Alexander der Große gehört zu den wenigen historischen Persönlichkeiten, deren Bekanntheit bei Menschen aller Bildungsgrade noch nach Jahrtausenden wie selbstverständlich scheint. Zumindest der Name ist jedem Europäer bekannt. Diese Ehre teilt Alexander nur mit wenigen anderen historischen Persönlichkeiten wie Caesar, Dschingis Kahn oder Napoleon.
Philipp II., Vater Alexanders, ist eine solche Ehre bisher nicht zu Teil geworden. Außerhalb der historischen Forschung ist sein Name weniger bekannt. Es heißt, dass Alexander Zeit seines Lebens seinen Vater überflügeln wollte. Dies scheint ihm zumindest in der Erinnerung der Nachwelt gelungen zu sein. Sein Leben hat sowohl in der Antike wie in der Neuzeit Historiker und Literaten zu einer unüberschaubaren Masse an Werken inspiriert. Gibt man in der Internet Movie Database1 Alexander als Suchbegriff ein, so bekommt man ein gutes Dutzend Filmtitel, die sich alle samt mit großem Budget und Aufwand dem Leben Alexanders widmen. Zu Philipp II. findet man keinen Filmtitel.
Ein Blick in die historische Forschung vermittelt oft andere Bilder, so auch in diesem Fall. Zwar ist rein quantitativ in der geschichtswissenschaftlichen Publizistik ein klares Übergewicht der Alexander-Biographien gegenüber den Philipp-Biographien festzustellen, aber kaum ein Historiker vergisst zu erwähnen, dass die Eroberung des Perserreiches unter Alexander ohne die Reformen in Makedonien und die Erringung der Hegemonialstellung in Hellas unter Philipp nicht möglich gewesen wäre. „Das Werk der beiden Makedonenkönige ist nicht voneinander zu trennen. Auf dem was Philipp geschaffen hat, konnte Alexander aufbauen“2.
Begreift man die Zeit zwischen 359 und 323 v. Chr., also die Zeit zwischen Philipps Regierungsantritt und Alexanders Tod, als eine Einheit, so muss es Kontinuitäten geben von Philipps zu Alexanders Regierungsjahren. Ich werde mich in dieser Hausarbeit mit den innermakedonischen Konflikten zur Zeit Philipps II. und Alexander des Großen beschäftigen, d.h. vor allem mit den Konflikten zwischen König und makedonischem Adel, und diesen Aspekt ihrer Regierungsjahre auf Kontinuitäten untersuchen. Am Schluss der Arbeit soll also möglichst die Frage beantwortet werden, ob Alexanders Umgang mit der makedonischen Elite auf Philipps Politik aufbaut oder mit ihr bricht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Philipp II.
- 2.1 Philipps Regierungsjahre
- 2.2 Philipps letztes Regierungsjahr
- 2.3 Philipps Tod
- 3. Alexander der Große
- 3.1 Alexanders Machtantritt
- 3.2 Beseitigung politischer Gegner während des Persienfeldzuges
- 3.3. Innere Auseinandersetzungen während den Feldzügen in den östlichen Satrapien und Indien
- 3.4 Letzte Maßnahmen Alexanders
- 4. Fazit
- 5. Literatur- und Quellenverzeichnis
- 5.1 Quellen
- 5.2 Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den innermakedonischen Konflikten zur Zeit Philipps II. und Alexander des Großen. Der Fokus liegt dabei auf den Konflikten zwischen König und makedonischem Adel, wobei die Arbeit auf Kontinuitäten in ihren Regierungsjahren eingeht. Die zentrale Fragestellung der Arbeit lautet: Baut Alexanders Umgang mit der makedonischen Elite auf Philipps Politik auf oder bricht er mit ihr?
- Philipps Regierungsjahre und seine Reformen
- Alexanders Machtantritt und seine Politik gegenüber dem makedonischen Adel
- Innere Auseinandersetzungen während der Regierungszeiten beider Könige
- Kontinuitäten und Brüche in der Politik von Philipp und Alexander
- Die Rolle des makedonischen Adels in der Herrschaft Philipps und Alexanders
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik und führt den Leser in die historische Bedeutung von Philipp II. und Alexander dem Großen ein. Das zweite Kapitel analysiert die Regierungszeit von Philipp II. und beleuchtet seine Reformen des makedonischen Heeres sowie seine Beziehung zum makedonischen Adel. Dabei wird insbesondere auf Philipps Umgang mit inneren Konflikten und seine Herrschaftssicherungsstrategien eingegangen.
Das dritte Kapitel widmet sich Alexander dem Großen und behandelt seinen Machtantritt, seine Politik gegenüber dem makedonischen Adel und seine Feldzüge. Der Fokus liegt dabei auf den inneren Auseinandersetzungen, die Alexander während seiner Feldzüge in Persien und Indien durchlebte. Dieses Kapitel beleuchtet auch Alexanders letzte Maßnahmen und seinen Umgang mit der makedonischen Elite.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Philipp II., Alexander der Große, Makedonien, makedonischer Adel, innere Konflikte, Herrschaftssicherung, Reformen, Militär, Politik, Kontinuitäten, Brüche.
- Arbeit zitieren
- Andreas Wiedermann (Autor:in), 2006, Philipp II. und Alexander der Große und ihre Politik gegenüber dem makedonischen Adel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64802