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Gegen die Vergeblichkeit - Die Literatur der DDR und der Bombenkrieg des Zweiten Weltkriegs: Eine einführende Untersuchung am Beispiel von Inge Müller und Heinz Czechowski

Titel: Gegen die Vergeblichkeit - Die Literatur der DDR und der Bombenkrieg des Zweiten Weltkriegs: Eine einführende Untersuchung am Beispiel von Inge Müller und Heinz Czechowski

Hausarbeit (Hauptseminar) , 2004 , 37 Seiten , Note: 1,0

Autor:in: Marcel Heuwinkel (Autor:in)

Germanistik - Neuere Deutsche Literatur
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Zusammenfassung Leseprobe Details

Der Tod kam auch später noch oft zu Inge Müller. Er ging jedoch stets an ihr vorbei und letztendlich leer aus. Denn sie hat den Tod gewählt. Sie hat diese Entscheidung getroffen. Fraglich ist jedoch, ob es ihre Entscheidung war. Die Frage ist, ob sie wirklich wählen und frei entscheiden konnte, oder ob sie nur diese eine Wahl treffen konnte. Dem Tod entronnen im Bombenkrieg des Zweiten Weltkriegs fühlte sie sich als „zufällig Übriggebliebene“. Ein zufälliges Leben und Weiterleben versagt gegen den aufgeschobenen Tod. Der Wille zum Leben ist bodenlos und ziellos, wenn die Berechtigung zum Leben zufällig erteilt wird. Der Überlebende als Übriggebliebener fühlt sich schuldig, nicht auserwählt. Das Leben wird zum Kampf. Für Inge Müller wurde er zu einem „mehrjährigen Todeskampf“ [Müller 1985:126, Nachwort], der im Juni 1966 sein Ende fand und keinen Sieger hatte, der sich als Sieger fühlte. „Kein Feuer kein Gott wir selber / Legen uns ins Grab.“ [Müller 1985:93] Ein Jahr nach dem Tod Inge Müllers schreibt Heinz Czechowski seine ersten Gedichte über eine Stadt im Bombenkrieg. Für Inge Müller war es Berlin, für Czechowski Dresden: eine Stadt in Deutschland, eine Stadt vernichtet durch den Bombenkrieg, doch die Stadt, die als Inbegriff des Unbegreifbaren gilt. Die im „Feuer versunkene Stadt“ [Czechowski 1990:13], die schon zu Czechowskis Geburt „den Feuern geweiht“ [Czechowski 1990:13] war, wurde „ausgetilgt in einer Nacht“ [Czechowski 1990:28]. Vom Dach des Elternhauses kann Heinz Czechowski zwar sehen, aber nur erahnen, was wirklich in dieser Nacht passiert, durch die bedeutungslose Zurufe gehen: „Wir sind verschont!“ [Czechowski 1990:26]. Rufe ohne Bedeutung, da niemand weiß, wie lange man verschont bleibt. [...]

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • I. Der Bombenkrieg als Leerstelle
    • Deutschsprachige Autoren der Nachkriegszeit
    • Die These W.G. Sebalds
    • Die Diskussion
  • II. Der Bombenkrieg und die Folgen
    • Traumatisierung und Trauerarbeit
    • Das Verhältnis der Generationen
  • III. Der Bombenkrieg und die DDR
    • Die Literatur der DDR
    • Heinz Czechowski
    • Inge Müller
  • Schlußbemerkungen

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Untersuchung will die Rolle der Literatur der DDR im Kontext der Aufarbeitung des Bombenkriegs des Zweiten Weltkriegs beleuchten. Sie soll die Bedeutung der Werke von Inge Müller und Heinz Czechowski herausstellen und ihren Beitrag zu der Debatte um den Luftkrieg in Deutschland beleuchten.

  • Der Bombenkrieg als Leerstelle in der deutschen Nachkriegsliteratur
  • Die Folgen des Bombenkriegs für die deutsche Gesellschaft und das Individuum
  • Die Auseinandersetzung mit Trauma und Trauerarbeit in der Literatur der DDR
  • Die Darstellung des Bombenkriegs in den Werken von Inge Müller und Heinz Czechowski
  • Die Relevanz der DDR-Literatur für die gegenwärtige Debatte um den Luftkrieg

Zusammenfassung der Kapitel

Die Einleitung führt in das Thema der Untersuchung ein und präsentiert die zentralen Figuren und ihre Werke: Inge Müller und Heinz Czechowski. Sie stellt die Frage nach der Rolle der DDR-Literatur im Kontext des Bombenkriegs und skizziert die Zielsetzung der Untersuchung.

Kapitel I analysiert den Bombenkrieg als Leerstelle in der deutschen Nachkriegsliteratur. Es betrachtet die These von W.G. Sebald, der eine unzureichende Darstellung des Luftkriegs in der deutschen Literatur konstatierte. Die Debatte um diese These wird in ihren Grundzügen dargestellt, wobei der Fokus auf die Frage nach der Rolle der Literatur der DDR liegt.

Kapitel II befasst sich mit den Folgen des Bombenkriegs für die deutsche Gesellschaft und das Individuum. Es untersucht die Themen Traumatisierung und Trauerarbeit und analysiert das Verhältnis der Generationen im Kontext des Krieges.

Kapitel III beschäftigt sich mit der Literatur der DDR und ihrer Auseinandersetzung mit dem Bombenkrieg. Es stellt die Werke von Heinz Czechowski und Inge Müller vor und analysiert deren Darstellung des Krieges und seiner Folgen.

Schlüsselwörter

Bombenkrieg, DDR-Literatur, Heinz Czechowski, Inge Müller, Trauma, Trauerarbeit, Nachkriegsliteratur, W.G. Sebald, Luftkrieg, Aufarbeitung, Kollektivschuld, Opfer, Täter, Erinnerungskultur.

Ende der Leseprobe aus 37 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Gegen die Vergeblichkeit - Die Literatur der DDR und der Bombenkrieg des Zweiten Weltkriegs: Eine einführende Untersuchung am Beispiel von Inge Müller und Heinz Czechowski
Hochschule
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Veranstaltung
Faschismus, Zweiter Weltkrieg und Shoa in der deutschen Literatur
Note
1,0
Autor
Marcel Heuwinkel (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2004
Seiten
37
Katalognummer
V65041
ISBN (eBook)
9783638577014
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gegen Vergeblichkeit Literatur Bombenkrieg Zweiten Weltkriegs Eine Untersuchung Beispiel Inge Müller Heinz Czechowski Faschismus Zweiter Weltkrieg Shoa Literatur
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Marcel Heuwinkel (Autor:in), 2004, Gegen die Vergeblichkeit - Die Literatur der DDR und der Bombenkrieg des Zweiten Weltkriegs: Eine einführende Untersuchung am Beispiel von Inge Müller und Heinz Czechowski, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65041
Blick ins Buch
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Leseprobe aus  37  Seiten
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