„Hattest du schon einmal einen Traum, Neo, von dem du glaubtest, er sei real?“ fragt Morpheus im Film. „Und was wäre, wenn du aus diesem Traum nicht mehr aufwachst? Und woher wüßtest du, was Traum ist und was Realität?“ – Wir wissen, dass Descartes am Anfang der Moderne die Versicherung, dass das Leben kein Traum aus Phantasmen und Simulacren des großen, malignen Demiurgen sei, träumend erhält.
Nur träumend, träumend auf eine sehr bewusste Weise, das lehren Science-fiction-Filme wie THE MATRIX, können einige vielleicht den Traumcode der Welt knacken. Die Neuzeit, so soll hier eine teilweise Charakterisierung gewagt sein, versucht krampfhaft (und vielleicht auf sehr ungeeignete Weisen) aus dem „Code Welt“ aufzuwachen, den sie sich vorstellt und dem sie sich vor-stellt. Nach dem vielbeschworenen Ende der Moderne aber ist es vielleicht der Programmierer Anderson, der als Neophyt unter seinem Hackernamen Neo nicht vom Philosophen, sondern vom Schlaf- und Traumgott Morpheus die Versicherung erhalten muss, dass sein bewusstes Leben kein Leben, sondern ein virtuelles Programm ist. –
THE MATRIX ist gewiss nicht nur cineastisch ein Meilenstein der Kinogeschichte. Auch in Rücksichtnahme seiner Fähigkeit, tiefsten religiösen bzw. philosophischen Inhalt mit zeitgemäßester Form zu verbinden, eine reich mit Hinweisen und Rätseln bebilderte autarke Handlungsstruktur mit einer ungewohnt frischen Ästhetik zu verweben, ist er gewiss dem Betrachter zum Genuss und dem Genießer zur Betrachtung empfohlen.
Inhaltsverzeichnis
- Teil 1: explizite Motivik
- Kapitel 1: „THE MATRIX“ und seine religiösen Anspielungen
- Inhaltsangabe
- religiöse Motivik
- Teil 2: implizite Motivik
- Kapitel 2: „THE MATRIX“ und seine religiöse Handlung?
- Stufen der Handlung..
- Grundmotive
- griechische Philosophie_
- jüdisch-christliche Eschatologie und Gnosis
- östliches Weltverständnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Film „THE MATRIX“ und analysiert seine religiösen Anspielungen und Handlungselemente. Der Fokus liegt auf der expliziten und impliziten Motivik, die in den Film eingeflochten ist.
- Die religiöse Motivik im Film
- Die Verbindung von Philosophie, Eschatologie und Gnosis
- Die Einbeziehung östlicher Weltanschauungen
- Die Frage nach der Realität und Illusion
- Die Bedeutung des Staunens und der Erkenntnis
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Inhaltsangabe des Films und beleuchtet die expliziten religiösen Anspielungen. Das zweite Kapitel analysiert die implizite Motivik und untersucht die Verbindung von griechischer Philosophie, jüdisch-christlicher Eschatologie und Gnosis, sowie die Einbeziehung östlichen Weltverständnisses.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen „THE MATRIX“, Religion, Philosophie, Gnosis, Eschatologie, Staunen, Realität, Illusion, und Simulation.
- Quote paper
- Magister Dominic Lüthi (Author), 2002, The Matrix - und die Gretchenfrage, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63533