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Vom kollektiven Gedächtnis zur Konvergenzhistorik - Afrikanische und europäische Erinnerungen an den Kolonialismus philosophisch hinterfragt.

Titel: Vom kollektiven Gedächtnis zur Konvergenzhistorik - Afrikanische und europäische Erinnerungen an den Kolonialismus philosophisch hinterfragt.

Wissenschaftlicher Aufsatz , 2005 , 14 Seiten

Autor:in: PD Dr. Dr. Jacob Emmanuel Mabe (Autor:in)

Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...)
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Zusammenfassung Leseprobe Details

Allgemein bezeichnet ‚Gedächtnis’ eine subjektive Fähigkeit, bestimmte Erfahrungen, Ideen und Informationen möglichst für längere Zeit in Erinnerung zu bewahren. Diese Fähigkeit des Individuums wird in den Sozial-, Kultur- und Geschichtswissenschaften unterschiedlich thematisiert. Dabei wird das Gedächtnisvermögen zwar dem individuellen Bewusstsein zuerkannt. Gleichwohl weisen die Wissenschaftler auch auf die konstitutive Rolle hin, die kulturelle und soziale Faktoren für die Gedächtnisbildung insbesondere in der Auseinandersetzung mit der Geschichte spielen. Danach wird dem Gedächtnis die Doppelfunktion zugewiesen, persönliche Erinnerungen mit den Erfahrungen zu verbinden, die den meisten Menschen in einer Gesellschaft gemeinsam sind. Die Anwendung der Kategorie kollektives Gedächtnis mag in manchen wissenschaftlichen Zusammenhängen zulässig erscheinen, doch sie ist nicht nur philosophisch, sondern auch im Hinblick auf den Kolonialismus problematisch. Im kolonialen System standen sich Europäer als vorsätzliche Täter und Afrikaner als unschuldige Opfer gegenüber, d.h. sie standen stets in einem Konfliktverhältnis zueinander. Kolonisierte und Kolonisierer konnten deshalb kein gemeinsames Gedächtnis kultivieren, weil ihre Erfahrungen mit der Kolonisation und ihre Erinnerungen an jene Zeit konträr und unvereinbar sind.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Kann Gedächtnis kollektiv sein?
    • Platon und die Anamnesis
    • Aristoteles: Gedächtnis und Zeit
  • Das Unrecht des Kolonialismus und die Frage nach dem „kollektiven Gedächtnis“.

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Der Artikel befasst sich mit der Frage, ob der Begriff „kollektives Gedächtnis“ im Zusammenhang mit der Kolonialgeschichte sinnvoll anwendbar ist. Dabei werden die philosophischen Grundlagen des Gedächtnisbegriffs bei Platon und Aristoteles beleuchtet, um die Grenzen und Probleme des Konzepts „kollektives Gedächtnis“ aufzuzeigen.

  • Philosophische Konzepte des Gedächtnisses (Platon, Aristoteles)
  • Kritik am „kollektiven Gedächtnis“ in Bezug auf den Kolonialismus
  • Die Bedeutung von Erinnerungsdiskursen für die Versöhnung zwischen Afrika und Europa
  • Die Notwendigkeit eines ethischen Prinzips im Umgang mit der kolonialen Vergangenheit
  • Herausforderungen und Perspektiven für eine gemeinsame Zukunft von Afrika und Europa

Zusammenfassung der Kapitel

Kann Gedächtnis kollektiv sein?

Der Artikel beginnt mit einer kritischen Analyse des Begriffs „kollektives Gedächtnis“. Er beleuchtet die philosophischen Ansätze von Platon und Aristoteles zum Gedächtnis und zeigt auf, dass das Gedächtnis als individuelle, geistige Fähigkeit begriffen werden sollte, die nicht einfach auf eine kollektive Ebene übertragen werden kann. Insbesondere im Kontext des Kolonialismus, wo sich Täter und Opfer in einem Konfliktverhältnis gegenüberstanden, ist die Anwendung des Begriffs „kollektives Gedächtnis“ problematisch, da er die unterschiedlichen und konträren Erfahrungen von Kolonisierten und Kolonisierern nicht ausreichend berücksichtigt.

Das Unrecht des Kolonialismus und die Frage nach dem „kollektiven Gedächtnis“

Der zweite Teil des Artikels befasst sich mit den Schwierigkeiten, die sich aus der Verwendung des Begriffs „kollektives Gedächtnis“ im Kontext des Kolonialismus ergeben. Die tiefgreifenden Wunden, die durch den Sklavenhandel und die Kolonialisierung geschlagen wurden, machen es für Afrikaner schwierig, die Verwendung dieses Begriffs zu akzeptieren. Sie sehen in ihm eine euphemistische Kategorie, die die wahre Dimension des kolonialen Unrechts verschleiert. Der Artikel plädiert dafür, auf die Verwendung des Begriffs „kollektives Gedächtnis“ im Zusammenhang mit der Kolonialgeschichte zu verzichten, da er eurozentrische Perspektiven begünstigen und die Verantwortung für die koloniale Vergangenheit verharmlosen könnte.

Schlüsselwörter

Gedächtnis, Kollektives Gedächtnis, Kolonialismus, Erinnerungskultur, Versöhnung, Ethik, Afrika, Europa, Globalisierung, Kulturtranszendenz, Ideologiefreiheit.

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Details

Titel
Vom kollektiven Gedächtnis zur Konvergenzhistorik - Afrikanische und europäische Erinnerungen an den Kolonialismus philosophisch hinterfragt.
Autor
PD Dr. Dr. Jacob Emmanuel Mabe (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2005
Seiten
14
Katalognummer
V64375
ISBN (eBook)
9783638572118
ISBN (Buch)
9783638793254
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gedächtnis Konvergenzhistorik Afrikanische Erinnerungen Kolonialismus
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
PD Dr. Dr. Jacob Emmanuel Mabe (Autor:in), 2005, Vom kollektiven Gedächtnis zur Konvergenzhistorik - Afrikanische und europäische Erinnerungen an den Kolonialismus philosophisch hinterfragt., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64375
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Leseprobe aus  14  Seiten
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