Mit dem endgültigen Kollaps der kommunistischen Systeme Anfang der 1990er Jahre in den osteuropäischen Ländern, setzten im generellen parallel dazu ablaufende ökonomische, politische und gesellschaftliche Transformationsprozesse ein, die die Umgestaltung der staatlichen, politischen und wirtschaftlichen Institutionen von zentralisierter Planwirtschaft hin zu funktionierender Marktwirtschaft und von einparteien-diktatorischen Systemen hin zu parlamentarischer Demokratie zum Ziel hatten. Retrospektiv betrachtet, kann zum gegenwärtigem Zeitpunkt behauptet werden, dass – obgleich die Staaten Osteuropas in dem Zeitraum 1989 – 1991 relativ äquivalente politische und ökonomische Strukturen aufwiesen – der Transformationsprozess in den jeweiligen Ländern in seinem Modus, Tempo und Kontinuität divergierte.
Die Aufgabe der Hausarbeit wird es sein, einen substanziellen Grund für diese Differenz zu fixieren und sich konkreter auf die Fragestellung zu konzentrieren:
In welchem Zusammenhang stehen Konsolidierung der Demokratie und Genesis von Zivilgesellschaften?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Fragestellung
- Abhängige Variable
- Zivilgesellschaft im weitesten Sinne
- Zivilgesellschaft im engeren Sinne
- Unabhängige Variable
- Konsolidierung der Demokratie
- Intervenierende Variable
- Hypothese
- Operationalisierung
- Durchführung der Arbeit
- Phasen-Modell von Perez-Diaz
- Fallbeispiele: Russland, Tschechien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Konsolidierung der Demokratie und der Entwicklung von Zivilgesellschaften in postsozialistischen Transformationssystemen. Sie analysiert, wie die Konsolidierung demokratischer Strukturen die Entstehung und Stärkung von zivilgesellschaftlichen Akteuren beeinflusst.
- Konsolidierung der Demokratie in postsozialistischen Ländern
- Entwicklung von Zivilgesellschaften nach dem Fall des Kommunismus
- Der Einfluss von Staat und Zivilgesellschaft auf den Transformationsprozess
- Analyse des Verhältnisses von Staat und Zivilgesellschaft anhand von Fallbeispielen
- Die Rolle von NGOs, Vereinen, Gewerkschaften und Volksbegehren in der Zivilgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung und Fragestellung: Die Einleitung stellt die Problematik der divergierenden Transformationsprozesse in den osteuropäischen Ländern nach dem Fall des Kommunismus dar. Die zentrale Fragestellung der Arbeit ist die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Konsolidierung der Demokratie und der Genesis von Zivilgesellschaften.
- Abhängige Variable: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Zivilgesellschaft im weitesten und engeren Sinne. Es betont die Rolle der Zivilgesellschaft als dritter Grundpfeiler einer stabilen Demokratie und ihre Bedeutung für die Akzeptanz des demokratischen Rechtsstaates.
- Unabhängige Variable: Das Kapitel erklärt den Begriff der Konsolidierung der Demokratie und beschreibt die vier Phasen dieses Prozesses nach Merkel, Sandschneider und Segert. Es wird betont, dass eine konsolidierte Demokratie eine politische Kultur voraussetzt, die die allgemeine Akzeptanz von demokratischen Entscheidungsprozessen und die Legitimität der Institutionen gewährleistet.
- Intervenierende Variable: Dieses Kapitel erläutert, wie Faktoren wie die Art des Systemwechsels und die Institutionalisierung die Beziehung zwischen Konsolidierung der Demokratie und der Entwicklung der Zivilgesellschaft beeinflussen.
- Hypothese: Die Arbeit stellt die Hypothese auf, dass der Prozess der Konsolidierung einer Demokratie die Entstehung und Entwicklung von Zivilgesellschaften ermöglicht und fördert.
- Operationalisierung: Dieses Kapitel beschreibt die empirischen Methoden und Indikatoren, die zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Konsolidierung der Demokratie und der Entwicklung der Zivilgesellschaft eingesetzt werden. Es werden verschiedene Indikatoren wie die Präsenz von NGOs, bürgerrechtlichen Vereinen, Gewerkschaften und Volksbegehren sowie der Demokratieindex und der CPI erwähnt.
- Durchführung der Arbeit: Das Kapitel erläutert die Vorgehensweise der Arbeit, die auf dem Phasen-Modell von Perez-Diaz basiert. Es wird betont, dass die Arbeit die Hypothese anhand von zwei Fallbeispielen – Russland und Tschechien – analysiert und die beiden Länder vergleichend untersucht. Dabei wird die representational consolidation, die Phase der intermediären Interessenvermittlung durch Parteien und Interessenverbände, besonders analysiert und in Bezug zum Prozess der Konsolidierung der Demokratie gesetzt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen der politischen Transformation in postsozialistischen Ländern, insbesondere mit der Konsolidierung der Demokratie, der Entwicklung von Zivilgesellschaften und dem Verhältnis von Staat und Zivilgesellschaft. Sie analysiert die Rolle von NGOs, Vereinen, Gewerkschaften und Volksbegehren in der Entwicklung von Zivilgesellschaften und untersucht die Auswirkungen von politischen und gesellschaftlichen Institutionen auf den Transformationsprozess.
- Arbeit zitieren
- Ljubomir Milev (Autor:in), 2005, Konsolidierung der Demokratie und Genesis von Zivilgesellschaften in postsozialistischen Transformationssystemen in Russland und Tschechien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64704