1. Einleitung
„Das Psychodrama baut auf der theoretischen Annahme auf, dass der Mensch ein schöpferisch handelndes Wesen ist, dass Handeln in Rollen stattfindet und jeweils interdependent auf andere Rollenträger bezogen ist und dass diese Rollen in einem Sozialisationsprozess erlernt und auch immer wieder modifiziert werden.“ (1)
Das Psychodrama stellt eine Methodik dar, in der versucht wird, viele Dimensionen emotionaler Konflikte, wie unerfüllte Wünsche, unausgesprochene Ängste und Gefühle, im Spiel darzustellen. Insbesondere bei Kindern kann dieses Verfahren, „Handeln statt Reden“(2), zu einer Lösung innerer Konflikte, sowie zu einer Stärkung des Selbstwertgefühls führen.
Aufgrund der wenig erschienenen Literatur zum Psychodrama mit Kindern erscheint es uns fraglich, ob es sich dabei um einen Bereich handelt, der in der Gesellschaft wenig bekannt ist, oder sogar die Anwendung dieser Methode bei Kindern in der Fachöffentlichkeit umstritten ist.
Um dieser Vermutung nachzugehen, haben wir den Focus auf das Psychodrama mit Kindern gelegt und werden sowohl die Unterschiede als auch die Gemeinsamkeiten zu der Therapie mit Erwachsenen erörtern.
Bevor wir auf die allgemeinen Grundlagen des Psychodramas eingehen, schildern wir zu Beginn dieser Arbeit die Biographie von Jacob Levi Moreno, der als Begründer des Psychodramas gilt, sowie die historische Entwicklung dieser Therapiemethode.
In Kapitel vier werden dann die Grundelemente des Psychodramas aufgezeigt, die Moreno als unverzichtbare Komponenten ansah. Anschließend werden die Struktur einer Psychodramasitzung, sowie die verschiedenen Techniken, die im Psychodrama Anwendung finden, erläutert.
Als Abschluss dieser Arbeit wird ein Fallbeispiel aus der Praxis aufgeführt, welches die Arbeit abrunden soll. Im Resümee erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema, sowie eine Erörterung der Möglichkeiten und Grenzen des Psychodramas.
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(1)Stimmer 2000; S. 534.
(2)Anm. d. Verf.: das so genannte Handlungsaxiom nach Moreno
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biographie Morenos und die historische Entwicklung des Psychodramas
- Das Psychodrama mit Kindern
- Definition und Ziele
- Allgemeine Grundlagen
- Die Grundelemente des Psychodramas
- Die Struktur einer Psychodramasitzung
- Die Initialphase
- Die Spielphase
- Die Abschlussphase
- Die Techniken im Psychodrama
- Die Arbeit mit Puppen
- Doppeln und Doppelgänger
- Das Spiegeln
- Der Rollentausch
- Psychodrama in der Schule
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit den Grundlagen und Techniken des Psychodramas mit Kindern. Ziel ist es, die Methode des Psychodramas in diesem speziellen Kontext zu beleuchten und Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten zu der Anwendung bei Erwachsenen aufzuzeigen. Die Arbeit setzt sich mit der Biographie Morenos, dem Begründer des Psychodramas, und dessen historischen Entwicklung auseinander. Außerdem werden die Grundelemente und Techniken des Psychodramas sowie die spezifischen Besonderheiten bei der Arbeit mit Kindern erläutert.
- Biographie von Jacob Levi Moreno und die historische Entwicklung des Psychodramas
- Grundelemente und Techniken des Psychodramas
- Spezifische Besonderheiten des Psychodramas mit Kindern
- Praxisbezug und Fallbeispiel
- Möglichkeiten und Grenzen des Psychodramas
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema des Psychodramas mit Kindern und stellt die zentralen Fragestellungen und die Struktur der Arbeit dar. Anschließend wird die Biographie von Jacob Levi Moreno beleuchtet und die historische Entwicklung des Psychodramas dargestellt. Dabei werden die wichtigsten Stationen von Morenos Wirken und die Entstehung der Psychodramatherapie sowie die Entwicklung der wichtigsten Techniken erörtert.
Die Arbeit führt dann die Grundelemente des Psychodramas nach Moreno aus, wobei die Bedeutung der Rollenentwicklung für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern betont wird. Anschließend wird die Struktur einer Psychodramasitzung erläutert, die sich in drei Phasen unterteilt: Die Initialphase, die Spielphase und die Abschlussphase. In diesen Phasen kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, die im Detail vorgestellt werden. Dazu gehören unter anderem die Arbeit mit Puppen, das Doppeln und Doppelgänger, das Spiegeln und der Rollentausch.
Es wird außerdem erläutert, wie das Psychodrama im schulischen Kontext eingesetzt werden kann. Die Arbeit endet mit einem Resümee, in dem die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst und kritisch reflektiert werden.
Schlüsselwörter
Psychodrama, Kinder, Moreno, Rollenentwicklung, Spontaneität, Spiel, Katharsis, Techniken, Therapie, Pädagogik, Schule
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- Dipl.-Soz.päd. (BA) Sabrina Radtke (Author), 2005, Grundlagen und Techniken des Psychodramas mit Kindern , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65066