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Hugo von Hofmannsthal "Der Turm" - Historische und politische Aspekte

Titel: Hugo von Hofmannsthal "Der Turm" - Historische und politische Aspekte

Hausarbeit , 2005 , 18 Seiten , Note: 1,7

Autor:in: Laura Helm (Autor:in)

Germanistik - Neuere Deutsche Literatur
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„Wahrhaftig, Sie haben das große Zeitdrama geschaffen, das Gestern, Heut u. Morgen, die Tragödie die wir erlebten u. noch erleben, künstlerisch bewältigt. […] In dem König, der das Volk nur losgeben will, um es egoistisch zu missbrauchen; in Julian, der es geistig nährt u. mündig macht; in dem heiligen Aufruhr Sigismunds u. und der Meuterei des Gemeinen durch Oliver; in der tröstlichen Jugendbewegung des Kinderkönigs, der die Zukunft hat: haben Sie schöpferisch u. gleichnishaft das Zeitalter gestaltet, dessen Zeugen, Mithandelnde, Mitleidende wir waren.“ 1

Dieser Auszug entstammt einem Brief, den Josef Nadler an Hugo von Hofmannsthal im Jahre 1926 schreibt, ein Jahr, nachdem Hofmannsthal die erste Fassung des Trauerspiels Der Turm vollendet hat. Tatsächlich spiegelt Hugo von Hofmannsthal in diesem Stück, das sich an Calderons Schauspiel Das Leben ein Traum orientiert, die krisenhafte Zeit des Falls der Habsburgermonarchie, des ersten Weltkriegs, der Geburt der ersten österreichischen Republik, und der Nachkriegswehen in ein vergangenes Jahrhundert, in ein sagenhaftes Königreich Polen.
Dieses Werk, das als das politischste Hugo von Hofmannsthals gilt, zeugt von einer kritischen Einstellung gegenüber seiner jüngsten Geschichte und damit von der Wandlung des Autors vom Beginn seines politischen Engagements im ersten Weltkrieg an bis zu der Zeit, in der der Turm entsteht. Der bürgerliche Hofmannsthal hat sich zunächst viele Jahre kaum öffentlich mit der politischen Lage der Monarchie beschäftigt, was sich beim Ausbruch des ersten Weltkriegs grundlegend ändert. Hofmannsthal zieht positiv gesinnt in diesen Krieg und betätigt sich als glühender Monarchist publizistisch und politisch im Kriegsfürsorgeamt. Er ist tief bestürzt, als die Monarchie unter der Last des Krieges zerbricht. In den Jahren, in denen die drei Fassungen des Turms entstehen, ist Hofmannsthal längst ein Kritiker des Königshauses und träumt von einem neuen, gewandelten Europa.
Inwiefern, und warum sich diese Wandlung vollzieht, soll in der folgenden Arbeit anhand der realpolitischen und gegenwartsgeschichtlichen Tatsachen zu Hofmannsthals Zeit und ihrem Einfluss auf die erste Fassung des Turm untersucht werden.

1 Zit. Nach: Hugo von Hofmannsthal und Josef Nadler in Briefen. Mitgeteilt von Werner Volke. In: Hofmannsthal, Hugo von: Der Turm. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen. Hrsg. von Werner Bellmann, Stuttgart: Reclam 2000 (Reclam 18041). S. 199

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • 1. Hinweise auf reale geschichtlich-politische Ereignisse im Turm
  • 2. Hofmannsthals Haltung
    • 2.1. zum Königshaus der Habsburger
    • 2.2. zum Adel
    • 2.3. zum Krieg
  • 3. Politische Strömungen in Österreich und im Turm
    • 3.1. Kapitalismus der Oberschicht
    • 3.2. Gewalt als Resultat
    • 3.3. Faschismus
    • 3.4. Antisemitismus
  • 4. Hofmannsthals Entwurf des „Neuen Europa“
  • Schlussteil

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit untersucht die erste Fassung von Hugo von Hofmannsthals Trauerspiel „Der Turm“ im Kontext der realpolitischen und zeitgeschichtlichen Ereignisse seiner Entstehungszeit. Ziel ist es, die Einflüsse der österreichischen Geschichte, insbesondere des Falls der Habsburgermonarchie, des Ersten Weltkriegs und der Nachkriegszeit, auf die Gestaltung des Stücks zu analysieren.

  • Das Trauerspiel als Spiegelbild der österreichischen Geschichte
  • Hofmannsthals kritische Einstellung gegenüber dem Königshaus der Habsburger
  • Der Einfluss politischer Strömungen wie Kapitalismus, Gewalt, Faschismus und Antisemitismus
  • Hofmannsthals Entwurf eines „Neuen Europa“ als Gegenentwurf zur krisenhaften Situation
  • Die Wandlung des Autors vom Beginn seines politischen Engagements im Ersten Weltkrieg bis zur Entstehung des Turms

Zusammenfassung der Kapitel

Die Einleitung legt den Fokus auf die krisenhafte Zeit, die Hofmannsthal im Turm verarbeitet, und die Relevanz des Stücks für die damalige Zeit. Das erste Kapitel analysiert die realen geschichtlich-politischen Ereignisse im Turm und stellt Parallelen zur österreichischen Geschichte her. Im zweiten Kapitel wird Hofmannsthals Haltung zum Königshaus der Habsburger, zum Adel und zum Krieg anhand von Textbeispielen aus dem Turm beleuchtet. Das dritte Kapitel behandelt politische Strömungen in Österreich und im Turm, wie den Kapitalismus der Oberschicht, Gewalt als Resultat, Faschismus und Antisemitismus.

Schlüsselwörter

Hugo von Hofmannsthal, Der Turm, Habsburgermonarchie, Erster Weltkrieg, österreichische Geschichte, politische Strömungen, Kapitalismus, Faschismus, Antisemitismus, "Neues Europa", Wandlung des Autors

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Hugo von Hofmannsthal "Der Turm" - Historische und politische Aspekte
Hochschule
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Note
1,7
Autor
Laura Helm (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2005
Seiten
18
Katalognummer
V64090
ISBN (eBook)
9783638569859
ISBN (Buch)
9783640100101
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hugo Hofmannsthal Turm Historische Aspekte
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Laura Helm (Autor:in), 2005, Hugo von Hofmannsthal "Der Turm" - Historische und politische Aspekte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64090
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Leseprobe aus  18  Seiten
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