Die Medialisierung verschiedenster Bereiche gesellschaftlichen Lebens gehört zu den Entwicklungen der Gegenwart - des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Der Sport nimmt hier keine Sonderstellung ein. Bereits im Jahr 1969 erkannte Richard von Weizsäcker die Bedeutung des Sports und implizierte damit seine Relevanz als wirtschaftliche Größe. Das Olympische Komitee erkannte ebenfalls die Bedeutung des Sports als Wirtschaftsgut. Im Jahre 1982 wurde der Amateurparagraf aufgehoben, der den uneingeschränkten Amateurstatus als Ausschlusskriterium bei Zuwiderhandlung beinhaltete.
Aber nicht im olympischen Gedanken, sondern ganz speziell in der alltäglichen Nutzung und Begegnung mit dem Sport kommt seine Medialisierung zum Tragen. Gerade Fußball als Sportart, die sich durch hohe Popularität weltweit auszeichnet, bietet vielfältige Nutzungs-und Verwertungsstrukturen sowie enorme wirtschaftliche Möglichkeiten. So konnten die europäischen Fußballvereine, insbesondere durch die TV-Verwertung ihre Ertragssituation erheblich steigern.
Die weitgehende, ökonomische Verwertung des Sports wurde erst im Laufe der Jahre gesellschaftsfähig. In den 80er Jahren konnte sich die Vermarktung der Sportereignisse etablieren, Auslöser der Medialisierung war die Öffnung des Rundfunkmarktes für private Anbieter. Die heutige Medienlandschaft ist durch ein Zusammenwachsen der Märkte und veränderte Nutzungspräferenzen der Rezipienten gekennzeichnet. Diese Konvergenz der Märkte, insbesondere der TV- und Internetmärkte, ist oft Gegenstand kontroverser Diskussionen.
Ausgehend von der Darstellung des Medienmarktes bildet Schwerpunkt dieser Arbeit die Zusammenstellung eines Überblicks über die TV- Vermarktung verschiedener europäischer Fußball-Profiligen. Dabei wird das Marktumfeld beleuchtet und die Konvergenz zwischen Internet und TV-Markt hinsichtlich der Sportvermarktung untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Der Medienmarkt
- 1.1 Die Medialisierung des Sports
- 1.2 Die Bedeutung des Sports für die Medien
- 2. Rechtevermarktung
- 2.1 Die Vermarktungsagenturen
- 2.1.1 Vermarktungsformen
- 2.1.2 Vergütung der Vermarktungsformen
- 2.1 Die Vermarktungsagenturen
- 3. Der TV- Markt
- 3.1 TV - Vermarktung ausgewählter europäischer Ligen
- 3.1.1 Umsätze der Vereine
- 3.1.2 Die Bewertung von Medienrechten
- 3.2 Die TV - Vermarktung der Fußball Bundesliga
- 3.2.1 Der Verteilungsschlüssel
- 3.2.2 Die TV-Rechte
- 3.3 Die TV - Vermarktung der Premier League
- 3.3.1 Der Verteilungsschlüssel
- 3.3.2 Die TV-Rechte
- 3.4 Die TV-Vermarktung der Ligue 1
- 3.4.1 Der Verteilungsschlüssel
- 3.4.2 Die TV-Rechte
- 3.5 Vergleich und Ausblick
- 3.1 TV - Vermarktung ausgewählter europäischer Ligen
- 4. Der Internetmarkt
- 4.1 Konvergenzprozesse von Internet und TV
- 4.1.1 Definition Triple-Play
- 4.1.2 Definition IP-TV & Streaming-Media
- 4.1.3 Definition Video on Demand
- 4.2 Der Markt für Streaming- Media
- 4.3 Der Markt für IP-TV
- 4.4 Der Markt für Video on Demand
- 4.1 Konvergenzprozesse von Internet und TV
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Medialisierung des Sports, insbesondere der Fußball-TV-Vermarktung in Europa. Sie untersucht die Konvergenzprozesse von Internet und TV im Kontext der Sportvermarktung und beleuchtet die Entwicklungen und Herausforderungen in diesem Bereich.
- Entwicklung der Medialisierung des Sports
- Bedeutung des Sports für die Medienlandschaft
- Analyse der TV-Vermarktung von Fußballligen in Europa
- Untersuchung der Konvergenz von Internet und TV im Sportbereich
- Bedeutung des Internets für die Sportvermarktung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Medialisierung des Sports ein und erläutert die wachsende Bedeutung des Sports als Wirtschaftsgut. Das erste Kapitel beleuchtet den Medienmarkt im Allgemeinen, mit Fokus auf die Entwicklung der TV- und Internetmärkte. Kapitel 2 widmet sich der Rechtevermarktung im Sport, wobei die Vermarktungsagenturen, ihre Formen und Vergütungsmodelle im Vordergrund stehen. Das dritte Kapitel beschäftigt sich ausführlich mit der TV-Vermarktung von Fußballligen in Europa, unter anderem der Bundesliga, der Premier League und der Ligue 1. Es werden die jeweiligen Verteilungsschlüssel und die Bedeutung der TV-Rechte für die Vereine analysiert. Schließlich untersucht Kapitel 4 die Konvergenzprozesse zwischen Internet und TV, einschließlich der Definitionen von Triple-Play, IP-TV, Streaming-Media und Video on Demand. Der Fokus liegt auf der Bedeutung des Internets für die Sportvermarktung und die sich daraus ergebenden Chancen und Herausforderungen.
Schlüsselwörter
Medialisierung des Sports, Fußball-TV-Vermarktung, Konvergenz, Internet, TV, Sportmarketing, Rechtevermarktung, europäische Fußballligen, Bundesliga, Premier League, Ligue 1, Triple-Play, IP-TV, Streaming-Media, Video on Demand.
- Arbeit zitieren
- Jan Wehmeyer (Autor:in), 2006, Die Medialisierung des Sports - Die Fußball TV-Vermarktung in Europa, mit besonderer Berücksichtigung der Konvergenzprozesse von Internet und TV, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64446