Aufgrund der seit Jahren anhaltenden schwachen Konjunktur und den daraus resultierenden Folgen für den Leser- und Anzeigenmarkt sehen sich die Zeitungsverlage immer mehr gezwungen, neue Wege einzuschlagen und Innovationen auf den Markt zu bringen. Die Verlage müssen die Herausforderungen, die sich der Zeitungsbranche derzeit stellen, als Chance begreifen und mit ihrer Hilfe Publikum wie Geschäftstätigkeit erweitern. Nichts ist momentan dringlicher als mit verbesserten oder neuen Produkten den Weg aus der Krise zu schaffen. Dies war auch eines der Hauptthemen des Zeitungskongresses „Die Zukunft ist heute“ des BDZV im September 2004. Den Zeitungsverlagen muss es gelingen, sich an den geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und auch an den strukturellen Wandel in der Medienbranche anzupassen und die entsprechenden Strategien hierfür zu entwickeln.
Neue Formate und Geschäftsmodelle müssen geschaffen werden, um mit den neuen Medien konkurrieren zu können und sich damit auf den Märkten zu etablieren. Es muss gelingen, die Konsumenten und somit auch die Anzeigenkunden wieder mehr für das Produkt Zeitung zu interessieren. Neue Zielgruppen und Leserschichten müssen vor allem auf dem Sektor des jungen Lesermarktes erschlossen werden. Die audiovisuelle Überflutung durch Fernsehen und Internet hat die Lesefreudigkeit gerade bei jungen Menschen nachhaltig verändert. Neue Konzepte müssen unbedingt das neue Mediennutzungsverhalten berücksichtigen. Die Entwicklung und die Einführung des Tabloid-Formats stellt eine Möglichkeit in diese Richtung dar.
Neben neuen Produkten im Printbereich sind auch mehr und mehr Verlage dazu übergegangen mittels crossmedialer Strategien, die Onlineausgaben ihrer Zeitungen als E-Paper-Version anzubieten und somit eine weitere Erlösquelle zu schaffen.
Neben diesen Bemühungen seitens der Verlage stehen auch zu erwartende Änderungen bei der Pressefusionskontrolle an. Beweggründe aus Sicht der Verlage für eine Lockerung des Kartellrechts sind die veränderten Marktverhältnisse und die Möglichkeit durch denkbare Fusionen, Kooperationen und Gründung von Gemeinschaftsunternehmen für bestimmte Verlagsaufgaben eine Stärkung der wirtschaftlichen Basis der Verlage zu schaffen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- GRUNDLAGEN DES ZEITUNGSWESENS
- GESCHICHTLICHE ENTWICKLUNG
- WESENSMERKMALE DER ZEITUNG
- FUNKTIONEN DER ZEITUNG
- ANALYSE DES ZEITUNGSMARKTES IN DEUTSCHLAND
- KLASSIFIZIERUNG DER ZEITUNGSTYPEN UND DEREN STELLENWERT
- GESCHÄFTSMODELLE DER ZEITUNGSVERLAGE
- Leistungserstellungsmodell
- Erlös- und Kostenmodell
- BRANCHENSTRUKTURANALYSE
- KONZENTRATIONSPROZESS AUF DEM ZEITUNGSMARKT
- Stand der Pressekonzentration
- Novellierung der Pressefusionskontrolle
- DETERMINANTEN FÜR DIE SITUATION DER ZEITUNGSBRANCHE
- KONJUNKTURELLE EINFLUSSFAKTOREN
- STRUKTURELLE EINFLUSSFAKTOREN
- Demographischer Wandel
- Wandel im Mediennutzungsverhalten
- Entwicklungen auf dem Lesermarkt
- Auflagenentwicklung
- Reichweitenentwicklung
- Entwicklungen auf dem Werbemarkt
- Marktanteil der Zeitungen an den Werbeeinnahmen
- Entwicklungen auf den verschiedenen Anzeigenmärkten
- ZWISCHENFAZIT
- STRATEGIEANSÄTZE DER ZEITUNGSVERLAGE
- THEORETISCHE STRATEGIEANSÄTZE
- Unternehmensstrategien
- Geschäftsbereichsstrategien
- Funktionsbereichsstrategien
- REDAKTIONSMARKETING ALS STRATEGIEANSATZ
- Einordnung im Verlagsmarketing
- Produktrelaunch
- Produktinnovationen
- Zeitungen im Tabloidformat
- E-Paper
- Gratiszeitung
- ANSATZPUNKT MARKENSTRATEGIE
- Die Marke
- Zeitungen als Marken
- Einzelmarkenstrategie
- Mehrmarkenstrategie
- Markenfamilienstrategie
- Dachmarkenstrategie
- Crossmediale Markenstrategie
- Printmedien
- Rundfunk
- Internet
- Mobile Dienste
- WEITERE ANSÄTZE ZUR STÄRKUNG DER WETTBEWERBSFÄHIGKEIT
- Kostensenkungsmaßnahmen
- Aufbau von Kooperationen
- Errichtung zusätzlicher Geschäftsfelder
- FAZIT UND AUSBLICK
- THEORETISCHE STRATEGIEANSÄTZE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit den Strategien von Zeitungsverlagen im Kontext des wirtschaftlichen und strukturellen Wandels in der Medienindustrie. Die Arbeit analysiert die aktuelle Situation der deutschen Zeitungsbranche und untersucht die Herausforderungen, denen sich Verlage im Angesicht von Auflagenrückgängen, verändertem Mediennutzungsverhalten und einem wettbewerbsintensiven Werbemarkt gegenübersehen. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Strategieansätze, die Verlage zur Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit verfolgen können, und fokussiert dabei insbesondere auf die Bedeutung von Redaktionsmarketing, Markenstrategie und Crossmedialen Ansätzen.
- Der Wandel in der Medienindustrie
- Herausforderungen für Zeitungsverlage
- Strategieansätze zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
- Redaktionsmarketing und Markenstrategie
- Crossmediale Ansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Einleitung und gibt einen Überblick über die Thematik der Diplomarbeit. Das zweite Kapitel widmet sich den Grundlagen des Zeitungswesens, indem es die geschichtliche Entwicklung, die Wesensmerkmale und die Funktionen der Zeitung beleuchtet. Das dritte Kapitel analysiert den Zeitungsmarkt in Deutschland und untersucht die Klassifizierung der Zeitungstypen, die Geschäftsmodelle der Verlage, die Branchenstruktur und den Konzentrationsprozess auf dem Zeitungsmarkt. Das vierte Kapitel befasst sich mit den Determinanten für die Situation der Zeitungsbranche, einschließlich konjunktureller und struktureller Einflussfaktoren sowie Veränderungen im Lesermarkt und Werbemarkt. Schließlich beleuchtet das fünfte Kapitel verschiedene Strategieansätze der Zeitungsverlage, darunter theoretische Strategieansätze, Redaktionsmarketing, Markenstrategie und weitere Ansätze zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.
Schlüsselwörter
Zeitungsverlage, Medienindustrie, wirtschaftlicher Wandel, struktureller Wandel, Zeitungsmarkt, Auflagenrückgang, Mediennutzungsverhalten, Werbemarkt, Wettbewerbsfähigkeit, Redaktionsmarketing, Markenstrategie, Crossmediale Ansätze.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Medienwirtin (FH) Nina Lampret (Autor:in), 2005, Strategien von Zeitungsverlagen in Zeiten des wirtschaftlichen und strategischen Wandels in der Medienindustrie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63102