In dieser Arbeit befasse ich mich mit der Mentalitätsgeschichte, einer historischen Disziplin, die sich unter anderem auch mit dem Riechen und Hören in früheren Jahrhunderten auseinandersetzt und mithilfe dieser Sinne versucht, auf das damalige Weltbild der Menschen zu schließen. Meine Arbeit wird nach einer kurzen Einführung in das Thema Mentalitätsgeschichte und deren Problematik Texte der zwei Historiker Alain Corbin und Peter Payer darstellen, die sich zum einen mit dem Geruch im 18. und 19. Jahrhundert im Allgemeinen bzw. in Wien im Speziellen beschäftigen. Zum anderen hat der Franzose Corbin eine Arbeit über die Bedeutung von Glocken im 18. Jahrhundert in Frankreich geschrieben, während Payer Forschungen über die Entstehung von Lärm seit der Industrialisierung anstellte und einen Aufsatz zu diesem Thema verfasste. Nachdem ich diese Arbeiten dargestellt habe möchte ich schließlich zu der Frage kommen, inwiefern die Mentalitätsgeschichte trotz ihrer Mängel einen Nutzen für die Ethnologie der Sinne haben kann, auch wenn die vorhandene Literatur dieser historischen Disziplin von der Ethnologie bisher kaum beachtet wurde bzw. keine Berücksichtigung in ethnologischen Texten fand.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mentalitätsgeschichtsforschung und ihre Mängel
- Der Geruch in der europäischen Geschichte seit dem 18. Jahrhundert
- Pesthauch und Blütenduft
- Erdausdünstungen und Fäulnistheorien
- Geruch und Geschlecht
- Geruch und Gesellschaftssystem
- Ein olfaktorischer Streifzug durch Wiens Geschichte und Gegenwart
- Pesthauch und Blütenduft
- Die Bedeutung von Gehör und Klanglandschaften seit dem 18. Jahrhundert
- Die Sprache der Glocken
- Zerstörung einer Klanglandschaft
- Widerstand gegen die Reduzierung der Glocken
- Glockenaffären
- Bedeutungsverlust im 19. Jahrhundert
- Eine kurze Geschichte des Lärms
- Die Sprache der Glocken
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Mentalitätsgeschichte und untersucht den Nutzen dieser historischen Disziplin für die Ethnologie der Sinne. Sie analysiert die Arbeiten von Alain Corbin und Peter Payer, die sich mit Geruch und Klanglandschaften im 18. und 19. Jahrhundert auseinandersetzen. Die Arbeit beleuchtet die Problematik der Mentalitätsgeschichte und untersucht, inwiefern sie trotz ihrer Mängel für die Ethnologie der Sinne relevant sein kann.
- Rekonstruktion von Verhaltensweisen und Ausdrucksformen früherer Jahrhunderte
- Analyse der Bedeutung von Geruch und Klang in der Geschichte
- Untersuchung der sozialen Strukturen und Spannungen, die mit dem Geruchssinn verbunden sind
- Beurteilung des Nutzens der Mentalitätsgeschichte für die Ethnologie der Sinne
- Kritik an der Ausgrenzung bestimmter Personengruppen in der Mentalitätsgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Mentalitätsgeschichte und ihre Problematik ein. Kapitel 2 stellt die Mentalitätsgeschichte als historische Disziplin vor und erläutert ihre Kritikpunkte. Kapitel 3 befasst sich mit dem Geruch in der europäischen Geschichte seit dem 18. Jahrhundert und analysiert die Arbeiten von Alain Corbin und Peter Payer. Kapitel 4 untersucht die Bedeutung von Gehör und Klanglandschaften im gleichen Zeitraum. Das Fazit soll klären, inwiefern die Mentalitätsgeschichte trotz ihrer Mängel einen Beitrag zur Ethnologie der Sinne leisten kann.
Schlüsselwörter
Mentalitätsgeschichte, Ethnologie der Sinne, Geruch, Klanglandschaften, soziale Strukturen, 18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert, Alain Corbin, Peter Payer.
- Arbeit zitieren
- Berit Marchetti (Autor:in), 2006, Der Nutzen von Mentalitätsgeschichte für die Ethnologie der Sinne , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64727