Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit einer aktuellen Problematik, vor der viele Kommunen im Bundesgebiet stehen, deren Lösung aber bislang am Fehlen einer systematischen Entscheidungsvorbereitung mehr oder weniger gescheitert ist. Die wirtschaftliche Entwicklung einer Gemeinde hängt stark von der Standortgunst der gewerblichen Bauflächen, d.h. von der Qualität der relevanten Rahmenfaktoren, ab. Die Ansprüche daran sind nicht einheitlich, sondern unterscheiden sich zwischen verschiedenen Nutzergruppen und einzelnen Unternehmen. Um ein attraktives Angebot an geeigneten Gewerbeflächen für Investoren zu schaffen, bedarf es der genauen Kenntnis über die Potentiale der Standorte und die Anforderungen relevanter Zielgruppen.
Die Gestaltung des städtischen Raumes, als eine Aufgabe der Stadtentwicklung, erfordert auch Überlegungen über die optimale Verteilung der Gewerbeflächen in räumlicher, preislicher, funktionaler und zielgruppenspezifischer Hinsicht. Entsprechend dem raumordnungspolitischen Ziel einer Minimierung zusätzlichen Flächenverbrauchs gilt es, die bestehenden Areale unter Berücksichtigung ihrer Eignung optimal auszunutzen. Durch die Einbindung in eine Strategie der differenzierten Standortentwicklung soll schließlich die Steuerung der gewerblichen Flächennachfrage erfolgen.
Aufgabe dieser Arbeit ist es, ein Verfahren aufzustellen, mit dem eine differenzierte Standortentwicklung von Gewerbeflächen unterstützt werden kann. Im Mittelpunkt steht dabei der Standort mit seinem spezifischen Potential, für den geeignete Nutzungen gesucht werden, unter der Bedingung seiner optimalen, qualitativen Auslastung.
Welche Motive hat eine Gemeinde, sich intensiver als bisher mit der Qualität ihrer gewerblichen Bauflächen zu beschäftigen? Was steckt hinter einer Strategie der differenzierten Standortentwicklung? Wie können die bestehenden Flächen optimal ausgenutzt werden? Wie muß ein Verfahren zur zielgruppenorientierten Beurteilung der Standorteignung gestaltet sein und welche Schlußfolgerungen ergeben sich für deren Einsatz?
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Inhaltsverzeichnis
- Vorbetrachtungen
- 1. Abschnitt: Kommunales Gewerbeflächenmanagement in der Stadtplanung
- A. Quantitative Angebotsplanung von Gewerbeflächen
- B. Differenzierte Standortentwicklung als Instrument qualitativer Gewerbeflächenpolitik
- 2. Abschnitt: Standortangebot
- A. Stärken-Schwächen-Analyse zur Bestimmung des Standortpotentials
- I. Methode der Stärken-Schwächen-Analyse
- II. Potentiale von Gewerbestandorten aus kommunaler Sicht
- a) Grundstück
- 1. Fläche
- 2. Bebaubarkeit
- 3. Zeitliche Verfügbarkeit
- 4. Altlasten
- 5. Konflikte mit der Nachbarnutzung
- 6. Gebäude
- 7. Bodenrichtwert
- b) Verkehrsinfrastruktur
- 1. Verkehrsgeographische Lage
- 2. Verkehrsverträglichkeit
- Optimale Nutzung bestehender Gewerbeflächen
- Entwicklung eines Verfahrens zur zielgruppenorientierten Beurteilung der Standorteignung
- Steuerung der gewerblichen Flächennachfrage durch eine Strategie der differenzierten Standortentwicklung
- Analyse der Stärken und Schwächen von Gewerbestandorten
- Bestimmung der Anforderungen relevanter Zielgruppen an Gewerbeflächen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, ein Verfahren zu entwickeln, das die differenzierte Standortentwicklung von Gewerbeflächen unterstützt. Im Mittelpunkt steht dabei die optimale Nutzung des spezifischen Potentials eines Standortes unter der Bedingung seiner qualitativen Auslastung. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Gemeinden die Qualität ihrer gewerblichen Bauflächen verbessern und eine Strategie zur differenzierten Standortentwicklung entwickeln können.
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Abschnitt der Arbeit ordnet das Thema „Kommunales Gewerbeflächenmanagement“ in der Stadtplanung ein und beleuchtet die quantitative Angebotsplanung von Gewerbeflächen. Des Weiteren wird die differenzierte Standortentwicklung als Instrument der qualitativen Gewerbeflächenpolitik erläutert. Der zweite Abschnitt befasst sich mit dem Standortangebot und stellt eine Methodik vor, um Stärken und Schwächen eines Standortes zu bestimmen und in einem Standortprofil zu visualisieren. Im dritten Abschnitt werden die Anforderungen von Zielgruppen an Gewerbeflächen untersucht. Der vierte Abschnitt entwickelt schließlich ein Verfahren zur Bestimmung geeigneter Nutzungen für Gewerbeflächen, basierend auf den Ergebnissen der beiden vorherigen Abschnitte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Gewerbeflächenmanagement, Standortentwicklung, Standorteignung, Stärken-Schwächen-Analyse, Zielgruppenorientierung, differenzierte Standortentwicklung, Gewerbeflächenpolitik und Stadtplanung. Die Analyse konzentriert sich auf die Potentiale und Anforderungen von Gewerbestandorten und relevanten Zielgruppen, um eine optimale Nutzung der Flächen zu ermöglichen.
- Quote paper
- Thomas Sorsch (Author), 2000, Bestimmung der Nutzungseignung von Gewerbeflächen für eine differenzierte Standortentwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6500