Web 2.0 am Beispiel von Wikipedia


Hausarbeit, 2006

24 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Grundlagen
2.1 Grundgedanke des World Wide Web
2.2 Definition Wiki
2.3 Phänomene
2.3.1 Entwicklung technologischer Neuheiten
2.3.2 Netzwerkeffekt

3 Web 2.0
3.1 Vorgänger Web 1.0
3.2 Entstehung des Begriffes
3.3 Dimensionen des Web 2.0
3.4 Anforderungen für Web 2.0 Bestandteile
3.5 Technologien des Web 2.0
3.5.1 Really Simple Syndication
3.5.2 Asynchronous Javascript and Extensible Markup Language .

4 Wikipedia im Web 2.0
4.1 Wikipedia - typisch Web 2.0
4.2 Vorteile und Nachteile
4.3 Tendenzen und Folgen

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Anhang I: Vergleich Web 1.0 vs. Web 2.0

Anhang II: Web 2.0 Dimensionen

Abbildungsverzeichnis

1 Gartner Hype Cycle for Emerging Technologies 2006

2 Reed´s Law

3 Entwicklung der Google-Suchen nach dem Begriff Web 2.0

4 Entwicklung der Artikelanzahl bei Wikipedia

5 Vergleich: Web 1.0 vs. Web 2.0

6 Web 2.0 Dimensionen

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Am Ende das Jahres 2004 ist im Internet der Begriff Web 2.0 aufgetaucht. Seitdem sind zahlreiche Artikel über dieses Thema im Internet erschienen. Besonders in Webblogs, Websiten mit persönlichen Einträgen in Form eines Tagesbuches, wird der Begriff häufig diskutiert und es werden verschiedene Ansichten veröffentlicht.

Diese Art von Euphorie war Anlass über das Thema Web 2.0 die vorliegende Hausarbeit zu schreiben. In der Hausarbeit soll geklärt werden, wie dieser Begriff entstanden ist und wie er sich entwickelt hat. Dazu soll ein Überblick über die verschiedenen Ansichten des Begriffes Web 2.0 gegeben werden, damit der Leser sich einen Gesamteindruck über die momentanen Diskussionen im Internet machen kann. Die Hausarbeit soll eine breiten Einblick in das Thema Web 2.0 liefern, deshalb werden sowohl die technischen als auch die sozialen Aspekte des Thema herausgearbeitet.

Der Schwerpunkt dieser Arbeit soll auf der Partizipation der Benutzer des Internets erfol- gen. Es soll ergründet werden, worauf dieses Prinzip der Partizipation beruht. Als Beispiel wurde hierfür die Online Enzyklopädie Wikipedia ausgewählt. Anhand dieses Projekts soll eine Beurteilung des Themas erfolgen. Dazu müssen zuvor bestimmte Grundlagen, wie die Funktionsweise eines Wikis und der so genannte Netzwerkeffekt, erklärt werden. Diese Be- urteilung soll mit einem Ausblick auf die Entwicklung des Web 2.0 und der Wikipedia abgeschlossen werden.

2 Grundlagen

2.1 Grundgedanke des World Wide Web

Der Erfinder des World Wide Web (WWW) ist der Brite Tim Berners-Lee, der 1989 dem Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire (CERN) Labor1 nahe Genf das Papier ”In che grundsätzlichen Überlegungen2 hatte er in diesem Antrag?

Mit den Grundlagen früherer Arbeiten an einfachen Hypertext-Systemen hatte Tim Ber- ners Lee ein dezentrales Netz zur Informationsorganisation vor Augen. Nach der Geneh migung seines Antrages entstand der erste Browser namens ”WorldWideWeb“.Erbasier te auf einem Standard zur Formatierung von Seiten, der Hypertext Markup Language (HTML) und einem Übertragungsprotokoll, das Hypertext Transfer Protocol (HTTP). Diese Standards erlauben die Übertragung und Darstellung von Webseiten mit Hilfe der Infrastruktur des Internets.3

Seine grundsätzliche Idee war, dass jeder Benutzer zugleich Konsument und Produzent des Internets sein soll. Er soll sowohl Informationen abrufen sowie selbstständig Inhalte anbieten können. Tim Berners Lee bemerkt in einem Interview: ”IchhabemirdasWeb immer als kreativeres, flexibleres Medium vorgestellt, mit Randnotizen auf Webseiten und Gruppen-Editoren.“4

Die Wirklichkeit sah in den ersten zehn Jahren des WWW jedoch anders aus: Das WWW wurde ausschließlich von Hochschulen und Computerspezialisten genutzt und konnte sich zunächst nicht in der breiten Öffentlichkeit mit den angedachten Funktionen durchset- zen. Die Technologie war zu komplex. Es wird eigener Webspace benötigt, ein Zugang zum Internet und die erforderlichen Fachkenntnisse, wie die Markup-Sprache HTML. Der Masseneinstieg der Bevölkerung als Produzenten blieb ein Wunschtraum. Der Grundge- danke des WWW von Tim Berners Lee, in dem jeder Konsument von Informationen auch gleichzeitig Produzent ist, konnte zunächst nicht verwirklicht werden.

Tim Berners-Lee ist sich sicher: ”Wennwiresschaffen,imHyperspaceeineStrukturzu produzieren, die uns eine harmonische Zusammenarbeit erlaubt, würde dies zu einer Metamorphose führen. Auch wenn dies, wie ich hoffe, schrittweise geschieht, würde es in einer immensen Neustrukturierung der Gesellschaft resultieren.“5

2.2 Definition Wiki

”EinWikiisteinewebbasierteSoftware,dieesallenBetrachterneinerSeiteerlaubt,den Inhalt zu ändern, indem sie diese Seite online im Browser editieren. Damit ist das Wiki eine einfache und leicht zu bedienende Plattform für kooperatives Arbeiten an Texten und Hypertexten.“6 Es entwickelt sich eine Gruppe von Autoren, die eine ”n zu n“ Kommu nikation ermöglicht. Hervorzuheben ist hierbei, dass alle HTML-Seiten durch Hyperlinks miteinander verbunden sind.

Am 16. März 1995 begann die dokumentierte Geschichte der Wikis (auch Wiki Wiki, WikiWeb) mit einer E-Mail von Ward Cunningham. Der Software-Designer erklärte, dass es möglich ist auf seinem Web-Server mittels Datenbank und cgi-bin-Skript ohne HTML Kenntnisse mit Formularen Text zu verändern.7 Das erste Wiki war geboren. ist hawaiianisch und bedeutet ”Wikiwiki“ ”schnell“.EssolldieEinfachheitdesEditierensderWikis hervorheben.8 Die Wiki-Technik ermöglicht es prinzipiell jedem ohne HTML-Kenntnisse, File Transfer Protokol (FTP)Zugang oder eigenem Webspace, Seiten komplett zu bearbeiten und durch Verlinkung maßgeblich an der Struktur mitzuarbeiten. Die technischen Hürden wurden auf ein Minimum reduziert, so dass es noch nie so leicht war im Internet zum Produzent zu werden.9 Es müssen sich keine Gedanken über den Speicherort, beziehungsweise (bzw.) über die Datenübertragung gemacht werden. Grundsätzlich ergeben sich zwei verschiedene Einsatzmöglichkeiten für Wikis: Entweder richtet sich das Wiki an eine geschlossene Arbeitsgruppe, wie Expertendiskussionsforen, oder potenziell an alle über das WWW .10 Je nach Anforderung kann jeder sein Wiki einrichten, so dass es diese mittlerweile zu allen erdenklichen Themen Wikis gibt.

Bei den Wikis rücken die sozialen Prozesse immer mehr in den Vordergrund. Interessant an Wikis ist nicht so sehr die Technik, sondern mehr die ”Wiki-Philosophie“unddieDe batten um gesellschaftliche Perspektiven, die an deren Nutzung geknüpft werden.11 Es wird mehr über die Gruppendynamik und die Qualität der Beiträge diskutiert als über die Technik.

2.3 Phänomene

2.3.1 Entwicklung technologischer Neuheiten

Bei der Entwicklung technologischer Neuheiten haben sich in der Vergangenheit Gemein- samkeiten herauskristallisiert. Zunächst werden zu Beginn der Technologieeinführung die Interessen für die Technologie geweckt. Die Aufmerksamkeit der Internetbenutzer wird angeregt und steigt bis zu einem Höhepunkt, dem Gipfel der überzogenen Erwartungen. Kleinere Fehler werden übersehen und so entsteht eine unrealistische Werteinschätzung, verstärkt durch Seifenblasen vom Enthusiasmus um die Technologie. Danach beginnt die konsequente Marktbereinigung. Nach und nach zerplatzen die Seifen- blasen um die neuen Technologien. Die Technologie stürzt in ein Tal der Desillusionierung und Ernüchterung. Die Blender und Angeber werden vor die Tür gesetzt und die wahre Stärke kommt zum Vorschein.12 Durch die Nutzung der wahren Vorteile steigt die Wert- schätzung wieder und es wird ein Plateau der Produktivität, dem wahren Nutzen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Gartner Hype Cycle for Emerging Technologies 2006

Quelle: http://www.gartner.com/it/page.jsp?id=495475

Gartners Hype Cycle for Emerging Technologies 200613 ist eine Momentaufnahme der ak- tuellen, aufkommenden IT-Entwicklungen. Diese werden von Analysten in dem Lebens- zyklus plaziert und beurteilt, wie lange sie bis zu ihrem wahren Nutzen noch benötigen. Gartner plaziert den Begriff Web 2.0 auf dem Höhepunkt der überzogenen Erwartungen, der in weniger als zwei Jahren sein wahres Nutzenpotenzial ausspielen soll. Die Wiki- Technologie befindet sich schon am Ende der Marktbereinigung in einem höheren Reife- grad, aber die Entwicklung an sich ist langwieriger. Nach der Analyse und Einschätzung von Gartner werden Web 2.0 Techniken wie Asynchronous Javascript and Extensible Mar- kup Language (AJAX) und Mashups, das Kombinieren von Diensten, in weniger als zwei Jahren im Enterprise Umfeld eingesetzt.

2.3.2 Netzwerkeffekt

Der Netzwerkeffekt ist im ökonomischen Sinne ein positiver externer Effekt. Die Teilnahme einer Person an einem Netzwerk verschafft nicht nur ihr selbst Nutzen, sondern erhöht auch den Nutzen der Anderen.14 Der Nutznießer erbringt also keine Gegenleistung. Es liegen somit Nutzerinterdependenzen vor, die Netzwerkeffekte hervorrufen. Es gibt neben dem originären Nutzen eines Gutes einen sog. derivativen Nutzen, der seinerseits von der absoluten Nutzerzahl (installierte Basis) abhängt.15

Der Wert des Netzes bzw. die Netzleistung (F) steigt daher mit der Zahl ihrer Nutzer (N). Metcalf´s Law beschreibt diesen Zusammenhang als quadratisch, d.h. während die Zahl der Knoten oder Verbindungen in einem Netzwerk arimetisch ansteigt, nimmt der Gesamtnutzen eines Netzwerkes exponentiell mit der Anzahl seiner Nutzer zu.16

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Kritiker behaupten, dass Metcalfe´s Law bei der Betrachtung größerer Netze, wie das Internet, falsch sei, weil es ursprünglich für kleine LANs (Local Area Network) formuliert worden war. Bei großen Netzwerken würde eine kritische Masse erreicht werden, ab der die Nutzer nicht gegenseitig sichtbar und kontaktierbar wären.17

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Reed´s Law

Quelle: Möller, E. (2005), S.208.

Neben Metcalf´s Law wurde von David Reed ein mathematisches Gesetz formuliert, welches besagt, dass der Wert eines gruppenbildenden Netzwerkes für die individuellen Benutzer mit ihrer Zahl (X-Achse) exponentiell steigt. Dies geschiet weitaus schneller als für klassische Broadcasting-Medien (TV) oder Transaktions-Medien (E-Mail, Telefon). Die Communities oder explizit Tauschbörsen belegen dieses Prinzip.18

3 Web 2.0

3.1 Vorgänger Web 1.0

Bei der Bezeichnung Web 2.0 sticht die aus der Softwareentwicklung entliehende Versions nummer ”2.0 heraus.Siedeutetaufeinenneuen ”MajorRelease“hin,folglichgibtes auch ein Web1.

Das Web1.0steht für die traditionellen Web Anwendungen. Gemeint sind HMTL-Webseiten, die statisch von Firmen und Privatanwendern erstellt sind und die sich an eine Vielzahl potentieller Besucher richten (1zu n Kommunikation). Diese Seiten wurden einmal erstellt und nur gelegentlich geändert. Das Web1.0ist ein Mittel, um die klassischen Inhaltsangebote wie Daten und Medien auf eine neue Weise zu publizieren. Eine Mitwirkung des Konsumenten ist weder vorgesehen noch möglich. Der Informationsaustauch ist unidirektional: Ein Rückkanal für die Konsumenten ist nicht vorgesehen.

Das ”Web1.0“istdemnachurspünglicheineGesamtheitvonMilliardenstatischerWebseiten, die via Hyperlinks angesteuert werden.19 Web 1.0 ist einfaches Blättern, das Verfolgen der unidirektionalen Hyperlinks.

Web 1.0 trennt private Daten, die nur lokal auf dem Heimcomputer gespeichert werden von den Daten für die Öffentlichkeit, die auf Servern gespeichert werden. Ross Mayfield, Geschäftsführer der Firma SocialText, erklärte auf einer Web 2.0-Konferenz: Web 1.0 war Handel. Web 2.0 ist Leute.“

Gelegentlich wird auch der Begriff Web 1.5 gebraucht, der in der DotCom Zeit zwischen 1996 und 2001 enstand. Hiermit wird die Einführung von Content-Management-Systemen (CMS) und Datenbank-basierten Systemen bezeichnet, die dynamische Seiten mit aktuel- len und veränderten Inhalten erzeugen. Mit dieser Technik kamen Shops oder Foren auf, in denen der Benutzer bereits eingeschränkt die Möglichkeit hatte Inhalte zu publizieren.20

3.2 Entstehung des Begriffes

Der Begriff Web 2.0 entstand 2004 in einem Brainstorming zwischen O´Reilly und Media- Live International. Dale Dougherty, Web-Pionier und Vizepräsident von O´Reilly, kam zu dem Schluss, dass das WWW mit dem Zerplatzen der DotCom Blase nicht etwa zusamm- gebrochen ist, sondern dass es jetzt wichtiger als jemals zuvor sei. Deshalb erfand er den Namen ”Web2.0“füreinestattfindendeKonferenz.EsentstehenneueAnwendungsmög- lichkeiten und Firmen im WWW, die bestimmte wichtige Dinge gemeinsam haben.

[...]


1 Europäische Organisation für Kernforschung.

2 Vgl. Berners-Lee, T. (1989), http://www.w3.org/History/1989/proposal.html.

3 Vgl. Möller, E. (2005), S. 35f.

4 Vgl. Frauenfelder, M. / Berner-Lee, T.(2004), http://www.technologyreview.com/read article.aspx?id= 13784\&ch=infotech.

5 Berners-Lee, T. / Fischetti, M. (1999), S. 300f.

6 Ebersbach, A. / Glaser, M. / Heigl, R. (2005), S. 10.

7 Vgl. Möller, E. (2005), S. 170.

8 Vgl. Cunningham, W. / Leuf, B. (2001), S. 14.

9 Vgl. Ebersbach, A. / Glaser, M. / Heigl, R. (2005), S. 9.

10 Vgl. Cunningham, W. / Leuf, B. (2001), S. 18f.

11 Vgl. Ebersbach, A. / Glaser, M. / Heigl, R. (2005), S. 14.

12 Vgl. O´Reilly, T. (2005a), http://www.oreillynet.com/pub/a/oreilly/tim/news/2005/09/30/ what-is-web-20.html.

13 Vgl. Gartner, Inc. (2006), http://www.gartner.com/it/page.jsp?id=495475.

14 Haes, J. W. H. (2003), S. 113.

15 Zerdick, A. et al. (2001), S. 157.

16 Kelly, K. (1998), S. 39.

17 Vgl. Simeonov, S. (2006), http://web2.sys-con.com/read/259624.htm.

18 Vgl. Reed, D. P., http://www.reed.com/Papers/GFN/reedslaw.html.

19 Vgl. Schroll, W. / Neef, W. (2006), http://www.changex.de/d a02307.html, 23.08.2006.

20 Vgl. Kellner, S. (2005), http://www.empulse.de/archives/2005/08/was ist eigentl 1.html.

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Web 2.0 am Beispiel von Wikipedia
Hochschule
Leibniz Akademie Hannover - Berufsakademie Hannover  (Leibniz Akademie (BA))
Veranstaltung
E-Commerce
Note
1,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
24
Katalognummer
V64269
ISBN (eBook)
9783638571371
ISBN (Buch)
9783656561446
Dateigröße
842 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Beispiel, Wikipedia, E-Commerce
Arbeit zitieren
Jan Reßmeyer (Autor:in), 2006, Web 2.0 am Beispiel von Wikipedia, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64269

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