Die Arbeit untersucht das amerikanische Satellitenstaatensystem in Asien nach dem Zweiten Weltkrieg, welche Merkmale es aufwies und welche funktionale Bedeutung es für die direkte Nachkriegszeit und den Kalten Krieg hatte. Dabei geht es nicht um die gegenwärtigen Dimensionen eines amerikanischen Imperiums, sondern um die Begründungen der Expansion nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Untersuchungszeitraum beschränkt sich daher auf die Zeit von 1945 bis zum Ende des Vietnamkrieges 1973. Die Ausweitung amerikanischer Militärstützpunkte sowie die konsequente Verfolgung territorialer Eindämmung der so genannten kommunistischen Gefahr sind in dieser Zeitspanne besonders ausgeprägt. Dabei liegen der Untersuchung folgende Fragen zugrunde: Ist allein schon die Existenz asiatischer Partnerstaaten ein Indiz für ein weltweites amerikanisches Imperium und welche Gründe gibt es, die auf imperiale Bestrebungen hinweisen? Welchen Aufschluss gibt die Entstehung des Systems der Satellitenstaaten darüber und inwieweit entlarvt dieses Bündnissystem amerikanische Hegemonialansprüche? Hier wird die These Chalmers Johnsons betrachtet, nach der sich das amerikanische Imperium nach dem Zweiten Weltkrieg weit ausgebreitet hat und seine Arme nicht nur auf die politischen Systeme ausgeweitet, sondern auch im wirtschaftlichen, sozialen und sogar bis in den kulturellen Bereich verzweigt hat. Diese These vertritt Johnson in seinem Buch „Ein Imperium verfällt“. 1 Die These wird anhand ausgewählter asiatischer Staaten untersucht, die nach dem Zweiten Weltkrieg in den Einfluss der USA gerieten. Dabei wird Japan die wichtigste rolle beigemessen. Korea, Vietnam und Taiwan werden neben den vielen Inselgruppen im Pazifik behandelt. Die Philippinen hingegen bleiben in dieser Betrachtung außer Acht.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- II.1 Kennzeichen eines imperialen Systems
- II.2 Die veränderte amerikanische Außenpolitik in Asien nach dem Zweiten Weltkrieg
- II.3 Die Expansion und der Aufbau eines Bündnissystems in Asien
- II.3.1 Japan
- II.3.2 Südkorea
- II.3.3 Vietnam
- II.3.4 Taiwan
- II.3.5 Die pazifischen Inselgruppen
- II.3.6 Die Institutionalisierung internationaler Organisationen
- II.3.7 Internationale Bündnisse und Sicherheitspakte
- III. Abschließende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das amerikanische Satellitenstaatensystem in Asien nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie analysiert die Gründe und Merkmale dieser Expansion und beleuchtet die funktionale Bedeutung für die Nachkriegszeit und den Kalten Krieg. Der Fokus liegt auf der Zeit von 1945 bis zum Ende des Vietnamkrieges 1973, da die Ausweitung amerikanischer Militärstützpunkte und die Eindämmung des kommunistischen Einflusses in dieser Zeit besonders stark waren.
- Die Entstehung und Entwicklung des amerikanischen Satellitenstaatensystems in Asien.
- Die Merkmale eines imperialen Systems, insbesondere im Kontext der amerikanischen Politik in Asien.
- Die Gründe für die amerikanische Expansion in Asien nach dem Zweiten Weltkrieg.
- Die Rolle von Japan und anderen asiatischen Staaten im amerikanischen Satellitenstaatensystem.
- Die Auswirkungen der amerikanischen Politik auf die asiatischen Staaten und die regionale Sicherheitsarchitektur.
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Aufbau, den Merkmalen und der Bedeutung des amerikanischen Satellitenstaatensystems in Asien nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie definiert den Untersuchungszeitraum und benennt die zentralen Themen der Arbeit. Die These Johnsons, die von einem ausgedehnten amerikanischen Imperium nach dem Zweiten Weltkrieg spricht, wird als theoretischer Rahmen eingeführt.
II.1 Kennzeichen eines imperialen Systems
Dieser Abschnitt definiert die Merkmale eines imperialen Systems, die sich in der militärischen Einflussnahme, politischen Interventionen und der Stationierung von Streitkräften in anderen Ländern widerspiegeln. Dabei wird der Konflikt zwischen den imperialen Bestrebungen und dem Völkerrecht beleuchtet.
II.2 Die veränderte amerikanische Außenpolitik in Asien nach dem Zweiten Weltkrieg
Dieser Abschnitt untersucht die Veränderungen in der amerikanischen Außenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere die Doktrin der Eindämmung des Kommunismus und die wachsende Bedeutung Asiens als strategisches Gebiet. Die Rolle des „langen Telegramms“ Kennans wird hervorgehoben, das die Bedrohung durch die Sowjetunion und die Notwendigkeit eines entschlossenen amerikanischen Engagements beschrieb.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem amerikanischen Satellitenstaatensystem in Asien, imperialen Strukturen, der Nachkriegszeit, dem Kalten Krieg, der Doktrin der Eindämmung des Kommunismus, militärischen Interventionen, politischen Einflussnahme, Sicherheitspakten und den Beziehungen zwischen den USA und asiatischen Staaten wie Japan, Korea, Vietnam und Taiwan.
- Arbeit zitieren
- Oliver Liedtke (Autor:in), 2004, Das amerikanische Satellitenstaatensystem in Asien nach dem Zweiten Weltkrieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63703