Negative Verstärkung im instrumentellen Lernen


Seminararbeit, 2000

15 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

0. Einleitung

1. Begriffsbestimmung
1.1.Terminologisches Problem

2. Formen negativer Verstärkung
2.1. Fluchtlernen (Flucht- und Abschaltverhalten)
2.2. Vermeidungslernen (Ausweich- und Vorbeugungsverhalten)

3. Zwang

4. Angst, Aggression, Ingratiation

5. Angst- und Vermeidungsverhalten

6. Gelernte Hilflosigkeit

Literatur

0.Einleitung

Die negative Verstärkung ist einer der Grundbegriffe des instrumentellen Lernens. Unter instrumentellen Verhalten versteht man ein Verhalten, welches Instrument oder Mittel ist, um eine bestimmte Konsequenz zu erwirken. Diese eingetretene Konsequenz entscheidet über nachfolgendes Verhalten. Dieser Zusammenhang zwischen dem Verhalten und der Konsequenz wird als Kontingenz bezeichnet.

Man unterscheidet vier Arten des instrumentellen Lernens: positive Verstärkung, negative Verstärkung, Bestrafung und Löschung, wobei man mit positiver und negativer Verstärkung den Aufbau und mittels Bestrafung und Löschung den Abbau eines Verhaltens erwirken kann.

Außerdem grenzt man mehrere Arten von Konsequenzen voneinander ab: positive Verstärkung, negative Verstärkung, positive Bestrafung sowie negative Bestrafung.

Die Begriffe “positiv“ und “negativ“ meinen jeweils die Darbietung oder Auftreten bzw. Entzug oder Verschwinden einer Konsequenz. Damit soll keine Wertung vorgenommen werden

In meinen Ausführungen möchte ich näher auf die negative Verstärkung eingehen.

1.Begriffsbestimmung

“Ereignisse, die die Reaktion eines Organismus festigen können, wenn sie in kontingenter Beziehung auftreten, werden Verstärker genannt. Verstärker werden immer empirisch definiert – durch ihre Wirkung auf die Auftretenswahrscheinlichkeiten von Verhaltensweisen (Reaktionen).“ (Zimbardo, 1999)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Schema der negativen Verstärkung

Wenn ein Reiz, der vermieden, entfernt oder in seiner Intensität vermindert wird, die Auftretenswahrscheinlichkeit einer Reaktion ansteigen läßt, so wird er als negativer Verstärker bezeichnet.

Man sollte beachten, daß man negative Verstärkung nicht mit Bestrafung verwechseln darf. Bestrafung ist die aversive Konsequenz, die einem Verhalten folgt. Sie führt nämlich zu einer Verminderung der Auftretenswahrscheinlichkeit, d.h. Schwächung oder Unterdrückung des betreffenden Verhaltens.

Beispiel:

Ein gutes Beispiel für das Aufrechterhalten einer Verhaltensweise durch negative Verstärkung ist die Verwendung eines Schirmes bei schlechtem Wetters. Die negative Verstärkung - das Naßwerden – wird dadurch vermieden, daß man einen Schirm aufspannt.

1.1. Terminologisches Problem

Durch einige umgangssprachliche Begriffe wird das Verständnis der negativen Verstärkung ziemlich erschwert. Wenn man zum Beispiel einen Schüler durch Strafandrohung zu einer bestimmten Verhaltensweise veranlassen möchte, so ist das lerntheoretisch nicht möglich.

Strafe oder Strafandrohung führt im Gegenteil eher zu einer Schwächung oder Unterdrückung eines Verhaltens. Da Strafen Verbotscharakter haben, können sie niemals zu einer Verstärkung eines Verhaltens führen. Verhalten wird nicht durch Strafandrohung aufgebaut, denn man kann nicht für etwas bestraft werden, was man nicht getan hat. Negative Verstärkung hat Gebotscharakter, d.h. es muß ein Verhalten gezeigt werden.

Das wird besonders deutlich, wenn es um soziale Situationen geht. Gemeint ist damit, daß Personen unter bestimmten Umständen zu etwas veranlaßt wird, was sie eigentlich gar nicht wollen. – eine sogenannte Zwangssituation. Der Ausdruck “Zwang“ muß aber sehr weit gefaßt werden, da man ja manchmal “gezwungen“ ist, Umwege zu machen, um ans Ziel zu gelangen.

Äußerlich gleiche Konsequenzen, wie zum Beispiel schulische Disziplinarmaßnahmen oder Schimpfen, können zum einen das Hervorbringen einer Verhaltensweise zum Ziel haben (=negative Verstärkung) oder ein Verhalten zu unterdrücken (= Bestrafung).

Beispiel:

Studenten sind nicht immer genug intrinsisch motiviert, um einer Vorlesung angemessen zu folgen bzw. sich genug dem Selbststudium zu widmen. Klagen der Professoren bleiben da oft wirkungslos. Extrinsische Motivation wird durch Einführung eines obligatorischen Scheins, der nach Tests erworben werden kann, gewährleistet.

In diesem Beispiel ist zu erkennen, daß durch Strafandrohung kein erwünschtes Verhalten aufgebaut werden kann. Vielmehr kann man unter bestimmten Bedingungen gezwungen werden, dieses Verhalten zu zeigen.

2. Formen der negativen Verstärkung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Negative Verstärkung im instrumentellen Lernen
Hochschule
Universität Rostock  (Lehramt Sonderpädagogik)
Veranstaltung
Einführung in die Psychologie des Lernens und Lehrens
Note
1,0
Autor
Jahr
2000
Seiten
15
Katalognummer
V6435
ISBN (eBook)
9783638140034
ISBN (Buch)
9783638756747
Dateigröße
450 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Hausarbeit behandelt die Wirkungsweise dieser Form des instrumentellen Lernens an Beispielen aus Alltag und Schule. Inkl. dreiseitigem Referatshandout. 127 KB
Schlagworte
Negative, Verstärkung, Lernen, Einführung, Psychologie, Lernens, Lehrens
Arbeit zitieren
Katrin Niemann (Autor:in), 2000, Negative Verstärkung im instrumentellen Lernen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6435

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