Internationale Konkurrenz und steigender Preisdruck zwingen mehr und mehr Unternehmen zu einer Konzentration auf Kernkompetenzen. In der Automobilindustrie sank die Fertigungstiefe von 37 % im Jahr 1980 auf 24 % im Jahr 2002. Das Beschaffungsvolumen von Ford belief sich im Jahr 2005 weltweit auf 90 Mrd. Dollar, was etwa zwei Drittel des gesamten Umsatzes entsprach. Durch das Abnehmen der vertikalen Integration werden Kostensenkungen durch Skalenerträge, Lernkurveneffekte, Spezialisierung und Losgrößendegression realisiert. Weitere Vorteile des Outsourcings sind eine geringere Kapitalbindung und größere Flexibilität. Kooperationen bei Forschung und Entwicklung bzw. die Produktion kompletter Module durch Lieferanten sind Entwicklungen hin zu einer strategischen Zusammenarbeit. Aus diesen Gründen intensiviert sich die Abnehmer- Zuliefer- Beziehung mehr und mehr.
Dieses enge Verhältnis bringt jedoch nicht nur Vorteile mit sich. So gibt es bei langfristigen Lieferverträgen und spezifischen Investitionen kaum Ausstiegsmöglichkeiten. Die Folge hiervon sind Abhängigkeit, Inflexibilität und höhere Kosten. Bisweilen führt eine Verbundenheit zu einer Gebundenheit, da Wechselkosten und hohe Vertragsstrafen einen Lieferantenwechsel wirtschaftlich ineffizient machen.
Zielsetzung dieser Arbeit ist es, ausgehend von einer theoretisch deduktiven Betrachtung der Transaktionskostentheorie als Basis und der Definition von Lock- in, Gründe für das Entstehen solcher Situationen aufzuzeigen. In einem zweiten Schritt werden Probleme der Lock- in- Situation analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung und Zielsetzung
- Die Transaktionskostentheorie als Erklärungsmodell für Lock-in-Situationen
- Definition und Ziele der Transaktionskostentheorie
- Verhaltensannahmen, Umweltfaktoren und Dimensionen der Transaktionstheorie
- Wechselkosten und Lock-in-Effekt
- Gründe für das Entstehen von Lock-ins aus Sicht der Transaktionskostentheorie
- Ökonomisches Modell der Wechselgrenze - Wann wird Lock-in zum Problem
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung von Lock-in-Situationen aus der Perspektive der Transaktionskostentheorie. Sie analysiert die Gründe, die zu einer Abhängigkeit von einem bestimmten Lieferanten führen können, und untersucht die Herausforderungen, die aus dieser Abhängigkeit entstehen.
- Die Transaktionskostentheorie als Erklärungsmodell für Lock-in-Situationen
- Wechselkosten und ihre Rolle bei der Entstehung von Lock-in
- Opportunistisches Verhalten und seine Auswirkungen auf die Abhängigkeit
- Die Bedeutung von Informationsasymmetrie für die Entstehung von Lock-in
- Die Rolle von Vertragsgestaltung und -durchsetzung bei der Vermeidung von Lock-in
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Problemstellung und Zielsetzung
Dieses Kapitel stellt die Problemstellung der Lock-in-Situationen im Kontext der steigenden Abhängigkeit zwischen Abnehmern und Zulieferern dar. Es erläutert die Ziele der Arbeit, die auf eine theoretische Analyse der Transaktionskostentheorie und der damit verbundenen Ursachen von Lock-in-Situationen abzielen.
Kapitel 2: Die Transaktionskostentheorie als Erklärungsmodell für Lock-in-Situationen
Dieses Kapitel bietet eine umfassende Einführung in die Transaktionskostentheorie, indem es ihre Definition, Ziele und zentralen Annahmen beleuchtet. Es erläutert die Rolle von Verhaltensannahmen und Umweltfaktoren bei der Entstehung von Transaktionskosten und zeigt die spezifischen Aspekte auf, die zu Lock-in-Situationen führen können.
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- Philipp Kuhn (Author), 2006, Gründe für das Entstehen von Lock-in-Situationen aus Sicht der Transaktionskostentheorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63740