Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Lebenssituation und den Lebensentwürfen türkischer Migrantinnen der zweiten Generation in Deutschland. Unter Berücksichtigung der gege-benen kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Rahmen-bedingungen und Entwicklungen werden der Sozialisationsver-lauf und die Identität der Migrantentöchter sowohl aus der Sicht der Forschung als auch aus ihrer eigenen Sicht betrachtet und analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- Abstract
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung
- I. TEIL
- 1 SOZIALISATION UND IDENTITÄT – THEORETISCHER BEZUGSRAHMEN
- 1 Was ist,,Sozialisation\"?
- 1.1 Begriffliche Definitionen
- 1.2 Sozialisation und Sozialisationsforschung
- 1.3 Ebenen der „Sozialisation“
- 1.4 Phasen der „Sozialisation“
- 1.5 Sozialisationstheorien
- 1.5.1 Rollen- und Interaktionstheorien
- 1.5.2 Kulturvergleichende Sozialisationsforschung
- 1.5.3 Ebenen der kulturvergleichenden Sozialisationsforschung
- 2,,Identität“
- 2.1 Begriffsbestimmung „Identität“
- 2.2 Das Identitätskonzept von Lothar Krappmann
- 2.3 Grundqualifikationen des Rollenhandelns
- 2.3.1,,Rollendistanz“
- 2.3.2,,Empathie“
- 2.3.3,Ambiguitätstoleranz“
- 2.3.4,,Identitätsdarstellung“
- II. TEIL
- GESELLSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN UND FAMILIALE SOZIALISATION IN DER TÜRKEI
- 3 Der Islam
- 3.1 Die Tradition
- 3.2 Das Gesetz
- 3.3 Die Frau im Islam
- 3.4 Die Stellung der Frau im islamischen Familienrecht
- 3.4.1 Die Verschleierung
- 3.4.2 Die Ehe
- 3.4.3 Die Besitzverhältnisse
- 3.5 Der Beginn der emanzipatorischen Reformen
- 3.6 Die moderne Türkei
- 4 Die soziokulturellen Aspekte der türkischen Gesellschaft
- 4.1 Wert- und Normvorstellungen in der Türkei
- 4.2 Zum Begriff der „Ehre“
- 4.3 Die Gesellschaftsstruktur der Türkei
- 4.3.1 Heirat und Ehe
- 4.3.2 Die Familie
- 4.3.2.1 Zum Begriff der „Familie“
- 4.3.2.2 Familienstruktur und Geschlechterverhältnis
- 4.3.2.3 Erziehung und familiale Sozialisation
- III. TEIL
- ZUR LEBENSSITUATION VON MIGRANTENFAMILIEN IN DEUTSCHLAND - UNTER BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG TÜRKISCHER MIGRANTINNEN DER 2. GENERATION
- 5 Arbeitsmigration und Ausländerpolitik in Deutschland nach 1945
- 5.1 Die Anwerbephase der Gastarbeiter
- 5.2 Vom Gastarbeiter zum Einwanderer
- 6 Modelle und Konzepte zum Umgang mit Migrantenkindern im Spiegel der pädagogischen Forschung
- 6.1 Die Ausländerpädagogik
- 6.1.1 Das Sozialisationsmodell von Schrader/Nikles/Griese (1976)
- 6.1.2 Das Sozialisationsmodell von Boos-Nünning (1976)
- 6.2 Die Interkulturelle Pädagogik
- 6.3 Zusammenfassung
- 7 Zur Lage von Migrantenkindern unter besonderer Berücksichtigung von Migrantentöchtern
- 7.1 Daten und Fakten zur Lage von Migrantenkindern
- 7.2 Zur Bildungssituation von Migrantenkindern
- 7.3 Zur Lebenssituation türkischer Migrantinnen der 2. Generation
- 7.3.1 Familienstruktur und bikulturelle Sozialisation
- 7.3.2 Familiale Sozialisation
- 7.3.3 Die außerfamiliale Sozialisation
- 7.4 Exkurs: Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagnen
- 8 Zum Stand der Forschung über Migrantinnen der 2. Generation nach Haubner (2005)
- 9 Ausblick auf die empirische Studie
- IV. TEIL
- QUALITATIVE UNTERSUCHUNG DER SOZIALISATION UND IDENTITÄT TÜRKISCHER MIGRANTINNEN DER 2. GENERATION IN DEUTSCHLAND
- 10 Die qualitative Forschung
- 10.1 Das „Interpretative Paradigma“
- 10.2 Auswahl der Forschungs- und Auswertungsmethode
- 10.2.1 Das qualitative, problemzentrierte Interview nach Witzel (1982)
- 10.2.2 Die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (1983)
- 10.2.3 Vorbereitung der Interviews
- 10.3 Durchführung der Interviews
- 10.4 Die Auswertung des Interviewmaterials
- 10.4.1 Die zusammenfassende und explizierende qualitative Inhaltsanalyse
- 10.4.2 Bildung von Kategorien und Materialcodierung
- 10.5 Abschlussanalyse
- 11 Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Lebenslage und die Lebensentwürfe von türkischen Migrantinnen der zweiten Generation in Deutschland. Im Fokus steht dabei die Analyse der Sozialisation und der Identitätsbildung dieser Migrantentöchter, unter Berücksichtigung der kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen und Entwicklungen in Deutschland und der Türkei.
- Die Rolle der Familie und der familiären Sozialisation in der Identitätsbildung von Migrantentöchtern
- Die Bedeutung der Kultur und der Religion für die Sozialisation von Migrantinnen der zweiten Generation
- Die Herausforderungen der Integration und der Gestaltung einer eigenen Identität im Kontext des Migrationshintergrundes
- Die Bedeutung der Bildung und der Ausbildung für die Lebenschancen von Migrantentöchtern
- Die Rolle von Geschlecht und Gender in der Sozialisation und der Identitätsfindung von Migrantinnen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Dieses Kapitel legt den theoretischen Bezugsrahmen für die Arbeit und beleuchtet den Begriff der "Sozialisation" aus verschiedenen Perspektiven. Es werden verschiedene Sozialisationstheorien vorgestellt, darunter Rollen- und Interaktionstheorien sowie kulturvergleichende Ansätze. Der Begriff der "Identität" wird ebenfalls definiert und es wird auf das Identitätskonzept von Lothar Krappmann eingegangen.
- Kapitel 2: Dieser Teil befasst sich mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und der familialen Sozialisation in der Türkei. Es wird die Bedeutung des Islam, die Rolle der Frau in der islamischen Gesellschaft und die Familientraditionen beleuchtet. Der Fokus liegt dabei auf der Familienkultur und den Geschlechterrollen, die die Sozialisation von türkischen Mädchen prägen.
- Kapitel 3: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Situation von Migrantenfamilien in Deutschland, insbesondere auf türkische Migrantinnen der zweiten Generation. Es werden die Arbeitsmigration und die Ausländerpolitik in Deutschland seit 1945 beleuchtet und verschiedene Modelle und Konzepte zum Umgang mit Migrantenkindern im Spiegel der pädagogischen Forschung vorgestellt, darunter die Ausländerpädagogik und die Interkulturelle Pädagogik.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel widmet sich der Lebenslage von Migrantenkindern in Deutschland, insbesondere der Bildungssituation und den Herausforderungen, vor denen Migrantentöchter stehen. Es werden Daten und Fakten zur Lage von Migrantenkindern präsentiert und es wird auf die Besonderheiten der Sozialisation von Migrantentöchtern in Deutschland eingegangen, die sich durch die Familienstruktur, die bikulturelle Sozialisation und die außerfamiliale Sozialisation auszeichnen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Sozialisation und Identität, wobei der Fokus auf türkischen Migrantinnen der zweiten Generation in Deutschland liegt. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen der Integration, die Bedeutung der Kultur und Religion, die Rolle der Familie und der Bildung für die Lebenschancen von Migrantentöchtern. Darüber hinaus werden die Themen Geschlechterrollen, bikulturelle Sozialisation und die Auswirkungen der Arbeitsmigration auf die Familienstruktur beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- Yelda Balkuv (Autor:in), 2006, Sozialisation und Identität türkischer Migrantinnen der zweiten Generation in der Bundesrepublik Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63575