1. Einleitung
Generationenbeziehungen sind kein Phänomen moderner Gesellschaften, sondern sie existieren vielmehr seit Menschengedenken. In den letzten Jahrzehnten hat es sich die Soziologie unter anderem zur Aufgabe gemacht, demographische Aspekte dieser Beziehungen näher zu untersuchen. Auf diese Weise rückt die Bedeutung von Generationenbeziehungen zunehmend in den Focus kultureller und politischer Aufmerksamkeit.
Im Buch „Generationenbeziehungen in Familie und Gesellschaft“ von Kurt Lüscher und Ludwig Liegle findet sich folgende Definition zu dieser Thematik. „Das Konzept der Generationenbeziehungen bezeichnet wechselseitige, rückbezügliche Prozesse der Orientierung, der Beeinflussung, des Austausches und des Lernens zwischen den Angehörigen von zwei und mehr Generationen (intergenerationelle Beziehungen) sowie innerhalb ein und derselben Generation (intragenerationelle Beziehungen). Form und Dynamik von Generationenbeziehungen ergeben sich aus der Erfüllung von institutionell vorgegebenen Aufgaben, eingeschlossen die Gestaltung der Beziehungen als solche.“ (Lüscher & Liegle 2003, Seite 60)
Francois Höpfinger definiert für den demographischen Wandel der Generationen wie folgt: „ Die Lebenserwatung der schweizerischen Bevölkerung hat sich im Verlauf des 20. Jahrhunderts deutlich erhöht, und die Menschen von heute können damit rechnen, alt und oft seht alt zu werden.“ (www.generationen.ch)
Höpfinger stellt fest, dass auf Grund des demographischen Wandels die Beziehungen zwischen den Jahrgängen länger erhalten bleiben. Demzufolge werden früher eher seltene Familienkombinationen häufiger. Zum Beispiel könnte eine vierzigjährige Frau gleichzeitig einen heranwachsenden Sohn, eine neugeborene Enkeltochter und betagte Eltern haben. Heutzutage erleben Frauen und Männer den Tod ihrer Eltern oftmals erst im fünften oder sechsten Lebensjahrzehnt. Daraus folgt, dass sich die gemeinsame Lebenszeit von Großeltern und Enkelkindern weiter ausgedehnt. Zumindest bis ins Teenageralter sind häufig noch alle Großeltern am Leben. Genauso können heutige Kinder erhoffen, dass zumindest die Großmutter ihre Volljährigkeit miterlebt. Dadurch sind Drei-Generationen-Beziehungen, die früher aus demographischen Gründen nicht denkbar waren, überhaupt erst möglicht geworden. (vgl. www.generationen.ch) In dieser Arbeit sollen die Konsequenzen der demographischen Aspekte auf Generationenbeziehungen erörtert werden, da diese Thematik immer mehr das öffentliche Interesse weckt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gesellschaftliche Bedingungen für Generationenbeziehungen
- Die Verlängerung der Lebensspanne und die Gestaltung des Alterns
- Geburtenrückgang und die Lebensphase der Kindheit
- Ursachen für den Geburtenrückgang
- Die Lebensphasen und ihre Bedeutung für Generationenbeziehungen
- Die Kindheit
- Die mittlere Lebensphase
- Eheschließung und Ehescheidung
- Erwerbstätigkeit und Familientätigkeit
- Bevölkerung nach Lebensformen
- Altersaufbau und gemeinsame Lebensspanne der Generationen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Auswirkungen demographischer Veränderungen auf Generationenbeziehungen. Die Arbeit beleuchtet die gesellschaftlichen Bedingungen, die die Entwicklung von Generationenbeziehungen beeinflussen, und analysiert die Folgen der verlängerten Lebenserwartung, des Geburtenrückgangs und der veränderten Lebensphasen für Generationenbeziehungen.
- Die Bedeutung der Bevölkerungsdynamik für Generationenbeziehungen
- Die Auswirkungen der verlängerten Lebenserwartung auf die Gestaltung des Alterns und die Generationenbeziehungen
- Die Folgen des Geburtenrückgangs für die Lebensphase der Kindheit und die Interaktionen zwischen Generationen
- Die Bedeutung der mittleren Lebensphase für die Gestaltung von Generationenbeziehungen
- Der Einfluss des Altersaufbaus und der gemeinsamen Lebensspanne auf die Generationenbeziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Generationenbeziehungen ein und stellt die Relevanz des Themas für die Soziologie heraus. Sie definiert Generationenbeziehungen und beleuchtet die demographischen Veränderungen, die die Beziehungen zwischen Generationen beeinflussen.
Kapitel 2 widmet sich den gesellschaftlichen Bedingungen für Generationenbeziehungen. Es werden die Bevölkerungsdynamik, die Veränderungen der Lebensabschnitte und die Akzentuierung von Altersrollen sowie die Veränderung von Geschlechterrollen und Lebensformen beleuchtet.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Verlängerung der Lebensspanne und der Gestaltung des Alterns. Es untersucht die Folgen des Geburtenrückgangs und dessen Auswirkungen auf die Lebensphase der Kindheit. Das Kapitel beleuchtet außerdem die mittlere Lebensphase, insbesondere die Themen Eheschließung, Ehescheidung, Erwerbstätigkeit und Familientätigkeit.
Kapitel 4 analysiert den Altersaufbau und die gemeinsame Lebensspanne der Generationen, um zu verstehen, wie sich die demographischen Veränderungen auf die Beziehungen zwischen Generationen auswirken.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit fokussiert auf die demographischen Aspekte der Generationenbeziehungen. Die Kernthemen sind: Bevölkerungsdynamik, Lebenserwartung, Geburtenrückgang, Altersaufbau, Lebensabschnitte, Generationenbeziehungen, gesellschaftliche Bedingungen, Familie, Gesellschaft, Eheschließung, Ehescheidung, Erwerbstätigkeit, Familientätigkeit.
- Arbeit zitieren
- Dana Sadler (Autor:in), 2004, Demographische Aspekte der Generationenbeziehungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64279