Hochwasserdynamik in der Aue


Seminararbeit, 2005

21 Seiten, Note: 1,3

Anonym


Leseprobe


Gliederung

1 Einleitung

2 Zonierung der Auen

3 Bodenverhältnisse in der Aue

4 Auenflora

5 Auenfauna

6 Bedeutung der Auen für die Natur und den Menschen

7 Gefährdung der Auen

8 Schutz, Erhalt und Regeneration von Auen

9 Situation der Auen in Deutschland

10 Literatur

1 Einleitung

Der periodisch überschwemmte Lebensraum entlang von Fließgewässern wird als Aue bezeichnet. Bis zu der Linie, die das Hochwasser als äußerste Grenze erreicht, kann man die typische Auenvegetation beobachten. In den gewässernahen Bereichen sind die Auenböden aufgrund der regelmäßigen Überschwemmungen und des hohen Grundwasserspiegels meist wassergesättigt. Auch Sedimente und Nährstoffe werden bei den periodischen Überflutungen abgelagert. So kann die Versorgung der Aue mit Nährstoffen gesichert werden. Die Auenböden zählen zu den fruchtbarsten natürlichen Böden (COLDITZ, 1994). Der stete Wechsel der Wasserstände in der Flussaue zwischen Trockenfallen und Überfluten ist ein entscheidender Ökofaktor für die typischen Auenlebensgemeinschaften (KEINE, o. J.). Bei Hochwasser zum Beispiel werden die ufernahen Erdmassen mitgerissen oder unterspült und bei Trockenheit lagert sich eine neue Schicht nährstoffreicher Sedimente ab, die dann erneut von Pflanzen besiedelt oder verwertet werden kann. Die Bodenstruktur in pflanzenarmen Bereichen ist daher stark von erosiven Prozessen betroffen. Durch die Dynamik sind besonders die Pflanzen in den gewässernahen Auenbereichen in der Lage in kurzen Zeiträumen neugeschaffene Lebensräume zu besiedeln. Sie sind durch eine hohe Produktivität ausgezeichnet. Die Regenerationsfähigkeit der Pflanzenarten macht sie überlebensfähig in den Hochwasserzonen (COLDITZ, 1994). Überflutungsdauern, -höhen und -häufigkeiten sind wichtige Faktoren für die Verbreitung von Arten, vor allem auch für die charakteristischen Baumarten des Auwaldes. Die hydrologischen Faktoren bedingen somit auch die Zonierung in Weichholz- und Hartholzauen. In höher gelegenen Bereichen der Aue bilden sich Auenwälder mit einer besonders hohen Artenvielfalt aus. Der nährstoffreiche, feuchte Boden bietet einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren eine Existenzgrundlage. Sowohl von den Pflanzen- als auch von den Tierarten wird so eine spezielle Anpassung an den periodischen Wechsel von Überschwemmung und Trockenheit, von Erosion und Sedimentation, die starke mechanische Beanspruchung und der hohe Nährstoffaustausch gefordert. Es können sich zahlreiche ökologische Nischen bilden, die den vielfältigen Artenreichtum bewirken. All diese Prozesse sind von der Hochwasserdynamik abhängig. Jeder Eingriff verändert und stört diese Prozesse. Die Hochwasserdynamik hat auch tief greifenden Einfluss auf die Bodenbildung in der Aue. Dabei sind vor allem zwei Faktoren von Bedeutung. Zum einen erfolgt mit jeder Überschwemmung ein Sedimentein- und ein Oberbodenaustrag zum anderen ergibt sich durch die Überschwemmungen ein periodischer Luftabschluss, der für die Lebewesen des Bodens für phasenweise anaerobe Verhältnisse sorgt (KIENE, o. J.). Die mitteleuropäischen Auenwälder nehmen bei uns dieselbe Stellung ein, wie die Regenwälder in den Tropen. Auenwälder sind wie die tropischen Regenwälder stark gefährdet und könnten bald völlig aus unserer Landschaft verschwinden. Es gibt heutzutage kaum noch Auenwälder in unserer Landschaft. Kleinere Reste finden sich noch an wenigen Stellen an der Donau und am Rhein. Lediglich zehn Prozent der früher in Mitteleuropa vorhandenen Auenwälder ist noch vorhanden. Die naturbelassenen Auengebiete, die sich noch in unserer Landschaft befinden dürfen nicht als isolierte Lebensräume angesehen werden. Sie befinden sich oft in einem Biotopverbund mit verschiedene Arten von Feuchtgebieten wie zum Beispiel Niedermooren, Bruchwäldern, Feuchtwiesen oder verlandeten Altwasserarmen (COLDITZ, 1994).

2 Zonierung der Auen

Bei der Zonierung von Fließgewässern gibt es zwei Möglichkeiten.

Zum einen kann man die Einteilung in Längsrichtung vornehmen, von der Quelle bis zur Mündung. Zum anderen kann man das Querprofil des Gewässers mit seinem Einzugsbereich betrachten und wie an einem Querschnitt die einzelnen Zonen fest festlegen.

Zonierung in Fließrichtung:

Wenn ein Fließgewässer im Gebirge entspringt kann man ihn in Längsrichtung in fünf Abschnitte unterteilen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: FEY, 1995

da dieser Teil nur flach überschwemmt wird. Die Pflanzen, die dort wachsen sind höhere Weichhölzer, die meist aus Weidenarten oder Grauerlen bestehen. Auf den Kiesbänken können sich ebenfalls Sträucher ansiedeln.

3 Mittellauf

In dem Bereich bilden sich die klassischen Auenwälder aus. Man kann zwischen gewässernahen Weichholzauen, die bis zu 190 Tage im Jahr überflutet sein können und Hartholzauen, die hingegen lediglich 90 Tage im Jahr überflutet sind, unterscheiden.

4 Unterlauf

Ein naturbelassener Fluss nimmt im Unterlauf oft einen mäandrierenden Verlauf, dadurch wird die Fließgeschwindigkeit herabgesetzt und die Sedimente können sich im Überschwemmungsbereich herabsetzen. Hier bilden sich ebenfalls Weich- und Hartholzauen.

5 Mündungslauf

Welche Vegetation sich im Mündungsbereich ausbildet hängt davon ab, ob der Fluss in ein Gewässer mit großem Tidenhub oder in ein Gewässer mit gleich bleibendem Wasserstand mündet. Bei gleich bleibendem Wasserstand kann sich ein Delta ausbilden, in dem man bewachsene Schlickzonen, Röhrichte und Weidenauen findet.

Wenn man die fünf Abschnitte betrachtet kann man erkennen, dass in zwei Abschnitten die Ausbildung der charakteristischen Auen und Auenwälder erfolgt. Lediglich im Mittel- und im Unterlauf kann sich das gesamte Spektrum der artenreichen, auentypischen Lebensgemeinschaften ausbilden. Die Zonierung des Querprofils erfolgt daher in diesem Bereich (COLDITZ, 1994).

Zonierung quer zur Fließrichtung:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: LESER, 2001

1 Flussbett

Das Flussbett ist immer vollständig mit Wasser gefüllt. Ausnahmen entstehen bei extremen Trockenperioden. In dem Bereich können sich somit keine Landpflanzen ansiedeln. Die Wasserpflanzen, die hier vorkommen sind vorwiegend einfach gebaute Arten.

2 Amphibischer Uferbereich

In diesem Bereich können sich schnellwüchsige, krautige Pflanzen in den kies- und sandbedeckten, sonnenbeschienenen Uferzonen ansiedeln, wenn diese für kurze

Perioden trockenfallen,

3 Flussröhricht

An die hohen Wasserstände und die starke mechanische Beanspruchung dieser Zone sind Gräser und grasartige Pflanzen angepasst.

4 Weidengebüsch

In den freien Uferzonen bilden sich auf Kies- und Sandbänken Weidengebüsche aus, die typischen Arten sind darunter die Mandelweide und die Purpurweide. Da Weiden sehr viel Licht benötigen um Auskeimen zu können und sich im dichten Röhricht kaum Licht befindet brauchen die Weiden eine geeignete freie Fläche im Uferbereich.

5 Weichholz-Auenwald

Auf einem etwas höher gelegenen Standort bilden sich Weichholz – Auenwälder aus. Hier ist der Hochwassereinfluss etwas geringer. Charakteristische Gehölzarten im Flachland Mitteleuropas sind Silberweiden, Bruchweiden und Mandelweiden. Grauerlen, die auch dazugehören bilden sich im Gegensatz zu den anderen im Gebirge aus. Denn nur dort ist auch im Sommer ein Hochwasser zu finden, dass durch die relativ späte Schneeschmelze zustande kommt zu finden, dass die Grauerlen zum gedeihen benötigen. Aufgrund des nicht so dichten Bewuchses im Weichholz-Auenwald kann sich eine Krautschicht entwickeln.

6 Hartholz-Auenwald

In dem Bereich können sich wertvolle Harthölzer wie Stieleichen, Ulmen und Eschen entwickeln. Buchen kommen lediglich in Gegenden, die weniger als einige Tage im Jahr überflutet sind vor.

[...]

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Hochwasserdynamik in der Aue
Hochschule
Ruhr-Universität Bochum
Note
1,3
Jahr
2005
Seiten
21
Katalognummer
V64531
ISBN (eBook)
9783638573214
ISBN (Buch)
9783638759335
Dateigröße
708 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hochwasserdynamik, Überschwemmung, Gewässer, Auen, Biotop
Arbeit zitieren
Anonym, 2005, Hochwasserdynamik in der Aue, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64531

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