Betrachtungen zur Syntax am Beispiel des Spanischen


Seminararbeit, 2004

18 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung
1.1. Allgemeine Einführung: Begriff der Syntax
1.2. Was ist ein Satz ?
1.3. Satzglieder
1.4. Die alte Satzgliedlehre
1.5. Die neuere Satzgliedlehre
1.6. Unterschied zwischen Wortarten und Satzgliedern Schema von Linke

II. Hauptteil
2.1. Konstituentengrammatik
2.2 Valenz-oder Dependenzgrammatik
2.3 Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Modelle
2.4. Besonderheiten der spanischen Syntax

III. Schluss
3. Schlussbmerkung

Literaturverzeichnis

I.Einleitung

1.1.Allgemeine Einführung zur Syntax: Womit beschäftigt sich die Syntax?

«Syntax, (gr.Zusammenordnung), Lehre vom Satzbau, von der Zusammenfügung von Wörtern zu Sätzen» (Kienle 1951:398).

Sprachwissenschaftlicher ausgedrückt ist der Untersuchungs=

gegenstand der Syntax die Kombination von kleineren Einheiten (Phonemen, Monemen oder komplexen Wörtern) zu Sätzen. Häufig werden die beiden Ebenen Morphologie und Syntax unter der Bezeichnung Morphosyntax zusammengefasst, da viele Phänomene nur unter Einbeziehung beider Ebenen beschrieben werden können

(vgl. Pelz 2001:197).

Nach Wesch müssen die einzelnen Elemente eines Satzes in einer bestimmten Weise und nach bestimmten Regeln miteinander ver=

knüpft und angeordnet werden (vgl. Wesch 2001:109).

Dietrich und Geckeler definieren die Syntax als die Lehre von

der Wortgruppe und vom Satz (vgl. Dietrich/Geckeler 1990:85).

Wortgruppen bestehen beispielsweise aus einem Artikel und einem Substantiv , wie el libro, und werden als Syntagma bezeichnet(vgl. Dietrich/Geckeler1990:85).«Das Syntagma wird

auf seine syntagmatischen Beziehungen und seine paradigma=

tischen Funktionen hin beschrieben» (Dietrich/Geckeler 1990:

85).

«Die syntagmatischen Beziehungen werden in der Satzkette er=

sichtlich und betreffen die Kombinationsmöglichkeiten zwischen Lexemen und Morphemen und die daraus resultierenden Satz=

größen»(Blasco Ferrer 1996:51).

Die syntagmatischen (horizontalen) und paradigmatischen (ver=

tikalen Beziehungen lassen sich folgendermaßen veranschau=

lichen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Schema:(Blasco Ferrer 1996:52)

1.2.Was ist ein Satz?

Es gibt zahlreiche verschiedene Definitionen und wissenschaft=

liche Arbeiten, die sich nur mit diesem Thema beschäftigen.

Eine Definition von Aristoteles aus der traditionellen

Grammatik lautet:

«Ein Satz ist, was Subjekt (Thema) und Prädikat (Rhema) hat».

Das Thema ist der dem Hörer schon bekannte Gegenstand der

Rede,über den etwas ausgesagt wird. Das Rhema ist das , was Neues über das Thema gesagt wird und neue Informationen über

es liefert (vgl. Pelz 2001:147).

Beispiel 1:

Juan cuenta una historieta

Thema Rhema

Eine andere funktionale Satzdefinition besagt, dass der Satz den Morphemen einen Realitätsbezug gibt und die virtuellen

Elemente des Sprachsystems erst aktualisiere (vgl. Pelz 2001:

148).

Das Morphem mujer alleine sagt nichts aus, erst wenn es in ei=

nen Kontext gebracht wird, la mujer está en la cocina, wird

das Morphem aussersprachlich wirklich gemacht (vgl. Pelz 2001:

148).

Der amerikanische Sprachwissenschaftler Bloomfield definiert

den Satz als «eine unabhängige sprachliche Form, die durch eine syntaktische Beziehung in eine grössere sprachlichere

Form eingebettet ist» (Bloomfield 1934:170)/vgl. Pelz 2001:

148).

Nach dieser Definition werden Nebensätze nicht als Sätze, sondern als Satzglieder eingestuft (vgl. Pelz 2001:148).

Blasco Ferrer definiert den Satz als «eine Zusammensetzung

lexikalischer und grammatikalischer Einheiten , die durch ge=

stufte, hierarchisch geordnete Beziehungsgefüge charakteri=

siert ist» (Blasco Ferrer 1996:69).

Traditionell unterscheidet man zwischen einfachen und kom=

plexen Sätzen (vgl. Linke 1991:79).

Komplexe Sätze bestehen aus mehreren Teilsätzen und bilden zusammen einen Ganzsatz (vgl. Linke 1991:79). In einer solchen

Theorie vom Ganzsatz werden Teilsätze nach Haupt- und Neben=

sätzen unterschieden (vgl. Linke 1991:79).

Sätze sind gekennzeichnet durch die Eigenschaft der Grammati=

kalität (vgl. Pelz 2001:149). In Äußerungen ist neben der

grammatikalischen Richtigkeit die Akzeptabilität ein wichtiges Kriterium der Kommunikation, das heißt desto leichter die

Sätze grammatikalisch konstruiert sind , desto einfacher ist

es für den Hörer/Empfänger die Nachricht zu entschlüsseln

(vgl. Pelz 2001:149-150).

1.3.Satzglieder: Bestehen Sätze aus Wörtern?

Die Elemente, aus denen nach syntaktischen Regeln Sätze entstehen, sind keine Lexeme, sondern «syntaktische Wörter,

die in der Wortform, in den morphosyntaktischen Merkmalen so=

wie in der Wortprägung voll spezifiziert sind» (Linke 1991:

80).

Sätze sind keine simplen Wortfolgen, sondern bestehen aus Wör=

tern, die in eine lineare Struktur eingebettet sind und ver=

schiedenen Satzgruppierungen angehören (Linke 1991:80). Seit

dem 19.Jahrhundert hat sich diese Theorie durchgesetzt und man

gab den «organisierenden, gruppierenden Zwischeneinheiten

zwischen den einzelnen Wörtern» (Linke 1994:80) Namen wie Sub=

jekt oder Prädikat, die man dem Begriff der Satzglieder

unterstellt (vgl. Linke 1994:80).

Die Terminologie der Satzglieder änderte sich zum Teil im Zuge

der neuen Theorien, die im amerikanischen Strukturalismus

aufkamen sowie durch die Konstituentengrammatik und die Va=

lenzgrammatik , worauf im Folgenden noch eingegangen wird.

1.4. Die alte Satzgliedlehre

Die alte Satzgliedlehre beruht auf der Lehre des logischen

Urteils , die einen Teil der klassischen Logik ausmacht. In

dieser Urteilslehre werden typische indoeuropäische Sprachen

im Hinblick auf ihre Satzstrukturen in Aussagesätzen der Form

S-P ausformuliert (vgl. Linke 1991:81). «Dem Subjekt S kommt

das Prädikat P zu» (Linke 1991:81).Mit diesem Schema können

einfache Sätze erfasst werden.

Beispiel 2:

Yo pienso.

Subjekt Prädikat

Im Laufe der Zeit wurden noch drei weitere Satzglieder (Objek=

te; adverbiale Bestimmungen des Ortes, der Zeit, der Art und

Weise und des Grundes sowie Attribute) hinzugefügt , da es

Sätze gibt, die komplexer sind und aus mehr Komponenten als

Subjekt und Prädikat bestehen (vgl.Linke 1991:81).

1.5. Die neuere Satzgliedlehre

Die neuere Satzgliedlehre, die vor allem auf den Ansätzen von

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Betrachtungen zur Syntax am Beispiel des Spanischen
Hochschule
Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Veranstaltung
Proseminar 2
Note
2,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
18
Katalognummer
V63925
ISBN (eBook)
9783638568562
ISBN (Buch)
9783638797214
Dateigröße
664 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Betrachtungen, Syntax, Beispiel, Spanischen, Proseminar
Arbeit zitieren
Sebastian Braun (Autor:in), 2004, Betrachtungen zur Syntax am Beispiel des Spanischen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63925

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