Umwelt- und Energiebilanzen


Hausarbeit, 2002

17 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Umwelt- und Energiebilanzen
2.1 Definition: Umwelt- und Energiebilanzen
2.2 Ökobilanz, Umweltmanagementsysteme nach EMAS und ISO 14001
2.3 Ziele von Ökobilanzen

3 Die Ökobilanz-Methodik
3.1 Konzept der objektorientierten Teilbilanzen
3.1.1 Die Betriebsbilanz
3.1.2 Die Prozessbilanz
3.1.3 Die Produktbilanz
3.1.4 Die Standortbilanz
3.1.5 Systematik der Bewertung
3.2 Arbeitsschritte einer Ökobilanz
3.2.1 Festlegung des Ziels und Untersuchungsrahmen
3.2.2 Die Sachbilanz
3.2.3 Die Wirkungsabschätzung
3.2.4 Die Auswertung
3.2.5 Zusammenfassung der Ökobilanz-Methodik

4 Schlussbetrachtung

5 Quellenverzeichnis

1 Einleitung

Umweltschutz in seinen verschiedenen Facetten ist eines der großen gesellschaftlichen Themen unserer Zeit. Der Endverbraucher bzw. der industrielle Kunde wünscht sich zunehmend, dass die Produkte möglichst umweltschonend produziert, ver- bzw. gebraucht und entsorgt werden können. Zudem sorgt der Gesetzgeber durch eine Vielzahl von Vorgaben und Regelungen für die Erhaltung der Umwelt und gibt so Maßstäbe für ökologisches Handeln vor. Im Zuge dieses gesellschaftlichen Wandels sind in den letzten Jahren vermehrt Unternehmen dazu übergangen Umweltmanagement zu betreiben. Darunter kann auch die Erstellung von sogenannten Umweltbilanzen fallen.

Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist es, Umwelt- und Energiebilanzen (UEB) als ein Zusatzwerkzeug des Controlling zur Schaffung von Ergebnistransparenz vorzustellen und zu erklären. UEB bilanzieren Stoff- und Energieströme, indem z.B. Inputs den Outputs gegenübergestellt werden. Die gewonnenen Informationen und die Bewertung der Umwelteinwirkungen aus den Umwelt- und Energiebilanzen sollen somit als Instrument des Controlling genutzt werden.[1]

Die ökologische Buchhaltung aus dem Jahre 1978 von Müller-Wenk stellt den ersten geschlossenen Entwurf eines Instrumentes zur Erfassung der von einem Unternehmen ausgehenden Umwelteinwirkungen dar.[2] Einen Überblick über die Entwicklung und Differenzierung der Umweltbilanzen als Oberbegriff geben Kanning und Hopfenbeck.[3] Im Rahmen der Umweltorientierung sind in den letzten Jahren umfangreiche Konzepte und Methoden entwickelt und standardisiert worden. Der Zusammenhang zwischen den wichtigsten aktuellen Methoden und Standards, der Ökobilanz-Methodik nach DIN/EN/ISO 14040ff.[4], dem Umweltmanagementsystem (UMS) nach EG-Öko-Audit Verordnung (EMAS)[5] und dem UMS nach ISO 14001[6] wird im 2. Kapitel aufgezeigt. Darüber hinaus werden die Ziele der Ökobilanz-Methodik erklärt. Auf die Öko-Controlling-Ansätze wird nicht eingegangen, da diese in der Literatur sehr ausführlich beschrieben sind und über das zum Thema notwendige Verständnis weit hinausgehen.[7] Im darauffolgenden Kapitel werden die einzelnen Verfahren am Beispiel der am weitesten entwickelten und standardisierten Ökobilanz-Methodik, nach Objekten und nach dem Lebenszyklusprinzip unterteilt, dargestellt. Der Umweltbilanz-Begriff wird hier als Oberbegriff verwendet, unter dem alle Ansätze der Bilanzierung von Stoff- und Energieströmen subsumiert werden. Die Arbeit endet mit einer kurzen Schlussbetrachtung.

2 Umwelt- und Energiebilanzen

2.1 Definition: Umwelt- und Energiebilanzen

Die Bilanz im kaufmännischen Sinne basiert auf der zweiseitigen monetären Ausgewogenheit. Der Umweltbilanz liegt dagegen das naturwissenschaftlich physikalische Bilanzprinzip zugrunde.[8] Umweltbilanz und Ökobilanz wurden in der älteren Literatur teilweise synonym gebraucht.[9] Umweltbilanz wird heute als Oberbegriff für die bilanzierende und beurteilende Betrachtung eines ökologisch relevanten Systems verwendet. Nach neuester Normung wird die Ökobilanz definiert als “...eine Methode zur Abschätzung der mit einem Produkt[10] verbundenen Umweltaspekte und produktspezifischen potentiellen Umweltwirkungen ...“[11] über seinen gesamten Lebensweg. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit, wird für das weite Spektrum der Umweltbilanz-Methoden beispielhaft die Ökobilanz erläutert, die einen allgemeinen methodischen Rahmen definiert, der prinzipiell auf andere Systeme übertragbar ist und je nach Zielsetzung individuell ausgestaltet werden kann.[12] Die Ökobilanz setzt sich aus der Zielbestimmung, der Sachbilanz als Kernstück, der Wirkungsabschätzung und der Auswertung zusammen.[13]

Energiebilanzen stellen Informationen über Energieeingänge (Input) und Energieausgänge (Output) eines Prozesses dar und bewerten deren Auswirkungen. Für den Prozess der Bilanzierung von Stoff- und Energieströmen in einer Bilanz wird der Begriff der Sachbilanz verwendet. Da die Erstellung einer Sachbilanz die Bilanzierung von Energie- und Stoffströmen erfordert; die Energiebilanz somit in die Sachbilanz integriert ist, wird in Abschnitt 3.2.2 die Energiebilanz innerhalb der Sachbilanz dargestellt.[14]

2.2 Ökobilanz, Umweltmanagementsysteme nach EMAS und ISO 14001

Die nach der EMAS Verordnung validierten Unternehmensstandorte verpflichten sich zur Verringerung der Umwelteinwirkungen und liefern in Form der Umwelterklärung einen staatlich geprüften Bericht.[15] Wohingegen die Zertifizierung nach ISO 14001 die Unternehmen zu ständigen Verbesserungen ihres Umweltmanagementsystems verpflichtet.[16]

Kernelement jeder Ökobilanz ist die Gegenüberstellung stofflicher- bzw. energetischer In- und Outputs. Die Informationen werden unternehmensrelevant verwendet oder veröffentlicht.[17] Somit ist die Ökobilanz-Methodik als Instrument zu verstehen, das im Rahmen eines betrieblichen Umweltmanagentsystems zur Anwendung kommen kann.

[...]


[1] Vgl. Hopfenbeck, W./Jasch, C.: Öko-Controlling- Umdenken zahlt sich aus!, Landsberg/Lech 1993, S.330.

[2] Vgl. Müller-Wenk, R.: Die ökologische Buchhaltung. Ein Informations- und Steuerungsinstrument für umweltkonforme Unternehmenspolitik, Frankfurt/M. 1978.

[3] Kanning, H.: Umweltbilanzen- Instrumente einer zukunftsfähigen Regionalplanung?, Dortmund 2001, S. 55ff und Hopfenbeck, W.: Allgemeine Betriebswirtschafts- und Managementlehre, 4 Auflage, Landsberg/Lech 1989, S.1053.

[4] DIN/EN/ISO 14040ff , in der aktuellen Fassung von 1997 im Sinne von Life Cycle Assessment (LCA) nicht mehr ausschließlich auf Produkte beschränkt.

[5] Synonym wird in der Literatur der Begriff EMAS (Eco Management and Audit Scheme) verwendet Vgl. EG: Verordnung (EWG) Nr.1836/93 des Rates vom 29.Juni 1993: Über die freiwillige Beteiligung gewerblicher Unternehmen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung. In: Amtsblatt der EG, Nr. L168,7/93.

[6] DIN/EN/ISO 14001:1996.

[7] Vgl. Hopfenberg, W./Jasch, C (1993) S. 44ff, übereinstimmend Möller, A. u.a.: Öko-Controlling in Handelsunternehmen: Ein Leitfaden für das Stoffstrommanagement, Berlin 1997, S.9.

[8] Summe der eintretenden Mengenströme = Summe der austretenden Mengenströme

[9] Vgl. Corino, C.: Ökobilanzen: Entwurf und Beurteilung einer allgemeinen Regelung, Düsseldorf 1995, S.11 übereinstimmend Etterlin, G.: Ökobilanzen: ein Leitfaden für die Praxis, Mannheim 1992, S.15.

[10] In der internationalen Norm „wird der Begriff ,Produkt’ nicht nur für Produkte verwendet, sondern kann auch für Dienstleistungen gelten“ (DIN/EN/ISO 14040ff:1997).

[11] Ebenda.

[12] Vgl. Kanning, H. (2001), S.178ff und DIN/EN/ISO 14040ff:1997.

[13] DIN/EN/ISO 14040ff:1997

[14] Vgl. Ebenda.

[15] Vgl. EG (1993) und Schimmelpfeng, L./Machmer, D.(Hrsg.): Öko-Audit und Öko-Controlling gemäß ISO 14000ff. und EG-Verordnung Nr.1836/93, Taunusstein 1996, S. 13ff, sowie Vollmer, A.: EG-Öko-Audit-Verordnung Umwelterklärung: Anforderungen, Hintergründe, Gestaltungsoptionen; Berlin 1995, S.6ff.

[16] Vgl. Schimmelpfeng, L./Machmer, D. (1996), S. 199ff, sowie Röpenack, A.: Ökologische Produktoptimierung mit Umweltmanagementsystemen und Ökobilanzen in: Sietz, M. (Hrsg.):Umweltschutz, Produktqualität und Unternehmenserfolg: vom Öko-Audit zur Ökobilanz, Berlin 1998, S.53ff.

[17] wobei die Veröffentlichung nicht obligatorisch ist.

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Details

Titel
Umwelt- und Energiebilanzen
Hochschule
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin  (Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen)
Veranstaltung
Grundlagen des Controlling
Note
1,0
Autor
Jahr
2002
Seiten
17
Katalognummer
V6485
ISBN (eBook)
9783638140461
Dateigröße
382 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Umweltbilanz, Sachbilanz, Ökobilanz, EMAS, DIN/ISO/EN, Controllinginstrument
Arbeit zitieren
Rene Michel (Autor:in), 2002, Umwelt- und Energiebilanzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6485

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