Im Seminar „Weiblich - männlich - menschlich. Soziologische Aspekte von Geschlechtsidentität“ interessierte mich vor allem die Frage, warum junge Frauen überwiegend einen Frauenberuf ergreifen. Ich selbst habe fast 15 Jahre als Fachkrankenschwester für Anästhesie und Intensivmedizin auf Intensivstationen mit bis zu 16 Betten gearbeitet und zuvor den typischen Frauenberuf „Krankenschwester“ erlernt. Seit einem Jahr arbeite ich als Lehrerin für Pflegeberufe an einem Bildungszentrum; auch diese Tätigkeit gehört zu den typischen Frauenberufen. Da die Beweggründe vielfältig sein können, konkretisierte ich meine Frage, welche sich aus zwei soziologischen Theorien bildet: Inwieweit entspricht die Motivation von jungen Frauen zur Berufswahl den Inhalten der Sozialisations- und Humankapitaltheorie? Werden Frauen weiblich erzogen? Und ergreifen sie deshalb einen Frauenberuf? Planen junge Frauen häufig Familie und Arbeit zu kombinieren? Zunächst möchte ich in meiner Hausarbeit die theoretischen Grundlagen zur Sozialisations- und Humankapitaltheorie beschreiben und anschließend einige Begriffe definieren. Als empirische Grundlage stelle ich eigene Ergebnisse einer Datenerhebung aus dem Bereich der Krankenpflege vor. Diese korrelieren gerade bei der Humankapitaltheorie mit den Daten einer Schweizer Studie zum Berufsbildungsverhalten junger Frauen, welche ich außerdem kurz vorstelle. Im anschließenden Fazit fasse ich Theorien und Ergebnisse zusammen und beschreibe mögliche Konsequenzen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- THEORETISCHE GRUNDLAGE
- THEORIEN DER GESCHLECHTSSPEZIFISCHEN SEGREGATION
- Sozialisationstheorie
- Humankapitaltheorie
- BEGRIFFSBESTIMMUNG
- FRAUENBERUF
- SOZIALISATION
- EIGENE DATEN
- BESCHREIBUNG DER DATENERHEBUNG
- ERGEBNISSE DER DATENERHEBUNG
- Daten zur Sozialisationstheorie
- Einstellung zum gegengeschlechtlichen Beruf
- Daten zu Humankapitaltheorie
- FREMDSTUDIE
- FAZIT UND AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, warum junge Frauen überwiegend Frauenberufe ergreifen. Dabei stehen die Sozialisations- und Humankapitaltheorie im Vordergrund, um die Motivation von jungen Frauen bei der Berufswahl zu analysieren. Die Arbeit untersucht, ob die weibliche Sozialisation und die Familienplanung eine Rolle bei der Berufswahl spielen.
- Analyse der Sozialisations- und Humankapitaltheorie in Bezug auf die Berufswahl von Frauen
- Bedeutung der Primärsozialisation und der Geschlechterrollen für die Berufswahl
- Einfluss von Familienplanung und Humankapital auf die Berufswahlentscheidungen
- Untersuchung empirischer Daten aus dem Bereich der Krankenpflege
- Vergleich mit einer Schweizer Studie zum Berufsbildungsverhalten junger Frauen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die theoretischen Grundlagen der Hausarbeit vor. Sie skizziert die Motivation der Autorin und die Relevanz des Themas.
- Das Kapitel „Theoretische Grundlage“ behandelt die geschlechtsspezifische Segregation in der Arbeitswelt und die daran beteiligten Theorien. Dabei werden insbesondere die Sozialisations- und die Humankapitaltheorie erläutert.
- Im Kapitel „Sozialisationstheorie“ werden die Einflüsse der Primärsozialisation auf die Berufswahl von Frauen beleuchtet. Es werden verschiedene Ansätze der Sozialisationstheorie vorgestellt, um die Entstehung von Geschlechterrollen und die damit verbundenen Präferenzen zu erklären.
- Die „Humankapitaltheorie“ erklärt die Berufswahl von Frauen aus der Perspektive rationaler Investitionsentscheidungen. Dabei wird der Einfluss von Familienplanung und Humankapital auf die Berufswahlentscheidungen junger Frauen diskutiert.
- Das Kapitel „Eigne Daten“ beschreibt die Datenerhebung und Ergebnisse aus dem Bereich der Krankenpflege. Diese Daten werden in Bezug auf die Sozialisations- und die Humankapitaltheorie analysiert.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit konzentriert sich auf die Themenfelder geschlechtsspezifische Segregation, Sozialisationstheorie, Humankapitaltheorie, Frauenberufe, Berufswahl, Familienplanung, empirische Datenanalyse und Schweizer Studie zum Berufsbildungsverhalten junger Frauen. Die Untersuchung beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Sozialisation, Humankapital und der Berufswahl von Frauen.
- Arbeit zitieren
- Dipl. Sozial. Päd. (FH) Viktoria Lehrer (Autor:in), 2003, Über die Motivation von Mädchen einen Frauenberuf zu ergreifen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65054