Der Witz im Unternehmen


Seminararbeit, 2002

15 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Was ist ein Witz?

Arten von Witzen
Chefwitze
Witze über das System
Kariere- und Erfolgswitze
Widerstandswitze
Erotische Witze
Witze über Mitarbeiterleistungen
Berufsgruppen- und mitarbeiterspezifische Witze

Witz-Techniken
Wortwitze
Satzwitze
Szenische Witze

Die Bedeutung der Witze in der Psychologie
Kognitiver Aspekt
Affektiver Aspekt
Sozialer Aspekt

Fazit

Literaturverzeichnis

Einleitung

In vielen Organisationen gibt es schon lange nichts mehr zu lachen. Es geht nur noch darum, den Marktanteil im Wettbewerb zu vergrößern, die Produktivität und den Shareholder – Value zu steigern und die Kosten zu reduzieren. Daher ist die Angst um den Verlust des Arbeitsplatzes oft größer als der Spaß an der Arbeit.

Gleichzeitig gibt es aber die weitverbreitete Ansicht, dass mit Humor und Witz alles besser geht und die Menschen besser und lieber arbeiten. Humor fördert eine positive Einstellung und soll sogar leistungsfördernd sein. Durch Witz und Humor wird ein Arbeitsklima geschaffen , in dem Probleme besser bewältigt werden. Witz kann die Kreativität fördern und somit können die Mitarbeiter den immer wachsenden Anforderungen standhalten.

Die vorliegende Arbeit soll nun einen Einblick über die Bedeutung von Witzen und Humor im Unternehmen geben. Weiterhin wird betrachtet, ob und in wieweit man von den im Unternehmen anzutreffenden Witzen auf die Unternehmenskultur schließen kann.

Was ist ein Witz?

Ein Witz ist eine erzählerische Kurzform mit Explosivcharakter, in der eine bewusst gesteigerte Spannung eine Überraschende Auflösung erfährt. Seine Wirkung beruht auf der Diskrepanz zwischen Erwartung und Ergebnis (Fontius, 1986, zitiert nach Neuberger, 1988).

Um die Bedeutung von Witzen am Arbeitsplatz besser zu verstehen, lässt sich folgende Grundannahme formulieren: Witze sind verkleidete Enthüllungen von Problemen, die im Arbeitsalltag erlitten, aber selten offen zur Sprache gebracht werden (Neuberger, 1988). Nach Neuberger (1988) stiftet ein Witz zunächst Verwirrung: Es wird eine Ungereimtheit vorgestellt, ein Widerspruch erzeugt – und

(plötzlich), in die Pointe (überraschender, nicht zu erwartender Punkt bei Erzählungen) aufgelöst. Ein Beispiel:

„Ausgezeichnet, nur zwei Fehler!“ lobt der Chef seine neue Sekretärin, „und jetzt versuchen wir mal das zweite Wort!“

Die hier ausgedrückte Botschaft ist Kritik an den Fähigkeiten der Sekretärin, die durch Lob ausgedrückt wird.

Das Prinzip eines Witzes ist es, dass der Leser / Hörer mit Entwicklungen der Dinge oder mit Zuständen konfrontiert wird, mit denen er nicht gerechnet hatte. Seine Erwartungen werden also getäuscht. Der Witz ist also ein fingierter Wortwechsel, bei dem einem das Wort im Munde umgedreht wird (Neuberger, 1988). Die Pointe ist der Geistesblitz, der die Situation aufklärt. Bis zur Pointe erscheint die geschilderte Situation normal und uninteressant. Die kurzzeitige Verwirrung, die die Pointe stiftet, macht die Situation bemerkenswert und der Leser / Hörer wird zum Denken angeregt. Es entsteht also eine geistige Herausforderung, die aber von jedem zu lösen ist.

Neuberger (1988) beschreibt das Prinzip eines Witzes an folgendem Beispiel:

Ein Mann rettet beim Baden einen Ertrinkenden. Es stellt sich heraus, dass es sein oberster Chef ist. Voller Dankbarkeit bietet ihm der Chef die Erfüllung eines Wunsches an: „Wollen Sie einen Mercedes?“ „Nein!“ „Wollen Sie ein Jahr bezahlten Urlaub?“ „Nein!“ „Ja, wie kann ich Ihnen denn danken?“ „Bezahlen Sie mir ein stattliches Begräbnis!“ „Wieso denn das?“ „Wenn die Kollegen erfahren, dass ich Sie gerettet habe, schlagen sie mich tot!“

Der Witz schildert in der Einleitung eine Normalsituation: Jemand wird vorm Ertrinken gerettet und will sich dafür erkenntlich zeigen.

Es wird nun erwartet, dass der Retter höflich ablehnt oder sich freut, einen Wunsch äußert und dann das Geschenk annimmt.

Das Überraschende ist aber, dass der Retter ein völlig eigenartiges Geschenk verlangt: Ein stattliches Begräbnis. Um dieses nun verstehen zu können muss eine

Begründung dafür gefunden werden. Um den Retter zu verstehen muss man sich in

seine Gedanken hineinversetzten.

Bisher hatte der Leser / Hörer nur die Rettung des Ertrinkenden gesehen. Das der Ertrinkende der Chef des Retters ist, wurde dabei übersehen. Der Retter befürchtet nun die Rache seiner Kollegen, da er die Gelegenheit nicht genutzt hat den Chef loszuwerden.

In der Pointe erfolgt also eine Denk-Umkehr, die einem den sicheren Boden fester Erwartungen unter den Füssen wegzieht . Die Pointe ist buchstäblich der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Angelegenheit (Neuberger, 1988).

Weiterhin sagt Neuberger (1988), dass es zur paradoxen Grundstruktur eines Witzes gehört, dass er in Andeutungen verraten muss, was er verheimlicht. Um die detektivische Arbeit des Hörers / Lesers zu unterstützen, muss der entscheidende Tipp mitgeliefert werden, der zu Aufklärung des Falles führt.

Die Witzerzähl-Situation wird im wesentlichen durch eine Ankündigung hergestellt („Kennst Du den schon...?“). Das Erzählen des Witzes kann dann in drei Phasen unterteilt werden:

- Eine Einleitung schafft den Erwartungsrahmen. Es werden die mitwirkenden Personen genannt und die Situation geschildert
- In dieser Phase wird die Situation dramatisiert und zugespitzt.
- In der letzten Phase kommt die überraschende Wende der Situation, die dann durch die Pointe aufgelöst wird.

Den Abschluss bildet nun die Reaktion des Hörers, die sich in Schweigen, Lachen oder Annerkennung ausdrücken kann.

Arten von Witzen

Um den Bedeutung von Witzen im Unternehmen darzustellen, kann man die Witze in Kategorien einteilen, wie sie auch ähnlich bei einer Mitarbeiterbefragung zur

Arbeitszufriedenheit vorkommen könnten. Dabei könnte es um die Beurteilung der Vorgesetzten, um Aufstiegsmöglichkeiten, Bezahlung oder Betriebsklima gehen.

Neuberger und Kompa (1987) haben Witze in verschiedene Kategorien eingeteilt und die Hauptaussagen zu den einzelnen Kategorien beschrieben und mit Beispielen versehen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Der Witz im Unternehmen
Hochschule
Leuphana Universität Lüneburg  (Fachbereich Wirtschaftspsychologie)
Veranstaltung
Corporate Culture makes the Difference. Unternehmenskultur als strategische Zielsetzung einer zeitgemäßen Human Resources Arbeit
Note
2,0
Autor
Jahr
2002
Seiten
15
Katalognummer
V6503
ISBN (eBook)
9783638140577
Dateigröße
425 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Witz, Unternehmen, Corporate, Culture, Difference, Unternehmenskultur, Zielsetzung, Human, Resources, Arbeit
Arbeit zitieren
Markus Renze (Autor:in), 2002, Der Witz im Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6503

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