Technologie - dieses Schlagwort begegnet uns derzeit immer öfter in Verbindung mit der Frage nach Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und ganzer Volkswirtschaften in einer globalisierten Weltwirtschaft. Die europäische Wettbewerbsstrategie ist spätestens seit der Lissabon-Agenda offenkundig: Stärkung des Wissens durch Ausbildung und Forschung und darauf basierender technologischer Vorsprung soll den Absatz innovativer Produkte und damit letztlich die Aufrechterhaltung hoher Lebensstandards ermöglichen. Zunehmender Wettbewerbsdruck bedeutet demnach, (neue) Technologien mit Nachdruck (weiter) zu entwickeln und aus ihnen Profit zu generieren.
Technologien bzw. Anwendungen von Technik bergen jedoch immer ein gewisses Risikopotential. Das Wissen um mögliche Risiken und das damit verbundene Handeln beziehen sich jedoch immer auf zukünftige Zustände die Konsequenzen stellen sich erst zukünftig ein. Technikfolgenabschätzung und technische Risikoforschung sind deshalb von entscheidender Bedeutung, um der Verantwortung, die aus technischem Handeln erwächst, gerecht werden zu können. Die Ergebnisse wissenschaftlicher Risikoforschung und -analysen stimmen jedoch nicht notwendig mit der öffentlichen Meinung und Sichtweise überein - hierfür sind Mediendarstellungen bedeutsamer. Dieses Gefüge begründet die Motivation für die Thematik der vorliegenden Arbeit. Anhand der aktuell in den Medien behandelten Technologierisikothemen, früherer Darstellungstrends sowie verfügbarer Literaturmeinungen soll versucht werden, Zusammenhänge und Tendenzen in der Darstellung technologischer Risiken in den Medien darzulegen. Aus Sicht des Technologiemanagements ist es weiterhin interessant zu wissen, ob und wie die Darstellung möglicher oder tatsächlicher Risiken die Weiterentwicklung von Technologien beeinflussen kann. Zur Klärung dieser Fragen wird nach der einführenden Begriffklärung (2) zunächst auf das Thema der allgemeinen Risikokommunikation in den Massenmedien (3) eingegangen, um grundlegende Erkenntnisse und Zusammenhänge in diesem etablierten Forschungsgebiet darzustellen. Darauf aufbauend sollen anhand von Daten und Themen aus der Vergangenheit Wirkungsbeziehungen bezüglich der Darstellung technischer Risiken und deren Wahrnehmung in der Bevölkerung aufgezeigt werden (4).
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 2 BEGRIFFKLÄRUNG
- 3 GRUNDLAGEN: RISIKOKOMMUNIKATION IN MASSENMEDIEN
- 4 KLASSISCHE THEMEN UND TENDENZEN DER TECHNIKRISIKODARSTELLUNG
- 5 AKTUELLE PESSEBERICHTE ÜBER TECHNOLOGIERISIKEN.
- 5.1 METHODIK DER PRESSEBEOBACHTUNG
- 5.2 AUSGEWÄHLTE ARTIKEL:
- 6 IM FOCUS: ATOMTECHNOLOGIE.
- 6.1 NUTZUNG DER KERNENERGIE
- 6.2 BEDROHUNG DURCH KERNWAFFEN
- 7 ZUSAMMENFASSENDE ERÖRTERUNG.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, Zusammenhänge und Tendenzen in der Darstellung technologischer Risiken in den Medien aufzuzeigen. Die Arbeit untersucht, wie die Darstellung von Risiken die Weiterentwicklung von Technologien beeinflussen kann und welche Rolle die Risikokommunikation in den Massenmedien spielt. Sie betrachtet aktuelle Presseberichte und frühere Darstellungstrends sowie verfügbare Literaturmeinungen, um ein umfassendes Bild der medialen Auseinandersetzung mit technologischen Risiken zu zeichnen.
- Die Rolle der Medien in der Risikokommunikation
- Klassische Themen und Tendenzen der Technikrisikodarstellung
- Aktuelle Presseberichte über Technologierisiken
- Der Einfluss der Risikodarstellung auf die Weiterentwicklung von Technologien
- Das Beispiel der Atomtechnologie als Fallstudie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung (Kapitel 1) führt in die Thematik der Arbeit ein und erläutert die Relevanz von Technologien und Technik in der heutigen Zeit. Es wird auf das Risiko-Potential von Technologien und die Bedeutung der Risikoforschung hingewiesen. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Begriffsklärung von Risiko und stellt verschiedene Risikofelder und Risikotypen vor. Kapitel 3 behandelt das Thema der Risikokommunikation in den Massenmedien und beschreibt grundlegende Erkenntnisse und Zusammenhänge dieses Forschungsgebiets.
Kapitel 4 analysiert klassische Themen und Tendenzen der Technikrisikodarstellung in den Medien. Es werden historische Beispiele und Erkenntnisse aus der Risikoforschung beleuchtet, um ein Verständnis für die Entwicklung der medialen Auseinandersetzung mit technologischen Risiken zu gewinnen. Kapitel 5 befasst sich mit aktuellen Presseberichten über Technologierisiken, deren Methodik und ausgewählte Artikel. Schließlich wird in Kapitel 6 die Atomtechnologie als Fallstudie betrachtet und die Darstellung ihrer Nutzung und der Bedrohung durch Kernwaffen im Fokus der Medienanalyse beleuchtet.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: technologische Risiken, Risikokommunikation, Massenmedien, Technikrisikodarstellung, Presseberichte, Atomtechnologie, Kernenergie, Kernwaffen, Risikoforschung, Technikfolgenabschätzung.
- Arbeit zitieren
- Stefan Kutter (Autor:in), 2006, Bereiche und Tendenzen der Darstellung technologischer Risiken in den Medien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64955