„Kann Gesellschaft angemessen begriffen werden, wenn man sie mit Hilfe biologischer Erkenntnisse konstruktivistisch als autopoiesisches, sinnhaftes Kommunikationssystem begreift?“ Alle Komponenten dieser Frage werden auf den vorliegenden Seiten vorgestellt und auf erörternde Weise diskutiert. Betrachten wir nun die Architektur der Luhmannschen Theorie fällt es schwer eine Antwort zu finden. Sicher ist es eine erkenntnistheoretisches Problem, welches sich uns in den Weg stellt. Wie real sind Systeme wirklich? Kann Kommunikation fassbar unabhängig vom Menschen begriffen werden? Und ist es im Sinne der Soziologie als Wissenschaft, soziale Phänomene unabhängig vom Individuum zu untersuchen? Gesellschaft kann sicherlich als autopoietisches sinnhaftes Kommunikationssystem begriffen werden, allerdings besteht auch immer die Möglichkeit das es auch anders begriffen werden kann. Der Standpunkt des Beobachters ist ausschlaggebend für eine treffende Definition.
Die Theorie Sozialer Systeme bereichert die Soziologie um ein Weiteres Werkzeug oder anders ausgedrückt um ein weiters Zimmer in ihrem Hause. Eine Theorie, welche sich los löst von vorgegebenen Denktraditionen, um ihren eigenen Weg zu gehen. Die Theorie Sozialer Systeme sollte so wie sie entstand, durch Osmose interdisziplinärer Theorien, selbst ein Teil neuer Osmosen sein. „Osmosen, die noch so dick ummauerte Theorien durchdringen.“
(Zitate aus: Luhmann, Niklas: Autopoiesis, Handlung und kommunikative Verständigung, Zeitschrift für Soziologie, Jg. 11, Heft 4, Stuttgart Oktober 1982, S. 366.)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der grundlegende Mechanismus des Lebendigen
- Realität als Konstrukt
- Soziale Autopoiesis
- Contra
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Aufsatz befasst sich mit der Analyse der Grundstruktur einer soziologischen Systemtheorie, insbesondere des Luhmannschen Konzepts von sozialen Systemen als autopoiesische Systeme. Ziel ist es, das Konzept der Autopoiesis zu erklären und anhand verschiedener Autoren zu diskutieren, um die Frage zu beantworten, ob Gesellschaft angemessen begriffen werden kann, wenn man sie mit Hilfe biologischer Erkenntnisse konstruktivistisch als autopoiesisches, sinnhaftes Kommunikationssystem begreift.
- Die Grundstruktur der soziologischen Systemtheorie
- Das Konzept der Autopoiesis
- Die Rolle des Konstruktivismus in Luhmanns Denken
- Die Frage nach der angemessenen Begriffsbildung von Gesellschaft
- Luhmanns Kritik an traditionellen soziologischen Ansätzen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Aufsatz stellt Niklas Luhmann als wichtigen Denker und soziologischen Autor des 20. Jahrhunderts vor und beleuchtet seine umstrittene Position innerhalb der soziologischen Disziplin. Er beleuchtet Luhmanns Werdegang und seinen Einfluss durch Talcott Parsons und Helmut Schelsky.
- Der grundlegende Mechanismus des Lebendigen: Dieses Kapitel erläutert die Bedeutung des Begriffs "Autopoiesis" für Luhmanns soziologische Theorie. Er untersucht, wie Luhmann biologische Erkenntnisse auf soziale Systeme anwendet und soziologische Theorien mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen in Beziehung setzt.
- Realität als Konstrukt: Dieses Kapitel untersucht Luhmanns konstruktivistische Sichtweise auf die Realität und wie diese in seiner Theorie von sozialen Systemen eine zentrale Rolle spielt.
- Soziale Autopoiesis: Hier wird Luhmanns Theorie von sozialen Systemen als autopoiesische Systeme im Detail erläutert. Der Aufsatz stellt dar, wie soziale Systeme sich selbst erzeugen und reproduzieren, und untersucht die Bedeutung von Kommunikation und Sinn für die Funktionsweise dieser Systeme.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Aufsatzes sind: Niklas Luhmann, Systemtheorie, Soziologie, Autopoiesis, Konstruktivismus, Kommunikation, Sinn, Gesellschaft, soziales System, Umwelt, traditionelle Soziologie, Parsons, Simmel, Durkheim, Wissenschaft, Methodik, Analyse.
- Arbeit zitieren
- Erik Buder (Autor:in), 2006, Analyse der Grundstruktur einer soziologischen Systemtheorie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63002