Einleitung
„Neuer Sturm von Afrikanern auf Melilla“
„Afrikanische Flüchtlinge vor Europas Toren“
′East, west - home is pest′.1
Wir alle kennen sie und lesen sie beinahe täglich. Die Schlagzeilen der Tageszeitungen klingen reißerisch. Von einem „Sturm“ ist die Rede, von Flüchtlingsmassen, die bildlich gesprochen wie eine riesige Flutwelle an die Mauern der Festung Europa anrollen und gerade noch einmal, wenn auch nur mit Mühe, zurückgeworfen werden konnten. Dass es sich bei dem angesprochenen „Sturm“ um ganze 40 Menschen handelt, denen es an diesem Tag gelang, die Zäune zur spanischen Exklave Melilla in Nordafrika zu überwinden, geht in der Aufregung ein bisschen unter. Das Bild im Kopf des Lesers ist erstellt, auch weil die Vergleichsmöglichkeiten fehlen, dass nämlich der oft zitierte „globale Marsch“ nicht stattfindet, zumindest nicht in der Richtung von Süd nach Nord. Reißerische Schlagzeilen gibt es jedoch auch andere Bereiche betreffend, die auf den ersten Blick nicht viel mit Afrika, Ceuta und Melilla oder ähnlichem zu tun haben. „Demographie: Im Jahr 2015 Schock in Ostdeutschland“, „Wenn wir nicht teilen, sterben wir aus“2
Diese Überschriften aus der FAZ bezeichnen ein Phänomen, das scheinbar seit relativ kurzer Zeit eine enorme Aufmerksamkeit erfährt. Es geht um die Einsicht, dass die derzeitige Bevölkerungsentwicklung – nicht nur in Deutschland, sondern in nahezu allen reichen Industrienationen – zum massiven Altern und Schrumpfen der Gesellschaft führen wird, was mit einer Gefährdung der hohen Lebensqualität in Verbindung gebracht wird.
Diese Arbeit geht der Frage nach, welche Folgen sich aus der globalen Bevölkerungsentwicklung ergeben und welche Auswirkungen das ungleiche demographische und wirtschaftliche Wachstum in Nord und Süd auf das Phänomen der internationalen Migration hat. Außerdem soll nach einer Antwort auf die Frage gesucht werden, ob ein freierer Zugang zu den Arbeitsmärkten der reichen Länder eine Möglichkeit für die Entwicklung der armen Länder darstellt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Theoretische Grundlagen
- II.1. Begriffsklärungen
- II.2. Historischer Abriss über die Entwicklung internationaler Migration
- II.3. Demographische Entwicklungen
- II.3.1. Die Situation in den Ländern des Nordens
- II.3.2. Die Situation in den Ländern des Südens
- III. Globale Migrationspfade
- IV. Auswirkungen internationaler Arbeitsmigration
- IV.1. Folgen der Emigration für die Entsendeländer
- IV.2. Folgen der Immigration für die Aufnahmeländer
- IV.3. Fallbeispiel Maghreb
- V. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Folgen der globalen Bevölkerungsentwicklung auf das Phänomen der internationalen Migration, insbesondere auf die Auswirkungen des ungleichen demographischen und wirtschaftlichen Wachstums in Nord und Süd. Im Fokus steht die Frage, ob ein freierer Zugang zu den Arbeitsmärkten der reichen Länder eine Möglichkeit zur Entwicklung der armen Länder darstellt.
- Die Folgen der globalen Bevölkerungsentwicklung auf die Migration.
- Die Auswirkungen des ungleichen demographischen und wirtschaftlichen Wachstums in Nord und Süd auf die internationale Migration.
- Die potenziellen Vorteile eines freieren Zugangs zu den Arbeitsmärkten der reichen Länder für die Entwicklung der armen Länder.
- Die Folgen internationaler Arbeitsmigration für die Entsendeländer und die Aufnahmeländer.
- Die Bedeutung von Maßnahmen zur Stärkung der eigenen Märkte für Produkte aus Entwicklungsländern.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle mediale Darstellung von Migrationsbewegungen und stellt den Zusammenhang mit der globalen Bevölkerungsentwicklung her. Sie erläutert die zentrale Fragestellung der Arbeit und die These, dass das zunehmende Bevölkerungsungleichgewicht zwischen reichen und armen Ländern ein Migrationspotenzial schafft. Die Arbeit fokussiert sich auf die (potentielle) Migration in Süd-Nord Richtung.
Das Kapitel "Theoretische Grundlagen" definiert den Begriff des internationalen Migranten und differenziert zwischen verschiedenen Formen von Migration, darunter freiwillige Auswanderung, illegale Migration und erzwungene Flucht. Es skizziert die Herausforderungen bei der Definition des Begriffs "Flüchtling" im Kontext der Genfer Flüchtlingskonvention.
Schlüsselwörter
Internationale Arbeitsmigration, globale Bevölkerungsentwicklung, Demographische Entwicklungen, Nord-Süd-Gefälle, Entsendeländer, Aufnahmeländer, Rücküberweisungen, Braingain, Entwicklungspotenzial, Migrationspfade, Fallbeispiel Maghreb.
- Arbeit zitieren
- Pascal Zimmer (Autor:in), 2005, Entwicklung durch...!? Die möglichen Auswirkungen internationaler Arbeitsmigration unter besonderer Berücksichtigung der globalen Bevölkerungsentwicklung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64372