1 Einleitung und Zielsetzung der Arbeit
In E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Das Fräulein von Scuderi“, die zunächst im Oktober 1819 als Einzelveröffentlichung in dem von Stephan Schütze herausgegebenen Taschenbuch für das Jahr 1820. Der Liebe und Freundschaft gewidmet erschien und dann im Oktober 1820 in das Sammelwerk Serapions-Brüder aufgenommen wurde, stellt die Künstlerproblematik ein zentrales Thema dar. In der germanistischen Forschung hat bislang keine Einigung darüber stattgefunden, ob es sich bei dieser Novelle um eine Künstlergeschichte oder eine Detektiv- bzw. Kriminalgeschichte handelt. Auf beide möglichen Alternativen wird im Rahmen dieser Arbeit eingegangen, im Mittelpunkt soll jedoch das besondere Verhältnis zwischen Kunst und Kriminalität stehen, das unabhängig davon, ob die Novelle letztendlich als Künstler- oder Detektivgeschichte bewertet wird, einen zentralen Aspekt der Erzählung darstellt. Ziel dieser Arbeit ist es, den Zusammenhang zwischen Künstlertum und Verbrechen darzulegen und in der Erzählung angelegte Gründe für die Kriminalität des Goldschmieds Cardillac aufzuzeigen. Außerdem sollen Cardillacs Verhältnis zum Fräulein von Scuderi und ihre Rolle innerhalb der Erzählung geklärt werden. In einem abschließenden Kapitel soll erörtert werden, inwiefern sich Parallelen zur Struktur der Erzählung und bezüglich der Figur des mordenden Künstlers in Patrick Süskinds Roman Das Parfum finden lassen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Zielsetzung der Arbeit
- Die Gattungsfrage
- Das Fräulein von Scuderi als Detektivgeschichte
- Das Fräulein von Scuderi als Künstlergeschichte
- Eine Synthese der möglichen Lesarten
- Kunst und Kriminalität
- Der Künstler Cardillac und die Beziehung zu seiner Kunst
- Der Verbrecher Cardillac und Motive für seine Verbrechen
- Künstlertum als Befreiung vom Verdacht der Täterschaft
- Das Fräulein von Scuderi
- Die Scuderi als künstlerischer Gegenpol
- Cardillacs Beziehung zur Scuderi
- Ausblick: Fortschreibung in Patrick Süskinds Das Parfum
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Künstlerproblematik in E.T.A. Hoffmanns Novelle „Das Fräulein von Scuderi“. Sie analysiert das Verhältnis zwischen Kunst und Kriminalität, insbesondere anhand der Figur des Goldschmieds Cardillac. Ziel ist es, die Gründe für Cardillacs Verbrechen aufzuzeigen und seine Beziehung zum Fräulein von Scuderi zu beleuchten. Außerdem werden Parallelen zu Patrick Süskinds Roman „Das Parfum“ gezogen.
- Die gattungstheoretische Einordnung der Novelle als Detektiv- oder Künstlergeschichte
- Die Analyse der Beziehung zwischen Kunst und Kriminalität im Kontext der Novelle
- Die Motivationen und Beweggründe für Cardillacs Verbrechen
- Die Rolle des Fräulein von Scuderi als künstlerischer Gegenpol zu Cardillac
- Die Parallelen zwischen Hoffmanns Novelle und Süskinds Roman „Das Parfum“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Zielsetzung der Arbeit vor und erläutert die Problematik der gattungstheoretischen Einordnung von „Das Fräulein von Scuderi“. Kapitel 2 diskutiert die Novelle als Detektiv- und Künstlergeschichte, wobei unterschiedliche Positionen zur Gattungsfrage beleuchtet werden. Kapitel 3 analysiert die Beziehung zwischen Kunst und Kriminalität am Beispiel Cardillacs, indem es seine künstlerische und kriminelle Seite untersucht. Kapitel 4 beleuchtet das Fräulein von Scuderi als künstlerischen Gegenpol zu Cardillac und deren Beziehung zueinander. Das abschließende Kapitel 5 befasst sich mit Parallelen zwischen Hoffmanns Novelle und Süskinds Roman „Das Parfum“.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie der Gattungsfrage, der Beziehung zwischen Kunst und Kriminalität, der Künstler- und Detektivgeschichte, der Motivationsforschung von Verbrechen, der Rolle des Fräulein von Scuderi und den Parallelen zu Patrick Süskinds „Das Parfum“.
- Arbeit zitieren
- Stephanie Schmitz (Autor:in), 2005, Das Verhältnis zwischen Kunst und Kriminalität in E.T.A. Hoffmanns Novelle 'Das Fräulein von Scuderi', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64440