In der vorliegenden Arbeit geht es um die Rolle der Beobachtungssätze in Willard van Orman QuinesWort und Gegenstand.Es soll gezeigt werden, worin sich Beobachtungssätze auszeichnen und sich von anderen Sätzen unterscheiden. Im größeren Rahmen soll zudem noch dargelegt werden, welche Funktion Beobachtungssätze in Quines Erkenntnistheorie einnehmen und welche Probleme und Fragen sie aufwerfen. Mit seiner Einführung der Beobachtungssätze als Schlüssel zu der Frage, wie Theorien zu ihrer Bedeutung gelangen, knüpft Quine an die Protokollsatzdebatte an, die in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts innerhalb des Wiener Kreises geführt wurde. Schon damals konnte keine endgültige Einigung zwischen den Diskussionsteilnehmern erzielt werden. Doch die einzigartige Position der Protokollsätze zwischen der äußeren Wirklichkeit und der Sprache lassen Quine diesen Gedanken weiterführen. Allerdings sieht auch er sich bei einer Definition der Beobachtungssätze vor verschiedene Probleme gestellt, die sein Vorhaben infrage stellen.
Im folgenden Kapitel soll zunächst auf die Protokollsatzdebatte des Wiener Kreises eingegangen werden. Dabei beschränkt sich die Darlegung auf die Positionen Carnaps und Neuraths, da sie für das Verständnis von Quines Beobachtungssätzen die maßgeblichen sind.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich zunächst mit der Sprachauffassung Quines und geht dann über zur Vorstellung der Begriffe des Reizes und der Reizbedeutung, die mit der Erklärung der Beobachtungssätze unmittelbar verbunden sind. Anschließend werden die Beobachtungssätze im Zusammenhang mit der Darstellung anderer Satztypen hergeleitet und von jenen abgegrenzt, um abschließend auf die Probleme, die sie aufwerfen, einzugehen und ihre Funktion in einen größeren Kontext einzuordnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Protokollsatzdebatte des Wiener Kreises
- Philosophisches Ziel des Wiener Kreises
- Protokollsätze bei Carnap
- Protokollsätze bei Neurath
- Die Rolle der Beobachtungssätze in Quines Wort und Gegenstand
- „Die Kunstfertigkeit der Sprache ist etwas Gesellschaftliches“
- Reiz und Reizbedeutung
- Von Beobachtungs- und anderen Sätzen
- Die Zusatzinformation
- „Observation sentences are the gateway to language, as to science.“
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle der Beobachtungssätze in Willard van Orman Quines „Wort und Gegenstand“. Ziel ist es, die Besonderheiten von Beobachtungssätzen aufzuzeigen und sie von anderen Sätzen abzugrenzen. Darüber hinaus wird untersucht, welche Funktion Beobachtungssätze in Quines Erkenntnistheorie einnehmen und welche Probleme und Fragen sie aufwerfen.
- Die Bedeutung von Beobachtungssätzen in Quines „Wort und Gegenstand“
- Die Verbindung von Beobachtungssätzen zur Protokollsatzdebatte des Wiener Kreises
- Die Abgrenzung von Beobachtungssätzen zu anderen Satztypen
- Die Herausforderungen und Probleme, die mit der Definition von Beobachtungssätzen verbunden sind
- Die Funktion von Beobachtungssätzen im Kontext von Quines Erkenntnistheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Einführung der Arbeit und erläutert den Fokus auf die Rolle der Beobachtungssätze in Quines „Wort und Gegenstand“. Es wird zudem auf die Verbindung zu der Protokollsatzdebatte des Wiener Kreises hingewiesen.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Protokollsatzdebatte des Wiener Kreises. Hierbei werden insbesondere die Positionen Carnaps und Neuraths betrachtet, die für das Verständnis von Quines Beobachtungssätzen von großer Bedeutung sind. Das dritte Kapitel beginnt mit einer Darstellung von Quines Sprachauffassung und führt anschließend die Begriffe des Reizes und der Reizbedeutung ein, die eng mit der Erklärung der Beobachtungssätze verbunden sind. Anschließend werden die Beobachtungssätze im Kontext anderer Satztypen betrachtet und von diesen abgegrenzt. Schließlich werden die Probleme, die mit Beobachtungssätzen verbunden sind, diskutiert und ihre Funktion in einem größeren Kontext eingeordnet.
Schlüsselwörter
Beobachtungssätze, Protokollsätze, Wiener Kreis, Carnap, Neurath, Quine, Wort und Gegenstand, Erkenntnistheorie, Reiz, Reizbedeutung, Sprache, Wissenschaft.
- Arbeit zitieren
- Carmen Radeck (Autor:in), 2000, Die Rolle der Beobachtungssätze in W. V. Quines "Wort und Gegenstand", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63459