Seit Mitte der 80er Jahre haben sich die ökonomischen Rahmenbedingungen für Unternehmen stark verändert. Während es früher ausreichte, Produkte mit einem adäquaten Preis-Leistungsverhältnis anzubieten, ist jetzt eine ausschließliche Differenzierung über das Produkt selbst nur noch begrenzt möglich. Den Markterfolg bestimmen vielfach die Lieferfähigkeit bei kurzen Auftragsdurchlaufzeiten, Liefertreue, das Angebot an maßgeschneiderten Produktvarianten und Serviceleistungen sowie Flexibilität bei kurzfristigen Änderungswünschen - Kundenorientierung hat heutzutage oberste Priorität. Zunehmende Globalisierung, rasche Veränderungen der Märkte, steigende Kundenanforderungen, verkürzte Produktlebenszyklen, radikale Fortschritt auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnologien, geringere Fertigungstiefe und verstärkter Kostendruck sind die Rahmenbedingungen auf die sich Unternehmen heute in immer stärkeren Maße einstellen müssen. „Dabei ist es vor allem die Geschwindigkeit der Veränderungen, der viele Unternehmen immer weniger gewachsen sind“.
Heutige Unternehmen sind dazu gezwungen, ihre betrieblichen Abläufe noch stärker als bisher zu straffen und dem Kunden verbesserte Qualität und Produktvariantenvielfalt bei gleichzeitig verkürzten Lieferzeiten und reduzierten Preisen zu gewährleisten. Immer größere Produktvariantenvielfalt, weltweite Absatzmärkte und neue Vertriebskanäle stellen enorme Anforderungen an die Flexibilität von Unternehmen. In der betrieblichen Praxis wird zunehmend versucht, dass an einem Produkt innerhalb der Wertschöpfungskette beteiligten Partner: Lieferanten, Hersteller und Distributoren auf die gemeinsamen Zielsetzungen abzustimmen und ihre unternehmensübergreifenden Prozesse abgleichen, bei denen die Kosten der Integration gerechtfertigt scheinen. Ferner zeichnet sich immer stärker ein unternehmensübergreifendes Prozessmanagement ab, mit dem Ziel eine fehlerlosen, effizienten Versorgungskette - ein Gesamtoptimum hinsichtlich Kosten, Liefermengen, Lieferzeiten und Beständen für alle Akteure in der Wertschöpfungskette zu schaffen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 2 Supply Chain Management
- 2.1 Begriffsdefinition
- 2.1.1 Definition von SCM aus den Entwicklungsstufen der Logistik
- 2.1.2 SCM als interorganisationales Management von Geschäftsprozessen
- 2.2 Gestaltungsfelder des Supply Chain Management
- 2.2.1 Das Konzept „Integriertes Management“ als Bezugsrahmen
- 2.2.2 Normatives Supply Chain Management
- 2.2.3 Strategisches Supply Chain Management
- 2.2.4 Operatives Supply Chain Management
- 2.3 Ziele und Potenziale von SCM
- 2.3.1 Grenzen und Potenziale von SCM-Lösungen
- 2.3.2 Ziele von SCM
- 2.3.2.1 Kostenvorteile
- 2.3.2.2 Zeitvorteile
- 2.3.2.3 Qualitätsvorteile
- 3 Supply Chain Management Systeme
- 3.1 Die Entwicklung der SCM-Software
- 3.1.1 Von MRPI- über ERP- zu SCM-Systemen
- 3.1.2 Schwächen betrieblicher PPS- und ERP-Systeme
- 3.2 Begriff und Charakterisierung von SCM-Systemen
- 3.3 Systematische Strukturierung der Software-Funktionalitäten mit Hilfe SCOR
- 3.4 Aufbau und Funktionen der Supply Chain Management Software
- 3.4.1 Supply Chain Configuration
- 3.4.2 Supply Chain Planning
- 3.4.2.1 Absatzplanung
- 3.4.2.2 Bestandplanung und Bestandsteuerung
- 3.4.2.3 Masterplanung - Netzwerkplanung
- 3.4.2.4 Beschaffungsartfestlegung
- 3.4.2.5 Fertigungsplanung
- 3.4.2.6 Transportplanung
- 3.4.2.7 Available to Promise (ATP)- Verfügbarkeitsprüfung
- 3.4.2.8 Abstimmungsmechanismen
- 3.4.3 Supply Chain Execution
- 4 Erfolgreiches SCM aufbauen
- 4.1 Gescheiterte Projekte, Hemmschwellen
- 4.2 Erfolg eines SCM-Systems
- 4.2.1 Strategische Erfolgsfaktoren
- 4.2.2 SCM beruht auf einer strategischen Entscheidungsfindung
- 4.2.3 Vertrauen und Kooperation als Basis
- 4.2.4 Klares übergreifendes Projektmanagement
- 4.3 Schnelle und zielorientierte Auswahl SCM-Software
- 4.4 Forderungen an Software-Systeme
- 5 Der Anbietermarkt von SCM-Software
- 5.1 Marktübersicht SCM
- 5.2 Strukturierung des Anbietermarktes von SCM-Software
- 5.2.1 Anbieter integrierte SCM- und E-Business-Suiten
- 5.2.2 Anbieter spezialisierte SCM-Suiten
- 5.2.3 Anbieter funktional erweiterter ERP-Systeme
- 5.2.4 Nischenanbieter im Bereich SCP
- 5.2.5 Anbieter von Chain Execution-Suiten/-Software
- 5.3 Kleine und mittlere Unternehmen im Supply Chain Management
- 5.4 Europa und Deutschland im internationalen Vergleich
- 5.4.1 US SCM-Software für Europa ungeeignet
- 6 SCM-Softwarenanbieterübersicht
- 6.1 Der Anbieter SAP
- 6.1.1 Das Unternehmen
- 6.1.2 Leistungsfähigkeit und Systemarchitektur des APO
- 6.1.3 Die wichtigsten Kritikpunkte aus Anwendersicht
- 6.2 Der Anbieter i2 Technologies
- 6.2.1 Charakteristika und Lösungsansätze
- 6.2.2 Softwaremodule bei i2
- 6.2.3 Anwendung – eine kritische Nutzenbetrachtung
- 6.2.4 Schwierige Zeiten für i2 Unternehmen
- 6.3 Der Anbieter Manugistics
- 7 Zukünftige Entwicklungen in SCM - Softwaremarkt
- 7.1 Markttendenzen
- 7.1.1 Veränderungen SCM-Markt und SCM-Anbieter
- 7.1.2 Veränderungen SCM-Netzwerke und SCM-Kooperationsformen
- 7.1.3 Funktionale Veränderungen der SCM-Systeme
- 7.1.4 Veränderungen SCM-Basistechnologien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit „Supply Chain Management Software“ befasst sich mit der Analyse und Bewertung von Supply Chain Management (SCM) Software. Ziel ist es, die Funktionsweise und den Einsatz von SCM-Systemen in der Praxis zu beleuchten und die entscheidenden Erfolgsfaktoren für deren Implementierung zu identifizieren.
- Begriffsdefinition und Entwicklung des Supply Chain Managements
- Gestaltungsfelder des Supply Chain Managements
- Ziele und Potenziale von SCM-Systemen
- Analyse der Entwicklung und Funktionsweise von SCM-Software
- Bewertung der Erfolgsfaktoren für die Implementierung von SCM-Systemen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik des Supply Chain Managements ein und stellt die Problemstellung sowie die Zielsetzung der Arbeit dar. Kapitel 2 liefert eine umfassende Definition des SCM und erläutert seine wichtigsten Gestaltungsfelder, darunter die Entwicklung eines integrierten Managements, die Bereiche des normativen, strategischen und operativen SCM.
Kapitel 3 widmet sich der Analyse von SCM-Systemen. Es werden die Entwicklung der SCM-Software von den Anfängen der Material Resource Planning (MRP) Systeme über Enterprise Ressource Planning (ERP) Systeme bis hin zu den modernen SCM-Systemen beleuchtet. Kapitel 4 geht auf die Erfolgsfaktoren für die Implementierung von SCM-Systemen ein und beleuchtet die Bedeutung von strategischen Entscheidungen, Vertrauen, Kooperation und einem klaren Projektmanagement.
Kapitel 5 analysiert den Markt für SCM-Software. Es werden verschiedene Anbietertypen und ihre Softwarelösungen vorgestellt und die Bedeutung des SCM für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie den europäischen Markt beleuchtet. Kapitel 6 führt eine detaillierte Betrachtung von drei wichtigen Anbietern von SCM-Software durch: SAP, i2 Technologies und Manugistics.
Kapitel 7 beschäftigt sich mit den zukünftigen Entwicklungen im Bereich des SCM-Softwaremarktes, u. a. mit Veränderungen im SCM-Markt, den SCM-Anbietern, SCM-Netzwerken, SCM-Kooperationsformen und den funktionalen Veränderungen von SCM-Systemen.
Schlüsselwörter
Supply Chain Management, SCM-Software, SCM-Systeme, ERP-Systeme, Logistik, Integration, Strategisches Management, Operatives Management, Erfolgsfaktoren, Marktübersicht, Anbieter, SAP, i2 Technologies, Manugistics, Zukünftige Entwicklungen.
- Quote paper
- Diplom Ökonomin Eugenia Rjabow (Author), 2006, Supply Chain Management Software, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63570