Gerade Teenager wurden in den letzten Jahren von der Werbeindustrie als eigenständige Zielgruppe entdeckt. Die Förderung eines kritischern Umgangs mit Werbung ist daher notwendig, um die Jugendlichen zu befähigen, die Intentionen, die sich hinter den einprägsamen Werbespots verbergen, zu durchschauen und dadurch scheinbare Angebote, Qualitätsversprechen und implizierte Zusatznutzen genauer zu hinterfragen, bevor ein Urteil gefällt oder eine Kaufentscheidung getroffen wird.
Innerhalb meiner Unterrichtseinheit möchte ich versuchen, Ansätze zu schaffen, die Schüler zum kritischen Umgang mit Werbung zu befähigen. Dabei kann und soll es nicht darum gehen, Werbung mit zu "verteufeln", sondern vielmehr darum, sie zu hinterfragen. Was sagt die Werbung über ein Produkt aus und was verschweigt sie? Welche Überlegungen stellen die Werbebetreibenden bei der Planung einer Werbekampagne an? Auf welche Bedürfnisse zielen sie ab? Wie versuchen sie, ihre Botschaften zu übermitteln?
Jugendliche, die versuchen, Antworten auf diese und ähnliche Fragen zu finden, die Werbestrategien kennen und erkennen und die wissen, wo und wie man unabhängige Produktinformationen finden und nutzen kann, sind auf dem Weg, sich zu selbstbewussten, kritischen und kompetenten Persönlichkeiten zu entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Fachwissenschaftliche Analyse
- 2.1 Werbung
- 2.2 Begriffsklärung: Werbemittel und Werbeträger
- 2.3 Das AIDA - Analysemodell
- 2.4 Bausteine der Anzeigenwerbung
- 2.4.1 Die Schlagzeile (Headline)
- 2.4.2 Der Fließtext (Copy, Textbody oder Bodycopy)
- 2.4.3 Der Slogan
- 2.4.4 Marken- und Produktnamen
- 2.4.5 Bildelemente
- 2.5 Der Transport der Werbebotschaft: Werbestrategien
- 2.5.1 Rhetorische Figuren
- 2.5.1.1 Appellfiguren
- 2.5.1.2 Klangkorrespondenzen: Alliterationen und Endreime
- 2.5.1.3 Hyperbeln
- 3.5.1.4 Personifikationen
- 2.5.2 Sprachspiele
- 2.5.3 Bildelemente
- 2.5.2.1 Anspielungen auf vorgeprägte sprachliche Muster
- 2.5.2.2 Anspielungen auf Sprichwörter (Phraseologismen)
- 2.5.3.1 Darstellungsart
- 2.5.3.2 Komplexität der Darstellung
- 2.5.3.3 Prägnanz des Dargestellten
- 2.5.4. Verknüpfungen zwischen Bild und Text
- 2.5.1 Rhetorische Figuren
- 2.6 Werbesprache
- 2.6.1 Wortarten
- 2.6.1.1 Nomen
- 2.6.1.2 Adjektive
- 2.6.1.3 Verben
- 2.6.2 Neologismen und Komposita
- 2.6.3 Aufwertende Wörter und Schlüsselwörter
- 2.6.4 Fremdwörter, Fachwörter und Pseudofachbegriffe
- 2.6.1 Wortarten
- 3. Werbekompetenz
- 3.1 Notwendigkeit der Förderung der Werbekompetenz bei Jugendlichen
- 3.2 Das Thema Werbung im Deutschunterricht
- 4. Vorstellung der Lerngruppe
- 4.1 Didaktische Überlegungen
- 4.2 Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler
- 4.3 Arbeits- und Sozialverhalten
- 5. Darstellung der Unterrichtseinheit
- 5.1 Tabellarische Verlaufsübersicht mit didaktischem Kommentar
- 5.2 Sachanalysen
- 5.2.1 Werbung
- 5.2.2 Anzeigenwerbung
- 5.2.3 Fernsehwerbung
- 5.2.4 Die Stiftung Warentest
- 5.3 Ziele der Unterrichtseinheit
- 5.4 Begründung der Medien- und Methodenauswahl
- 5.5 Begründung der Stundenauswahl
- 6. Vorstellung ausgewählter Unterrichtsstunden
- 6.1 Die 2. Stunde: Analyse einer Werbeanzeige
- 6.1.1 Lernziele
- 6.1.2 Bedingungsanalyse
- 6.1.3 Sachanalyse
- 6.1.4 Didaktische Analyse
- 6.1.5 Methodische Überlegungen
- 6.1.6 Verlaufsplanung
- 6.1.7 Reflexion
- 6.2 Die 6. Stunde: Werbesprüche wörtlich nehmen
- 6.2.1 Lernziele
- 6.2.2 Bedingungsanalyse
- 6.2.3 Sachanalyse
- 6.2.4 Didaktische Analyse
- 6.2.5 Methodische Überlegungen
- 6.2.6 Verlaufsplanung
- 6.2.7 Reflexion
- 6.1 Die 2. Stunde: Analyse einer Werbeanzeige
- 7. Gesamtreflexion
- 7.1 Reflexion der Planung
- 7.2 Reflexion der Durchführung
- 7.3 Reflexion der Fragestellung
- 7.3.1 Förderung der analytischen Betrachtungsweise von Werbung
- 7.3.2 Förderung des kritischen Umgangs mit Werbung durch Perspektivenwechsel
- 7.3.3. Förderung einer kritisch distanzierten, hinterfragenden Haltung gegenüber Werbeversprechen, Werbebotschaften und Angeboten durch Auseinandersetzung mit (in der Werbung unerwähnten) Fakten
- 7.3.4 Fazit und Ausblick
- 8. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Förderung des kritischen Umgangs mit Werbung bei Jugendlichen im Rahmen einer Unterrichtseinheit für eine 8. Hauptschulklasse. Sie analysiert die Funktionsweise von Werbung und betrachtet die Notwendigkeit, Jugendlichen Werbekompetenz zu vermitteln.
- Analyse von Werbebotschaften und Werbestrategien
- Entwicklung von Unterrichtsmethoden zur Förderung des kritischen Umgangs mit Werbung
- Bedeutung von Werbekompetenz für Jugendliche
- Einbezug aktueller Trends und Medienformen in der Werbung
- Praxisbezogene Umsetzung der Unterrichtseinheit in einer konkreten Lerngruppe
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und erläutert die Relevanz der Untersuchung anhand einer Beispielsituation aus dem Schulalltag. Kapitel 2 bietet eine fachwissenschaftliche Analyse von Werbung, wobei verschiedene Aspekte wie Werbemittel, Werbeträger und das AIDA-Modell betrachtet werden. Die Kapitel 3 und 4 beschäftigen sich mit der Notwendigkeit der Förderung der Werbekompetenz bei Jugendlichen und stellen die Lerngruppe sowie die didaktischen Überlegungen für die Unterrichtseinheit vor. Kapitel 5 präsentiert die Unterrichtseinheit mit ihrer tabellarischen Verlaufsübersicht, den Sachanalysen und der Begründung der Medien- und Methodenauswahl. Kapitel 6 stellt zwei ausgewählte Unterrichtsstunden im Detail vor, während das letzte Kapitel die Gesamtreflexion der Planung, Durchführung und der Fragestellung der Unterrichtseinheit beinhaltet.
Schlüsselwörter
Werbung, Werbekompetenz, Jugend, kritischer Umgang, Medienbildung, Analysemethoden, Unterrichtsgestaltung, Lerngruppe, AIDA-Modell, Werbestrategien, Rhetorische Figuren, Sprachspiele, Bildelemente, Werbesprache.
- Arbeit zitieren
- Rieke Kurzeia (Autor:in), 2006, Unterrichtseinheit. Werbebotschaften analysieren und durchschauen. Förderung des kritischen Umgangs der Jugendlichen mit Werbung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64692