Die hier zu erläuternden drei Zeitbegriffe Heideggers: die ursprüngliche bzw. eigentliche, die uneigentliche (ausgedrückt durch die Weltzeit) und die vulgäre Zeit, stehen in Sein und Zeit im Zusammenhang einer zeitlichen Interpretation des Seins des Daseins. Sie dienen dort dazu, die zeitlichen Strukturen, die den verschiedenen Seinsweisen des Daseins zugrunde liegen, aufzuzeigen. Wichtig ist dabei zu beachten, dass von Heidegger die Zeitlichkeit nicht als ein bloßes Erklärungsmodell, und das Sein des Daseins als das zu erklärende Phänomen gedacht wird, so dass die beiden bloß in einer „Korrespondenzbeziehung“ zueinander stünden, sondern sie sind im Wesen identisch. Das Sein des Daseins ist die Zeitlichkeit.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung.
- II. Die drei Zeitekstasen der Zeitlichkeit.
- III. Die ursprüngliche bzw. eigentliche Zeitlichkeit
- 1. Das Vorlaufen.
- 2. Das Wiederholen.
- 3. Der Augenblick.
- 4. Anmerkung zur eigentlichen Zeitlichkeit.
- V. Die uneigentliche Zeitlichkeit und die Weltzeit
- VI. Die vulgäre Zeit.
- VII. Schlußwort.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die drei Zeitbegriffe, die Heidegger in "Sein und Zeit" einführt, nämlich die eigentliche, die uneigentliche und die vulgäre Zeit. Der Fokus liegt auf der zeitlichen Interpretation des Seins des Daseins und wie diese Zeitstrukturen die verschiedenen Seinsweisen des Daseins erklären. Die Arbeit betont, dass die Zeitlichkeit nicht als separates Erklärungsmodell betrachtet werden kann, sondern als wesentlicher Bestandteil des Seins des Daseins. Die Zeitlichkeit ist somit kein externes Konzept, sondern konstitutiv für das Dasein.
- Die drei Ekstasen der Zeitlichkeit (Zukunft, Gewesenheit und Gegenwart) und ihre Rolle im Sein des Daseins.
- Die Bedeutung des "Vorlaufens" in der eigentlichen Zeitlichkeit und das Überschreiten von Jetzt.
- Die Beziehung zwischen der eigentlichen Zeitlichkeit und der uneigentlichen Zeitlichkeit (Weltzeit).
- Die Merkmale und die Entstehung der vulgären Zeit.
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt die drei Zeitbegriffe Heideggers (eigentliche, uneigentliche und vulgäre Zeit) vor und erklärt, dass sie im Zusammenhang mit der Interpretation des Seins des Daseins stehen. Die Arbeit betont, dass die Zeitlichkeit nicht nur ein Erklärungsmodell, sondern ein konstitutives Element des Seins des Daseins ist.
II. Die drei Zeitekstasen der Zeitlichkeit
Dieses Kapitel erläutert die drei Dimensionen der Zeitlichkeit: Zukunft, Gewesenheit und Gegenwart. Die Zukunft wird als das Auf-sich-zukommen des Daseins in seinem Seinkönnen verstanden. Die Gewesenheit beschreibt das Zurückkommen des Daseins auf seine Geworfenheit, und die Gegenwart entsteht durch die Begegnung des Daseins mit innerweltlichen Seienden. Die drei Dimensionen werden als aktive "Bewegungen" des Daseins interpretiert.
III. Die ursprüngliche bzw. eigentliche Zeitlichkeit
Dieses Kapitel behandelt die eigentliche Zeitlichkeit, die als Ursprung aller anderen Zeitlichkeit gilt. Die drei Ekstasen dieser Zeitlichkeit sind das Vorlaufen, das Wiederholen und der Augenblick. Das Vorlaufen wird als Überschreiten des Jetzt beschrieben, wobei das Dasein sich der reinen Möglichkeit stellt. Das Wiederholen bezieht sich auf die Möglichkeit, die Vergangenheit in der Gegenwart zu ergreifen und zu erfahren.
V. Die uneigentliche Zeitlichkeit und die Weltzeit
Dieses Kapitel untersucht die uneigentliche Zeitlichkeit, die durch die Weltzeit ausgedrückt wird. Die Weltzeit wird als eine Art "Standardisierung" der Zeit verstanden, die das Sein des Daseins in ein objektives und berechenbares System einordnet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen: Zeitlichkeit, Dasein, Sein, eigentliche Zeitlichkeit, uneigentliche Zeitlichkeit, Weltzeit, vulgäre Zeit, Zukunft, Gewesenheit, Gegenwart, Vorlaufen, Wiederholen, Augenblick, Existenz.
- Arbeit zitieren
- Ling Zhu (Autor:in), 2004, Die Zeitanalytik in Heideggers Sein und Zeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64273