Krise und Strukturwandel im Ruhrgebiet


Hausarbeit, 2005

12 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1.Einleitung
1.1 Fragestellung

2. Wirtschaftliche Entwicklung des Ruhrgebiets vom Aufschwung bis zur Krise-
2.1. geographische Lage , Standortfaktoren , Industriezonen
2.2. präfordistische Phase
2.3. fordistische Phase

3. Schlüsselprozesse des Strukturwandels
3.1. Die Kohle – und Stahlkrise im Ruhrgebiet
3.2. Übergang vom Fordismus zum Postfordismus

4. Strukturwandel im Ruhrgebiet -Wirtschaftspolitische Steuerungsversuche
4.1 Möglichkeiten der Raumwirtschaftspolitik
4.2. Klassische Ansätze (raumwirtschaftlicher Maßnahmen 1960 –1988)
4.3. Neue Ansätze (raumwirtschaftspolitischer Maßnahmen 1988-2005)

5. Regionalisierung der Wirtschaftspolitik

6. Ergebnisbetrachtung

7. Schluss
7.1. Beantwortung
7.2. Begründung

8. Fazit

9. Ausblick

Krise und Strukturwandel im Ruhrgebiet

1. Einleitung

Alte Industrieregionen sind in den 70 Jahren weltweit in die Krise geraten. Aus ehemaligen Hochburgen und wirtschaftlichen Aufschwungsgebieten wurden unbewältigte Problemregionen.

Als Kennzeichen dieses wirtschaftlichen Niedergangs sind Betriebsstillegungen, Beschäftigungsabbau, hohe Arbeitslosigkeit, Bevölkerungsabwanderungen etc. zu sehen (Butzin 1993:5).

So machten sich zum Beispiel die Folgen einer Kohle- und Stahlkrise im Ruhrgebiet durch massive Arbeitsplatzverluste bemerkbar. „Von 1961- 1986 gingen 440.000 Arbeitsplätze in der gesamten Industrie verloren, wovon allein 325.000 Arbeitsplätze dem Montansektor zuzurechnen waren (Gewos 1989:44 zit. nach Danielzyk 1992:86). Die notwendige Folge

war eine wirtschaftliche Umstrukturierung des Ruhrgebietes von der Montan- zur Dienstleistungsindustrie.

1.1 Fragestellung

Welche Prozesse diesen Strukturwandel kennzeichneten und welche wirtschaftspolitischen Steuerungsmöglichkeiten eingesetzt wurden soll betrachtet werden.

Es stellt sich die Frage, ob dieser Strukturwandel erfolgreich bewältigt wurde bzw. abgeschlossen ist?

2. Wirtschaftliche Entwicklung des Ruhrgebiets vom Aufschwung bis zur Krise

2.1. geographische Lage , Standortfaktoren , Industriezonen

Das Ruhrgebiet liegt im Bundesland NRW und bildet heute den größten Wirtschaftsraum

Europas mit etwa 5,3 Mio. Menschen (Regionalverband Ruhr 2004).

Bodenschätze und eine günstige Verkehrslage waren die primären Standortfaktoren für den Aufbau der Industrie.

Das vor 150 Jahren nur dünn besiedelte Gebiet zwischen Ruhr und Lippe hatte nur am Helleweg, einer alten Handelsstraße von Duisburg über Dortmund nach Paderborn, einige kleinere Städte. Durch das Vorhandensein von Braun- und Steinkohle und der Möglichkeit diese im offenen Tagebau abzubauen entwickelte sich im Mittelalter zuerst das „Ruhrtal“.

Als Folge des industriellen Aufschwungs gab es auch eine räumliche industrielle Ausdehnung vom Ruhrtal weiter über die Hellwegzone bis in die Emscherzone. Mit dem Ausbau von Schachtanlagen wurde dann auch die Lippezone miteinbezogen. Da nun viele Menschen hier eine Beschäftigung fanden kam es zu durch Bevölkerungszuwanderungen auch zu einer entsprechenden Städteentwicklung. So stieg z.B. die Stadt Dortmund um das 20igfache (Ministerium für städtebau und Wohnen).

2.2. Präfordistische Phase

Mit der Erfindung der Dampfmaschine, der darauf folgenden Industrialisierung und dem Aufkommen der Eisenbahn, stieg die Bedeutung der Steinkohle als Energieträger. Nach der

Erfindung der Verkokung wurde sie auch als Reduktionsmittel bei der Eisen- und Stahlerzeugung eingesetzt. Dies führte zum weiteren wirtschaftlichen Aufstieg des Ruhrgebietes. Die Eisen- und Stahlindustrie wurde neben der Kohle das zweite Standbein. Familienbetriebe wie Krupp, Thyssen und Mannesmann die seit 1885 bestanden, konnten sich dadurch zu Großkonzernen entwickeln. Diese beschäftigten Arbeitermassen zu Niedriglöhnen, bei harter kaum mechanisierter Arbeit, mit nur schwacher sozialer Sicherheit. Es kam zu regionaler Dominanz d.h. sie bestimmten mit ihrer Unternehmenspolitik die regionale Entwicklungspolitik (Butzin 1993:5).

2.3. Fordistische Phase

In den „goldenen 20er“ Jahren gab es durch neue Industrieentwicklungen wie Spezialstähle, Kohleverstromung, Kohlehydrierung, Auto etc. einen erneuten wirtschaftlichen Aufschwung. Die Großunternehmen nahmen sich die von Ford in den USA entwickelten Möglichkeiten der Fließbandproduktion zum Vorbild. Die daraus resultierenden Rationalisierungsmaßnahmen führten trotz hoher Produktionszuwächse in Bergbau und Stahlindustrie zum Beschäftigungsabbau. Für ihre Bewältigung wurde als fordistisches Regulationselement zum ersten Mal „Subventionen“ eingesetzt.

Während des 2.Weltkriegs (Rüstungsindustrie) und in der Wiederaufbauphase waren Arbeitskräfte wieder zur knappen Ressource geworden. Gewerkschaften gewannen an Gewicht und setzten Spitzenlöhne und Montanmitbestimmung durch. Das Ruhrgebiet wurde bis 1960 zum wichtigsten Energielieferanten in Deutschland, geprägt durch einen monostrukturierter Industrieraum.

3. Schlüsselprozesse des Strukturwandels

3.1. Die Kohle – und Stahlkrise im Ruhrgebiet

Hundertfünfzig Jahre lang war der Erfolg der Region auf die Kohle- und Stahlindustrie zurückzuführen. Ende der 50er- Anfang der 60er Jahre kam es zur Kohlekrise. In den 70er Jahren geriet auch die Stahlindustrie in Schwierigkeiten und diese Krise weitete sich auf die ganze Region aus.

Die Ursachen für die Kohlekrise waren im Rückgang der Nachfrage und im Preisverfall von Ruhrkohle zu sehen. Neue Energieträger wie Erdöl und Erdgas kamen zum Zug und lösten die Kohle im Einsatz bei Kraftwerken, Diesellokmotiven etc. ab. Billigere Tagebaukohle aus den USA verschärfte die Situation.

Durch eine Subventionspolitik wurde versucht dieser Krise zu begegnen. Sie „federte“ die Gefahr der Arbeitslosigkeit für die Bevölkerung zwar ab, das Ruhrgebiet behielt aber seine montan geprägte Industriestruktur. Während sich andere Regionen wirtschaftlich entwickelten und umorientierten (Automobilbranche, Elektrotechnik) setzte man hier weiter auf den Erfolg durch verbesserte Arbeits- und Produktionsprozesse.

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Krise und Strukturwandel im Ruhrgebiet
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Note
2,3
Autor
Jahr
2005
Seiten
12
Katalognummer
V63162
ISBN (eBook)
9783638562768
ISBN (Buch)
9783656776550
Dateigröße
567 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Krise, Strukturwandel, Ruhrgebiet
Arbeit zitieren
Desiree Pschorn (Autor:in), 2005, Krise und Strukturwandel im Ruhrgebiet, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63162

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