19. Jahrhundert
- Bedeutende jüdische Gemeinden
- Jüdisches Leben in Wenkheim
- Die Geschichte der Juden im Dorf
- Die Synagoge
- Der Neubau der Synagoge
- Die Synagoge unter nationalsozialistischem Regime
- Die Synagoge nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Notwendigkeit der Kenntnis jüdischer Vergangenheit in unserer Heimat
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die Geschichte der Juden in Tauberfranken vom Mittelalter bis 1933 zu beleuchten, mit besonderem Fokus auf das jüdische Leben in Wenkheim. Sie untersucht die Entwicklung der jüdischen Gemeinden in der Region, ihre Integration in die Gesellschaft, ihre soziale und wirtschaftliche Situation und ihre Rolle im kulturellen Leben.
- Die Entwicklung des jüdischen Lebens in Tauberfranken vom Mittelalter bis 1933
- Die Integration der jüdischen Gemeinden in die Gesellschaft
- Die soziale und wirtschaftliche Situation der Juden in Tauberfranken
- Die Rolle der Juden im kulturellen Leben der Region
- Die Geschichte der Synagoge in Wenkheim und ihre Bedeutung für die jüdische Gemeinde
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Zielsetzung und Vorgehensweise der Arbeit. Es erklärt den geografischen und zeitlichen Rahmen und erläutert die Bedeutung von Tauberfranken und Wenkheim im Kontext der Geschichte der Juden in Südwestdeutschland.
Das zweite Kapitel gibt einen kurzen Abriss der Geschichte der Juden in Baden-Württemberg vom Mittelalter bis 1933. Es beleuchtet die Verfolgung und das Leid der Juden im Mittelalter, die Emanzipation im 19. Jahrhundert und die Entwicklung des jüdischen Lebens bis zur Machtergreifung Hitlers.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Geschichte der Juden in Tauberfranken von den Anfängen bis ins Spätmittelalter, beleuchtet die Verbesserung der Lebensverhältnisse im 18. und 19. Jahrhundert und stellt bedeutende jüdische Gemeinden vor.
Das vierte Kapitel befasst sich mit dem jüdischen Leben in Wenkheim, schildert die Geschichte der Juden im Dorf und erzählt die Geschichte der Synagoge, einschließlich ihres Neubaus, ihrer Situation unter nationalsozialistischem Regime und ihrer Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg.
Das fünfte Kapitel betont die Notwendigkeit, die jüdische Vergangenheit in unserer Heimat zu kennen. Es unterstreicht die Bedeutung des Erinnerns an die Geschichte der Juden und die Notwendigkeit, ihre Geschichte zu bewahren und weiterzugeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Geschichte der Juden in Tauberfranken und Wenkheim, insbesondere auf die Geschichte der Synagoge. Weitere wichtige Themen sind die jüdische Geschichte in Baden-Württemberg, die Emanzipation der Juden im 19. Jahrhundert, die Auswirkungen der nationalsozialistischen Diktatur auf das jüdische Leben und die Notwendigkeit, die jüdische Vergangenheit zu bewahren.
- Arbeit zitieren
- Martin Walter (Autor:in), 2006, Juden in Tauberfranken von den Anfängen bis 1945 unter besonderer Berücksichtigung der Juden in Wenkheim, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62957